Emotionale Nähe - Distanz
Nähe wie auch Distanz sind die Extreme zwischen denen sich jede soziale Beziehung bewegt.In jeder "normalen" Liebesbeziehung gibt es die Sehnsucht danach den anderen zu spüren, aber eben auch einen gewissen Grad an Freiheit bewahren zu wollen, denn diese gehört zu einem Individuum einfach dazu. Beide Wünsche wohnen in jedem Menschen. Natürlich verändern sich die Bedürfnisse je nach konkreter Situation (Stimmung, andere soziale Interaktionen etc.). Der Balanceakt zwischen Nähe und Distanz in H/s-Beziehungen ist noch viel komplexer.
Ein Herr will seine sklavin besitzen, sich an ihr erfreuen, stolz auf sie sein und sie bei ihrer Entwicklung schützen und stützen, fordern und fördern. Eine sklavin liebt häufig ihren Herrn, oft entflammt diese Liebe sogar viel früher als die auf der ganz normalen Ebene. Dies mag verständlich sein, wenn man bedenkt wie viel von sich eine sklavin ihrem Herrn schenkt.
Immer wieder bemängeln sklavinnen, dass sich die Herren entweder nicht bei ihnen melden und sie sich nur noch als Objekt fühlen oder aber, dass der Herr einfach zu nett und nicht konsequent ist. Jeder Mensch hat seine Bedürfnisse. Grundlegend ist eines aber immer gleich: Zu viel Nähe kann die erotische Spannung töten, zu viel Distanz tötet sie mit Sicherheit. Die schlimmste Strafe für eine sklavin ist Nichtbeachtung, also die temporäre maximale Distanz. Mit der Nichtbeachtung gehe ich äußerst vorsichtig um und zur Konsequenz muss ich mich, zumindest wenn ich liebe, ab und an selber zwingen. Führen bedeutet eben auch Verantwortung zu übernehmen und dazu gehört es, ebenfalls Opfer zu bringen und nicht nur konsequent der sklavin, sondern auch gegenüber sich selbst zu sein.
Nähe und Distanz sind demnach keine Extreme, die sich ausschließen, sondern solche, die sich ergänzen. Wird nur das eine gespürt, entsteht über kurz oder lang der Wunsch auch einmal wieder das andere zu spüren. Jeder Teil einer Beziehung hat seinen Wert, entscheidend ist daher, dass die Wertvorstellungen übereinstimmen, beide sozusagen auf einer Wellenlänge schwingen.
Eine sklavin nach intensivem Sex allein zurückzulassen, wird ihr das Gefühl geben ausgenutzt und nichts wert zu sein. Innerhalb einer Session eine für viele durchaus erotisierende Vorstellung, in einer Gefällebeziehung aber ein Erlebnis mit Schockwirkung. Die Abwechslung von Distanz (Ignorieren) und Nähe (Zärtlichkeit) macht einen großen Teil der Spannung aus. Nach dem Sex sollte man Nähe geben, der sklavin zeigen, dass man sie behütet und für sie da ist.
Ein Herr, der immer die Distanz zu wahren sucht und damit eine tiefe Kluft zwischen sich und ihr schafft, will die Nähe vermeiden. Manchmal, weil er selbst mit dieser nicht umgehen kann, oft jedoch aus Angst. Wer kein Widerwort und nicht mal eine Kommunikation in zwei Richtungen akzeptiert, versucht doch nur Kontrolle und damit Sicherheit zu erlangen, weil ihm Souveränität fehlt. Häufig werden sehr viele Regeln aufgestellt, um das Ganze in ein möglichst einfach kalkulierbares Korsett zu schnüren. Es gibt sicher auch sklavinnen, die genau einen solchen Herrn suchen. Mag es bei Herren ein Komplex sein, ist es bei sklavinnen vielleicht der Wunsch nach einer Sicherheit, die ihnen sonst verwehrt wird oder auch wurde.
Was denkt ihr darüber? Wie handhabt ihr das?