Noch ein kleiner Aufreger vorm Bettgehen:
Frauen wollen also aufgetakelt durch die Stadt laufen können, ohne sich dafür dumme Gespräche und blöde Bemerkungen anhören zu müssen. Sie wollen gern den Ausschnitt tragen, weil sie sich so wohl fühlen und wollen da auch keine unnötigen Kommentare von irgendwelchen Kerlen.
Es wird ja wohl noch erlaubt sein, sich frei und ungezwungen zu bewegen, so wie Frau sich wohlfühlt. Und wenn die Männer meinen, das kommentieren zu müssen oder vielleicht gar blöde Witze über Hausfrauen zu reißen, die - wenn Mann sie die Kellertreppe runterstößt - fragen, ob es ein Export oder ein Pils sein soll, dann sind das böse Sexisten, die geächtet und mit Liebesentzug belegt werden sollen.
Wenn Mann sich aber einfach wohl fühlt, wenn er über Kellertreppenwitze grinsen kann, wenn er sich am Sack kratzen darf, wenn da gerade wieder ein paar nachwachsende Haare zwicken und wenn er furzen kann, statt sich nen Bauchkrampf abzuquetschen? Hat er auch ein Recht darauf, sich in seiner Haut wohlzufühlen, ohne dass man das gehässig von weiblicher Seite kommentiert, und ihn zum Höhlenmenschen erklärt? Ist das nicht auch eine Form von Sexismus, wenn Mann nicht Luft ablassen darf, wenn die Kohlensäure im Magen drückt, ohne dass auch in der Beziehung gleich Vorhaltungen erfolgen?
Vielleicht sollten viele Männer mal darüber nachdenken, was eigentlich der Grund dafür ist, weshalb Mann sich in Männerrunden oft so wohl fühlt. Vielleicht weil Mann wegen seiner Bedürfnisse dort nicht gemobbt wird? Sexismus hat viele Gesichter, aber nur die blöden Bemerkungen von Männern werden hochgejubelt und es wird so getan, als könnten Männer im Gegensatz von Frauen sich im Job und überall einfach so geben wie sie sein wollen, ohne ständig von Übergriffen bedroht zu werden. Wer legt eigentlich fest, was als Verhalten adäquat ist und was nicht? Und sind nicht viele "Manieren" von Frauen in Zusammenarbeit mit Kerlen, die aus Anbiederei ihre Wurzeln verleugnet haben oder wegen hormoneller Probleme diese gar nicht finden konnten, zementiert worden? Wer waren denn z.B. die VorkämpferInnen der Prohibition usw.? Sind Männer in unserer Gesellschaft tatsächlich so viel freier als Frauen? Oder wird das nur nicht als sexistische Benachteiligung angesehen, wenn über jemandem der Stab gebrochen wird, der zugibt, gern zu raufen oder Cagefights anzuschauen... der dazu steht, gern mal unkultiviert zu sein? Muss er sich dann gleich als geistig, moralisch oder sonstwie schwach dissen lassen?
Evtl. sollten sich auch mal die Männer gegen diese Bevormundung und Disziplinierung wegen geschlechtstypischer Verhaltensmuster zur Wehr setzen und ihre sexuelle Energie den Frauen widmen, die das noch zu schätzen wissen?
Damit evtl. die Erbsprinzessinnen an den Rand der Gesellschaft gedrängt und als verbitterte Jungfern alt werden?
ist natürlich überzeichnet, aber in jedem Scherz steckt ein Kern Wahrheit. Auch wenn das vielen nicht schmecken mag.