Partnerschaft ist ein komplexes Zusammenspiel von Liebe, Lust und Leidenschaft
Uuups, ist das schwierig geworden hier. Wir sind mittlerweile ganz woanders. Ich habe keinerlei Probleme mit all den ganzen Einwendungen, wenn sie gut erklärt und nicht laufend durcheinander gebracht werden. Ich reagiere nun nicht mehr ausdrücklich auf die letzten Postings, die sind mir nicht wichtig. Das bringt wieder alles durcheinander, wenn ich aus alten Postings zitiert werde, obwohl ich mich nun auch schon weiter entwickelt habe. Deshalb hier nun mein Posting, welches ich eigentlich heute Vormittag einbringen wollte und evtl. ist es auch noch voller rhetorischer Fehler. Wenn ich zuviel im Kopf habe, dann brauche ich sehr lange für Texte.
Dieser Thread wühlt mich ziemlich auf, wenn ich hier nun Dinge lesen muß, wie Persönlichkeitsstörungen sind der Grund in der Partnerschaft, dass die Lust flöten geht? Meine Güte, bin ich froh, dass ich die nicht habe.
Kleiner Hinweis zum Lesen: Ich habe weder einen akademischen Grad noch irgendwelche Rhetorik-Kurse besucht und kann trotzdem jeden verstehen und kann sogar von Personen lernen, die mir in ihrer Persönlichkeit nicht so liegen. Was hier einige wohl leider nicht können. Deshalb versucht einfach die Botschaft zu verstehen, die ich nun in meiner Aufgewühltheit versuche zu vermitteln. Vielleicht kann und will irgendeiner etwas geschickter kommentieren.
Während hier noch blind nach dem Modell zur Differenzierung der Persönlichkeit gesucht wird, gehe ich mal ganz mutig einen Schritt weiter und versuche dabei auch noch die Differenzierung etwas allgemeiner zu erklären.
Nun zu meiner Lösung: Die Partnerschaft benötigt genau 3 verschiedenartige, einzelne Verbindungen: Liebe, Lust und Leidenschaft, die im richtigen Einklang miteinander funktionieren müssen.
Ich hoffe, hier ist vielen noch aus der Chemie bekannt, was Verbindungen sind? Diese 3 sind demnach keine Elemente (ein Atom) und somit für jede Partnerschaft ganz unterschiedlich gemixt. Jeder muß also für sich alleine nach seinem Partnerschaftsmodell suchen und finden. Hierbei scheint die Phantasie eine viel wichtigere Rolle zu spielen, wie sie viele für wahr haben wollen und können! Das ist mir nun durch den wundervollen Beitrag von Sapa und seiner Erklärung, was für ihn BDSM bedeutet klar geworden. Denn danach habe ich gesucht. Aber BDSM klingt für manche genauso bedrohlich, wie Tantra für einige lächerlich oder langweilig klingt. Nun ist es schön für mich zu sehen, worum es im evtl. geht. Ich hatte mir vor einigen Jahren nämlich auch die Frage gestellt: Wo ist die Leidenschaft geblieben? Warum geht dieses süchtig machende Gefühl der Verliebtheit, das Gänsehaut-Feeling, das Kribbeln im Bauch verloren? Wo muß ich sie suchen? Muß ich mit meinem Mann ständig nur Wellness-Urlaube, Romantik-Hotel Aufenhalte, etc. machen und zu Hause ist dann wieder "tote Hose" bei mir? Ende ich im Tantra oder muß ich mich á la Madame O auspeitschen lassen? Brauche ich sogenannte "Lustbereiter", Clubbesuche oder fremde Haut? Keines von allen gefiel mir richtig, als Dauerlösung. Aber ich kann mir aus den Lehren des Tantra und durch Eindrücke aus der BDSM-Szene etwas "basteln", um die Leidenschaft jedesmal von Neuem aufleben zu lassen. Da auch mein Mann sexuelle Phantasien hat, aber vor einigen Angst, sie auszuleben, weil sie evtl. die Persönlichkeit des einen oder anderen verändern könnten. Deshalb ist es gut, wenn man vieles als Zuschauer erleben darf und nicht dran teilnehmen muß. Sexuelle Phantasien sind ja nur ein Spiel. Die Verhaltensweisen daraus überträgt man ja nicht in den Alltag. Ich rede sehr offen und ehrlich über vieles mit meinem Mann und nun habe ich durch diesen Thread gemerkt, wie ich meinen Weg weiter gehen muß.
Jetzt gibt es allerdings noch eine andere Frage zu lösen: Wieso funktioniert die Lust bei Paaren, die nicht in Abhängigkeit zueinander leben? Weil die Lust und die Leidenschaft vorhanden sind! Und wonach suchen alle, die sich in der Verkehsberuhigten Zone befinden? Das Kribbeln im Bauch, das Gänsehaut-Feeling, die Begierde (die im Zusammenhang mit der Leidenschaft steht). Um Begierde in Zusammenhang mit Leidenschaft zu erleben, muß man den anderen nicht in seiner Persönlichkeit verletzen, wenn es zu schwierig geworden ist, die Partnerschaft in Einklang zu bringen. Denn das sind die Themen, wenn Singles lieber alleine bleiben wollen und aus Trotz die Zahnpasta-Tube nicht mehr verschließen möchten. Lächerlich nicht war, aber das ist Realität und das kann und muß man irgendwann verstehen, denn solche Verhaltensweisen gibt es auch bei Kindern. Wenn Kinder es ihren Eltern nie Recht machen können, dann lernen sie sich auch nicht im Elternhaus zu differenzieren und können somit nur zu Angsthasen oder den sogenannten Ar.....-Kindern werden.
Sobald die Liebe ins Spiel kommt, wird die ganze Sache komplex. Die Liebe zu erklären ist auch nicht einfach. Sie ist von Natur aus instabil. Das muß jeder für sich erklären und definieren, was Liebe für ihn ist. Ich habe die ganze Zeit versucht auszudrücken: Liebe ist kein Geschenk, sie ist Arbeit! Aber dazu sollte man nicht von Anfang an blind sein und im Laufe seines Lebens faule Kompromisse mit dem Partner schließen müssen.
Ich habe heute Morgen in dem Thread: "[Umfrage] Geschlechterk(r)ampf!" einen sehr bemerkenswerten Abschnitt gelesen:
hat doch auch was damit zu tun, daß in den meisten fällen ein mann & eine frau zusammenleben. zusammenleben produziert reibereien. man versucht, ein system hinter diesen reibereien zu erkennen, weil der mensch nun mal so ist. ohne system geht nix. also dauerthema mann vs. frau. drum wird dieses thema auch noch lange nicht ehrenvoll bestattet werden können.
Die Ehe ist eine durch Regeln gefestigte Lebensgemeinschaft. Und was heißt das? Ich bestimme Dir und Du bestimmst mir? Und damit sollen wir dann noch Lust aufeinander haben und leidenschaftlichen Sex miteinander erleben können? Man stellt sich gegenseitige Fragen und bekommt ein Leben lang Wischi-Waschi-Antworten, weil ja alles nicht so wichtig ist? Es kann doch nicht sein, dass wir ein Leben lang faule Kompromisse mit unserem Partner schließen und uns ständig in unserer Persönlichkeitwachstum behindern. Wie soll denn damit auf die Dauer die Lust erhalten bleiben?
Die, die jetzt endlich mal ihre Scheuklappen öffnen, um zu sehen, dass es mittlerweile kein einziges Gesetz mehr gibt, wie die Gesellschaft zu sein hat und bei Wikipedia alles über die Ehe nachliest, der wird sehr schnell merken, dass es kein einziges Partnerschaftsmodell gibt, welches nur heimlich ausgelebt werden darf. Vielleicht wachen dann endlich auch mal die letzten auf, um zu sehen wie glücklich sie sein können, den richtigen Partner gefunden zu haben, mit dem sie lebenslange Lust und Leidenschaft ausleben können. Bei der ganzen Reizüberflutung, die uns täglich begegnet. Dabei stark zu bleiben und zu sagen zu können: Wir haben uns gesucht und gefunden und haben die gleichen Vorstellungen, wie wir unser Leben zusammen leben möchten, das erfordert sehr viel Respekt.
Ich frage mich hier schon eine ganze Weile, wo habt ihr all die Jahre gelebt? Hat hier keiner seine Persönlichkeit im Elternhaus entwickeln können? Ihr bevormundet Euch gegenseitig? Mir ist schon klar, dass man im Elternhaus nicht unbedingt optimale Fähigkeiten für's Leben mitbekommt. Da Eltern das gleiche Problem haben, wie es auch in Partnerschaften vorkommt: stolze Eltern können nur dann stolz auf ihre Kinder sein, wenn das aufrichtig erwidert wird. Aber auch das ist nur ganz selten der Fall: Das sieht man z. Bsp. wenn Kinder als Erwachsene den Mut haben sich in der Öffentlichkeit bei ihnen zu bedanken, weil sie von ihnen auf den richtigen Weg geführt worden sind. Um dem anderen das zu geben, damit er in seiner Entwicklung wächst, gefördert wird, mußt Du ihn irgendwann los lassen können. Nur damit bleibt man mit jemanden ewig verbunden. Es geht also um die Art der Verbundenheit, die nicht zwanghaft sein darf! Ich kann nicht dazu gezwungen werden jemanden zu lieben, wenn er mich dauernd verletzt, mich mißachtet etc.
Stolz ist eine Eigenschaft, die zu den Eitelkeiten zählt. Mit Stolz können nur ganz wenige Menschen umgehen, denn falscher Stolz löst Neid und Eifersucht aus. Deshalb ist es wichtiger, dass man sich gegenseitig den nötigen Respekt entgegen bringt und somit fühlt sich ein Kind stolzer Eltern auch nicht mehr bevormundet, sondern als starke Persönlichkeit.
Jemanden etwas geben, damit er selbst daraus etwas machen kann? Sich nicht angleichen, aber auch nicht entfernen, damit der Reiz des anderen erhalten bleibt. Die Andersartigkeit des anderen lieben lernen, denn wäre sie gleich, müßte man irgendwann an dieser Harmonie ersticken. Dieses "sich für den anderen verbiegen", wenn es völlig sinnlos ist. Das, was man ursprünglich geliebt hat, soll sich ändern? Allerdings Vorsicht, denn man verändert sich manchmal auch mit oder entgegengesetzt. Fleischesser, kann man nicht zum Vegetarier zwingen, damit Harmonie herrscht! So etwas sollte im modernen Haushalt auch möglich sein, es zu trennen. Sonst muß sich eine Körner-Tante eben einen Körner-Partner suchen, wenn das nun ihr wichtigstes Lebensziel sein soll. Wie in der Bombe beschrieben, den Mann so lange verbiegen, bis dem selbst die Lust vergangen ist (=faule Kompromisse). Das muß jetzt quasi jeder für seine eigene Partnerschaft umsetzen lernen, wenn es nicht optimal läuft. Veränderungen im Leben und im Alltag sofort bemerken und in Einklang bringen und nicht unbemerkt einschleichen lassen, damit sie zum Problem werden. Denn irgendwann ist der Zug abgelaufen und somit zu spät für Veränderungen.
Das meinte ich ja ursprünglich damit, als ich davon schrieb "sich nicht auf der Pelle sitzen". Den Partner eigenständig lassen, in dabei versuchen zu fördern, wenn er Hilfe braucht, aber selbst nicht stehen zu bleiben. Und wenn einer doch die niedrigere Rolle hat, ihn auch darin Wert zu schätzen! Die Reibungs- und Berührungspunkte in Einklang zu bringen? Die Gegensätze des Alltags in Einklang bringen. Die Persönlichkeit des anderen zu achten und Wert zu schätzen? Für gemeinsame Ziele
Ich denke, ich habe die Differenzierung verstanden. Der eine muß den anderen fördern/fordern, damit man aneinander wachsen kann. Vielleicht können die Kommunikationskünstler Antaghars das nun geschickter ausdrücken/darstellen?
Wahre Liebe in der Partnerschaft ist genauso erklärbar: Durch gegenseitige Wertschätzung stärkt man sich gegenseitig in der Persönlichkeit. Dadurch wächst man. Dazu kann ich dann nur noch sagen: Liebe Dich selbst und lerne Deinen Partner lieben! Stärkt euch gegenseitig nur so könnt ihr wachsen. Laßt Euch kritisieren und hinterfragt Euch selbst, ob es tatsächlich so sein kann. Viele halten sich für verdammt unfehlbar, weil sie meinen, das mit ihrer (Ein-)Bildung, Reichtum und Selbstverliebtheit sein zu können. Überall auf der Welt Probleme, wegen diesem blinden Egoismus. Dadurch kommen solche negativen Gefühle wie: Angst, Hass, Zorn, Ärger, Eifersucht, Zweifel, Melancholie etc. hoffentlich erst gar nicht auf! Oh, wie traurig!
Zu dem Märchen der Antaghars: Ich würde behaupten, dass die Lust nicht gefunden werden kann/will, weil nur die Leidenschaft die Lust aus ihrem Versteck holen kann. Da sie keine Lust hat, von der Liebe und der Geilheit entdeckt zu werden. Die Leidenschaft habe ich jedoch in diesem Märchen nicht entdecken können. Richtig?
Die Leidenschaft könnte demnach das Hoch aller Gefühle sein, um die Lust am stärksten und dauerhaftesten zu beeinflussen und die Ekstase ist das Ziel, das nur sehr wenige erreichen werden, weil man dazu fast schon göttliche Gefühle empfinden und schenken muß oder eben ganz einfach sehr gut aufeinander abgestimmt sein muß (sich völlig fallen lassen können muß/aus sich heraustreten können muß), um Ekstase erleben zu können. Und dazu ist es völlig Wurst, meines Erachtens nach, ob man das mit Tantra oder einer der Spielvarianten aus dem BDSM macht. Es geht nur um die Spielvariante und nicht die Peitsche! Ich werfe hier mal ein paar Begriffe ein, aus denen sich jeder das heraus suchen kann, was ihm gefällt: riechen, schmecken, fühlen, Begierde, Hingabe, Rollenspiel, Phantasie, Spannung, Überraschung, Atmosphäre.
Vielleicht klärt sich nun dieses ganze komplexe Mysterium auf, worum es dabei geht, wenn wir mit einem Mann zusammen leben wollen und können, den man nicht in die Wüste oder ins ewige Eis schicken kann oder gar auf den Mond schießen will, wenn man eigentlich viel lieber neben ihm jeden Abend glücklich einschlafen will. Ich frage mich hier nun, wie viele in ihrer langjährigen Ehe von sich behaupten können, jeden Abend mit einem Lächeln neben dem Partner einschlafen zu können, ohne Streit, Zorn, Neid, Eifersucht etc.? Auch das sollte nicht selbstverständlich sein, sondern ein wahres Geschenk!
Wenn einige hier öfter mal die Beiträge im Magazin des Joyclub wahrnehmen würden, anstatt sich ständig nur auf's Posten im Forum zu stürzen, dann wäre vieles so viel einfacher zu verstehen und zu erklären. Aber wer liest schon gerne Themen, die man meint nicht zu brauchen.
Und ich lese nun alles, was es zum Thema Leidenschaft, Begierde und sexuelle Phantasien gibt.
Und die sind für alle. Denn ohne die ganzen Reibereien, hätte ich keinen Grund gehabt, nun doch noch mal etwas zu schreiben. Ich hoffe nun schön artig bleiben zu können und mit einem betörenden Engels-Lächeln mit zu lesen.