*******aum:
Weißt Du,
@********nder, ich habe den Eindruck, dass Du zu den Menschen gehörst, die immer dann danach rufen, jemand "vergriffe sich im Ton", wenn er schlicht und einfach Deine Auffassung nicht teilt.
Ich bin versucht zu fragen: "Wie lautet meine Auffassung?"
Ich rufe dann danach, wenn ich das Gefühl habe, dass sich jemand (mir gegenüber!) im Ton vergreift. Das ist keine Frage des Was, sondern des Wie. Und wenn du eine Annahme bezüglich meiner Ausführungen in den Raum stellst, vielleicht noch als Frage, die im Anschluss für dich selbst beantwortest (Aus der Annahme also eine Tatsache machst.), mir die Tatsache zuschiebst und dann auf die Tatsache einschlägst, die du mir untergeschoben hast, dann sage ich: "Mach mal halblang Mädel. Das habe ich weder gesagt noch gemeint." Und wenn du aus meiner Abgrenzung (Und seitenlangen Erklärung, die ich meist hinten drang hänge. Altes Übel...) eine neue Tatsache bastelst, sehe ich mich gezwungen mich abermals abzugrenzen. Und je öfter du das machst, desto eklatanter fühle ich mich gezwungen mich abzugrenzen.
Solltest du umgekehrt denselben Eindruck haben, fände ich es wünschenswert, wenn du von dir sprichst. In dem oben zitierten Textabschnitt machst du das aus meiner Sicht wunderbar. "Ich bin hier, du bist hier, Schnabeltier." - deine Antwort auf meine Frage, ob eine Frau sich dadurch emanzipiert, dass ich mich als Mann zurücknehme, interessiert mich übrigens immer noch.
*******aum:
Dieser letzte Absatz ist nichts weiter als eine neuerliche Diskriminierung. Du behauptest, Frauen würden nicht auf Augenhöhe "mitspielen" wollen. Glaub mir, eine Frau in einem professionellen Berufsumfeld will exakt das. Augenhöhe. Nur spielen möchte sie vielleicht nicht müssen. Sondern schlicht und einfach ihren Job machen und dafür Anerkennung bekommen.
Hier möchte ich wieder sagen, dass ich "Ich"-Botschaften sehr zu schätzen weiß. Abgesehen davon: Don't hate the player, hate the game. In einem professionellen Arbeitsumfeld gibt es nun mal gewisse Spielregeln. Glaubst du Männern geht es da anders? Wenn ich ein Mann bin, kann ich den HR-Bereich quasi vergessen, weil der von Frauen dominiert ist. Wenn in der Personalauswahl jemand sitzt, dem meine Nase nicht gefällt, kriege ich'n Job nicht. Wenn ich die falschen Schuhe trage oder den falschen Namen habe... well, ich könnte die Liste elendig lang weiter führen. Und natürlich hast du Recht, dass das nichts am Sexismus ändert. Was ich damit aber sagen möchte: Ich adaptiere. Passe mich den Spielregeln an, so dass ich mitspielen darf, und wenn ich erstmal mitspiele, ändere ich das Spiel.
Eine Frau, die sagt "Ihr müsst euch anders verhalten.", ändert nicht das Spiel, sondern sagt den Männern, dass sie es ändern sollen. Warum sollten sie das tun? Warum sollte eine HR-Abteilung plötzlich Rücksicht auf mich nehmen, nur weil ich sage "Naja, ich finde es ja nicht in Ordnung, dass Sie nur Frauen einstellen". Kümmert die kein bisschen.
Pacing und Leading. Mit dem Strom schwimmen, gegen ihn denken.