Hm, der Begriff EQ ist für mich immer noch so ein wenig wackelig(wohl nicht nur für mich
wie es nach kurzem Pflügen durchs Internet scheint). Deswegen werfe ich mal lieber nur "Bruchteile" ein:
Eine hohe Intelligenz ermöglicht sicherlich die leichtere/schnellere Aneignung von Wissen und danach auch die Umsetzung dieses Wissens in Bildung. Daß das schon im ersten Schritt daran scheitern kann, daß diese Intelligenz mangels Interesse nicht eingesetzt wird - Beispiele dafür rennen genug auf der Straße herum.
Einen Widerspruch zwischen dem Einhergehen von Intelligenz und Sozialkompetenz(um mal einen anderen Begriff für EQ zu verwenden, auch wenn der offiziell nur ein Teilgebiet es EG bezeichnet) sind dann die Menschen, die hochintelligent und gebildet sind, aber anderen gegenüber gefühlskalt und arrogant gegenübertreten (Sozialkompetenz zu haben geht für mich einher damit, sie auch zu verwenden) oder auch im Umgang mit ihren Mitmenschen einen eher unbeholfenen Eindruck machen(der "zerstreute/weltfremde Professor").
Hier gibt es dann noch das, was ich als manipulative Sozialkompetenz bezeichnen würde: Menschen, die sich die Fähigkeit angeeignet haben, auf intellektueller Basis soziale Interaktionen zu analysieren (z.B. Körpersprache als Ausdruck von Emotionen zu beobachten) und diese Erkenntnisse bewußt einsetzen, um im Umgang mit anderen Vorteile zu erreichen.
Und dann die Frage nach dem intuitiven Faktor, die mir bei dem, was ich so über EQ erfahren habe, zu kurz kommt. Ich frage mich, wie weit beinhaltet emotionale Intelligenz einen intuitiven, und damit weitgehend unbewußten Anteil? Wenn der sehr hoch wäre, dann würde es durchaus Menschen mit durchschnittlicher oder minderer "klassischer" Intelligenz geben, die sich intuitiv sozial intelligent verhalten - ein Gedanke, der mir nicht so abwegig scheint.
Um auf das Eingangsposting nochmal zurückzukommen - bzgl. der AkademikerInnen sehe ich da einen etwas anderen Aspekt als Einfluß: Es kann problematisch werden, wenn man sich nichts mehr oder nur wenig über Liebesgeflüster hinaus zu sagen hat. Und wenn Partner A oft und gerne über hochgeistige Literatur diskutiert, und Partner B damit so gar nichts anfangen kann, und stattdessen lieber Tageszeitungen mit Extrem-Großdruckschrift durchblättert, dann kann das natürlich schon eine Kommunikationsleere(durchaus auf beiden Seiten) erzeugen, und damit Distanz statt Nähe. Und diese Ungemeinsamkeit läßt sich m.E. auch nicht durch emotionale Intelligenz auflösen, sondern nur durch eine persönliche Veränderung - und wie weit das wünschenswert ist oder nicht, steht in anderen Threads
Insgesamt sehe ich im Moment den Zusammenhang zwischen IQ und EQ gemäß Rüdiger Hoffmann: Kann, muss aber nicht.
Darki