Ich bedanke mich sehr
bei euch Allen, die wieder mal alle Facetten des Lebens hier aufzeigen.
Auch die Seite, dass man nicht Alles im Leben sehen, wissen und glauben kann.
Trotzdem schön, wenn man Leidensgenossen
blödes Wort
findet, die sich auch an kleinen Dingen erfreuen können und auch bestätigen können, dass nicht alles Gold ist was glänzt.
Antaghar
Der Staat hat dem Antaghar nur allzu gerne weit mehr als die Hälfte seines erheblichen Einkommens genommen, als es ihm so richtig gut ging und er viel Geld verdient hat. Und keiner vom Staat hat sich jemals für das wirklich viele Geld bei ihm bedankt!
Aber alle haben es zutiefst bedauert, dass man ihm leider nicht helfen könne, als er plötzlich bis zum Hals in der Scheisse steckte ... ohne eigene Schuld (wenn auch durch etwas zu viel Gutmütigkeit, Leichtfertigkeit und naivem Glauben an das Gute in den Menschen).
Wie wahr wie wahr. Dasselbe kann ich von mir auch sagen. Steuerklasse I, als Berufsanfänger damals Brutto etwa 2.600 DM verdient ... da kann man gut abkassieren ... so als Finanzamt und Ex-Zeck *fg*.
Ich schreibe offene Zahlen, dass man sich das mal etwas besser vorstellen kann.
Netto hatte ich etwa 1.800 EUR.
Heute mit 3 Kindern haben wir knapp 1.200 EUR ... Erziehungsgeld 300 EUR, Kindergeld 462 EUR. Macht also mtl. ein Gesamteinkommen von 2062 EUR. Als 5-Personen-Haushalt.
Durch Altlasten gilt für uns die Pfändungsfreigrenze von 1900 EUR (Erziehungsgeld darf nicht gepfändet werden .... also ziehen wir das ab ... 1762 EUR ... wir dürften noch 238 EUR mehr haben ... die auch verdammt gut tun würden).
Davon 700 EUR Miete mtl. , knapp 220 EUR Hausrat- und Haftpflichtversicherung jährlich, 300 EUR Rechtschutz jährlich, der Kindergartenbeitrag wird durch Jugendbeihilfe übernommen, sonst wären das auch mtl. 79 EUR. Müllgebühren jährlich 175 EUR, mtl. Stromabschlag 65 EUR, ... die Liste erscheint endlos .... für die alltäglichen Lebensmittel, Bekleidung, Zahnpasta (Shampoo, Klopapier ....) bleibt da nicht unbedingt viel übrig.
Dazu kommt, dass ich Neurodermitiker bin, wir Alle durch Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten vorbelastet sind .... Weizenunverträglichkeit z.B. bei mir ... Dinkelprodukte in Form von Nudeln kosten zu 500 g knapp 2,30 EUR im Schnitt. Wenn man von günstigen Weizennudeln ausgeht .... um wieviel Prozent teurer ist dann unsere Ernährung teilweise?
Ich backe das Brot selbst (750 g Brot wären sonst auch ca. 2,80 EUR), ich mache die Nudeln selbst, ich schau trotzdem darauf, dass möglichst ungespritzte Gemüse und Obstsorten auf den Tisch kommen .... aber irgendwann kann man auch nicht mehr - die Grenze ist erreicht, einmal finanziell, einmal körperlich.
Dazu kommt, dass man sich auch nicht bei den Eltern oder so ausheulen möchte, weil es da sowieso Knatsch gibt auf beiden Seiten (Nationalitätenkonflikt
) ... es gibt also auch Keinen, der mal etwas Arbeit abnimmt.
Wenn ich mir überlege, welchen Schlafmangel ich schon hatte bzw. die körperliche Erschöpfung ... jeder Mensch hat seine eigene persönliche Grenze und ich für mich selbst sage: Sogar wenn es nicht ums
reine Überleben geht sondern unterhalb eines gewissen Lebenskomforts ... ich würde mich prostituieren. Jetzt also noch nicht ... es muss schon noch ärger sein, um diesen Trigger bei mir auszulösen. Tatsache ist, dass ich meinen Kindern noch ein bisschen erhalten bleiben sollte mit allen 3 Kindern unter 5 Jahren, nicht wahr?
Die Kinder müssen es dann nicht wirklich erfahren, aber ich möchte ihnen auch noch eine Mutter sein, die sich mit ihnen beschäftigt, die Energie hat mit ihnen zu spielen, Spaß zu machen, ihnen die Welt zu zeigen (was nicht bedeutet, dass sie das spanische Meer betrachten müssen) ... aber mal ein richtiges Kamel im Zoo sehen oder einen Elefanten ... wie groß die eigentlich sind .... auch Basteln kostet (zumindest manchmal) ein wenig Geld.
Für Kinder wunderbare und prägende Momente! Das Staunen, das darüber Reden, das Verstehen und den eigenen Horizont erweitern .... DAS wäre es mir wert! Dazu braucht man eben ein wenig Geld. Weil nur in der Schule lernt man eben auch nicht alles - Phantasie und Kreativität wurden in meiner Schule z.B. nicht wirklich gefördert und gewertet, dabei stärkt gerade DAS den Rücken.
Klar, man kann auch ohne einen Elefanten gesehen zu haben aufwachsen oder eben erst beim Schulausflug, aber wenn man ein wenig älter ist, ist es nicht mehr dassselbe. Und selbst wenn die Großeltern zig Kilometer zu Fuß irgendwohin ohne Schuhe laufen mussten ... müssen es die eigenen Kinder auch? Ich sage NEIN.
Ich möchte noch sagen, dass ich mir das Leben so ausgesucht habe. Ich hätte auf Kinder verzichten können, hätte dann wohl ein einfacheres Leben gehabt, mit einem anderen Partner, hätte reisen können ... aber ich hätte irgendwo weniger Lebenserfahrung, weniger Lachen, weniger Weinen, weniger Gefühlsachterbahn ... ich wäre schlicht ärmer, auch wenn ich mehr Geld zur Verfügung hätte.
Klingt seltsam, aber trotz dass es nicht wirklich einfach ist, bin ich glücklich, diesen Weg zu gehen.
Kinder bedeuten Verzicht hat man mir früher gesagt - heute weiß ich, dass es
nicht das Weggehen ist, weil die Kinder nicht alleine zuhause gelassen werden dürfen, weil sie so klein sind ... Auch wieder dazugelernt.