@funpeak
Ob ich meine Instinkte vollständig kontrollieren kann, ich denke nicht, sie sind ebenso ein Teil meines Selbst wie die Fähigkeit mir dessen bewusst zu werden. Und an diesem Punkt unterscheid der Mensch sich von den Tieren. Ein gesunder Mensch kann sowohl seinen Trieb, als auch seine Instinkte hinterfragen und analysieren.
Ich wüste auch gar nicht wozu es gut sein sollte seinen Instinkten keine Beachtung zu schenken. Sie führen ein verdecktes Leben hinter unserem Denken und haben sowohl psychische wie auch physische Auswirkungen auf uns.
Um beim Thema des Flirtens und Frauenverstehens zu bleiben:
Aufregung, Lampenfieber, schneller Herzschlag sind Zeichen dafür, dass unser Gehirn und unserer in Stresssituationen wie z.B. beim Flirten, auf altbewährte Muster zurückgreift. Eben diese Reaktion hat unsere Vorfahren davor bewahrt bei der Jagt lehr auszugehen oder selbst als Mahlzeit zu enden.
Worin besteht nun aber der Nutzen wenn wir flirten wollen? Selbstsicherheit ist doch viel anziehender auf Frauen, als wenn wir die Flucht vor einem Raubtier imitieren würden.
Hier kommt dann das Denken und Fühlen des Menschen ins Spiel. Wir können uns über diese körperlichen Reaktionen bewusst werden und sie durch hinterfragen überwinden.
Abgebrühte Flirtprofi (ich zähle mich mal einfach zu diesen) wissen um die Möglichkeit der Ablehnung und gehen nicht mit der Prämisse ins Flirtspiel von 100% der Frauen als attraktiv und interessant empfunden zu werden.
Meine Flirt-Tel.-Nr.-Quote liegt bei geschätzten 40%. Dies bedeutet, dass ich von 10 Frauenkontakten 4 Telefonnummern erhalte. Ich bin Künstler, überleg einfach mal wie viele Frauen ich kennenlerne oder rechne einfach mal nach wie viele Frauen dir so über den Weg laufen. Ich halte meine Zahl für einen ganz guten Schnitt.
Dadurch, dass ich ein „Nein“ einer Frau als eine absolut normale Reaktion ansehe, denn nicht immer passt es, mache ich mir beim Flirten selbst keinen Druck. Ich habe ein so gesundes Selbstwertgefühl, dass ich nicht mich oder meine Art als falsch ansehe, sondern die Frau als Menschen mit einem eigenen und gleichwertigen Selbstwertgefühl einstufe. Sie hat einfach das Recht mich nicht zu wollen, ich will ja auch nicht jede.
Das Jammern des TE zeugt jedoch von einem aus dem Gleichgewicht geratenes Frauenempfinden. Er spricht den Frauen die Fähigkeit zu eigenen Entscheidungen ab. Er meint sie würden einfach falsch entscheiden.
Entgegen deiner Meinung, denke ich, dass für unsere „Frauenversteher“ Sex einen absolut hochrangigen Stellenwert hat. Für sie ist nicht interessant außer Sex, nur versuchen sie diesen zu erbetteln oder die Frauen auszutricksen. Sie spinnen ein Netz aus geheucheltem Vertrauen und werden nicht müde ihre asexuelle Fürsorge zu betonen. Doch hinter diesem Gespinst sind sie auf Sex aus, sonst würden sie sich ja nicht über ihre sexuelle Abweisung beschweren.
als freund, als Lover, als Mann an ihrer Seite
da taugst du nicht
da nehmen sie lieber den Arsch von der Ecke ...
Damit verraten sie sich jedesmal.
Was nun das Balzverhalten von Pfauen angeht, so haben die Männchen dieses prachtvolle und ansonsten ehr hinderliche Gefieder sich zugelegt, nicht weil die Weibchen über die Paarung lange nachdenken, sondern weil auch dort selektiert wird.
Schwache oder kranke Männchen haben ein weniger ansprechendes Federkleid und fallen schnell mal durch. Dieses kann man sogar auf den Menschen zum Teil übertragen. So hat ein englischer Prof. in Test bewiesen, dass Männer mit gesünderer Haut anziehender auf Frauen wirken. Die Frauen sahen dabei nur die Stirn der Männer, so weit liegst du also richtig.
Die Männer haben eben einen „vielversprechenderen“ Gen-Pool und die Frauen einen Instinkt dafür.
Jedoch galt das nur für den ersten Eindruck, Sympathie entsteht jedoch beim kennenlernen und das beweisen Unmengen von Beziehungen mit „unattraktiveren“ Männern.
Zwischenmenschliches Begehren hat durchaus etwas mit dem Trieb zu tun und wenn wir über Flirten und Partnerwahl sprechen geht es immer um SEX.
Der Mensch hat jedoch ein komplizierteres Sexualsystem als den Trieb entwickelt. Der Trieb ist nur ein kleiner Teil davon. Begehren, Lust geht für mich über ein ausbeulen der Hose oder dem nassen Fleck im Höschen hinaus. Lust entsteht immer vor der körperlichen Reaktion und ich denke sie wird immer gesteuert. Sie wir von unseren Sinnen und vor allem durch unsere Emotionen und Gedanken gesteuert. In meiner Hose regt sich was weil ich mit einer süßer Emotionsbombe schreibe, ich chate nicht mit ihr weil ich meine Schwellkörper gerade mal gespült werden.
Begehren ist immer kontextabhänig!
Zudem ist es ein Teil unserer Kommunikation (Sex sagt mehr als 100 Worte),
es ist ein sehr guter Ausdruck der Beziehung zwischen zwei Menschen (ich wundere mich immer wieder, wie viel ihren Sex als gut bewerten, wären die Beziehung den Bach herunter geht).
Begehren wird gespeist durch Erotik, damit meine ich, durch Gedanken und Emotionen die einen Brücke zwischen gemachten sexuellen Erfahrungen (z.B. Tante Fridas Lackstiefel
) und der heutigen Persönlichkeit herstellen.
Und Begehren ist kulturgebunden. Ein nackter Busen in der Öffentlichkeit ist bei uns sehr sexuell in afrikanischen Stammeskulturen nicht.
Nur weil viel Menschen dem Leitspruch folgen:
„Ein Ständer kann nicht denken und eine feuchte Muschi hat kein Gewissen.“, bedeutet dies nicht, dass es wahr ist. Nur weil ein physiologisches (triebgesteuertes) Muster in uns vorhanden ist, muss ich mich doch nicht danach richten.
LG
Brian