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Tabus

*******rlin Frau
2.548 Beiträge
Warum muss ein Tabubruch eine ausschliesslich erniedrigende Handlung sein?
Warum muss der Tabubruch gegen den Willen stattfinden?
Warum wird von Opfer geredet?

Als Tabu wird landläufig als etwas Heiliges,
etwas Unantastbares verstanden, verstanden.
Als etwas gesehen, was verboten ist.
Ein Tabu kann man als Verbot verstehen/ansehen.
Tabus kann man auch als Regeln und Normen ansehen,
die das soziale Zusammenleben zwischen Menschen ermöglichen und sichern sollen.

Um, der Einfachhalt halber, beim Beispiel der Vergewaltigung zu bleiben.

Vergewaltigungen sind in der abendländischen,
westlich geprägten Gesellschaftskultur ein Verbot.
Auch im grundgesetzt ist verankert:
Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Bei einer Vergewaltigung wird keinerlei Rücksicht auf
Würde ,Person, den Willen einer Person "Rücksicht" genommen.
Ganz im Gegenteil.

Ein Mensch , dem einfach mal eben Gewalt angetan wird,
gegen seinen Willen , der in seiner Person geschädigt/geschändet/mißbraucht wird
dessen Würde mißachtet wird,Dessen Willen für den Gegenüber nicht zählt nennt man landläufig eben auch Opfer.
Insbesondere dann, wenn er keinerlei Chance hat irgendetwas an der gewalttätigen und kriminellen Mißbrauchssituation zu ändern.


WENN....
2 Menschen innerhalb einer einvernehmlichen Beziehung
"härter Sex haben, ein Rapespiel spielen wollen",
dann hat das überhaupt nix mit einer Vergewaltigung zu tun.
Auch nicht, wenn es Aua macht.
Denn das fühlt sich völlig anders an,auch wenn es mit
"sexueller Erneidrigung" beschrieben wird.
Die Moativationen der Beteiligten sind auch völlig andere.


Natürlich kann es eben auch zu kriminellen gewalttaten innerhalb einer Beziehung kommen die auf BDSM und Einvernehmlichkeit aufgebaut ist.
So viel man auch über Konsens und Metakonsens philosophieren kann und mag.
In dem Moment wo ich tatsächlich etwas gegen den Willen
meines Partners ausübe, der " gespielte Zwang "
zu einem tatsächlichen Zwang, einer Nötigung , einem Mißbrauch wird wurde eine Grenze (die der Einvernehmlichkeit) überschritten und ein Tabu gebrochen.

Auch wenn man im Nachinein vielleicht denken mag :
"Naja.,. war ja eigentlich ganz gut... hat mich weiter gebracht"
und dann Rückwirkend seine Einverständniserklärung abgibt.
Das fällt dann unter "Glück gehabt".. ffür beide Seiten.
Dann ist eine Grenzüberschreitung bishin zum Tabubruch natürlich nicht mehr " so schlimm"
und es existiert dann auch kein Opfer mehr, weil sich da was relatviert und die Beziehung da etwas auffängt.

Mensch könnte sich daraufhin hinsetzen
und darüber sinnieren,
ob das was auf der eigenen " Nogo Liste" stand
tatsächlich ein Tabu war oder "nur" eine Grenze, die er zwar eh schon immer überschreiten wollte, aber so viel Angst davor hatte, dass er es eben zum Tabu erklärte.
Aber eigentlich wollte er sowas ja immer schon mit seinem Partner erleben.. und letztendlich hat der Partner das auch gewußt.


SOWAS passiert aber nicht bei einer tatsächlichen Vergewaltigung.
Auch wenn Vergewaltiger zu ihrem Schutz immer aussagen :
" Die hat es ja letztendlich nicht anders gewollt" ...
..Der kurze Minirock, etc...
*********iten Paar
1.961 Beiträge
Vielleicht sollte man erst einmal darüber sinnieren, ob ein Tabubruch immer gewaltsam herbeigeführt werden muss ...

Nur so, um mal den Scheuklappenblick von dieser einzelnen BDSM - Session - Szene weg zu führen ....
******ico Paar
5.902 Beiträge
Nun...
einiges "Sinnieren" habt ihr vielleicht in den letzten Postings dazu gelesen?

Ich finde, Lina_Berlin hat es gut formuliert:
In dem Moment wo ich tatsächlich etwas gegen den Willen
meines Partners ausübe, der " gespielte Zwang "
zu einem tatsächlichen Zwang, einer Nötigung , einem Mißbrauch wird wurde eine Grenze (die der Einvernehmlichkeit) überschritten und ein Tabu gebrochen.

ich finde, ein Bruch beinhaltet schon die Tasache der Gewalt. Wenn ich etwas (zer)breche, geschieht dies immer gewaltsam (wenn es nicht gerade die Schoki ist, die eine Sollbruchstelle hat *smile*)

LG Runa
*******rlin Frau
2.548 Beiträge
Vielleicht sollte man erst einmal darüber sinnieren, ob ein Tabubruch immer gewaltsam herbeigeführt werden muss ...

Das ist völlig unerheblich,
denn ein Tabu nicht anerkennen /mißachten/überschreiten/brechen
stellt bereits eine Gewalttat, etwas Gewalttätiges dar.
Es wird eben mit Gewalt etwas "entheiligt", ein Verbot überschritten, eine Regel/Norm "aufgeweicht"/mißachtet, ein " Nein" nicht zur Kenntnis genommen,,
wie immer Mensch ein Tabu auch verstehen will.

Es wurde hier im Thread ja schon gefragt, wie
die Menschen die einen "Tabubruch" gutheißen, eben Tabu für sich definieren.
Was ein Tabus darstellt in ihren Gedanken.
Was ein Tabus ist, ihrer Meinung/Ansicht nach.
Wie und was die eigene Definition, der eigene Sinninhalt des Wortes Tabu ist,
so dass Menschen eben einen Tabubruch
"nicht als schlimm" oder bereits als " etwas vebotenes tun", etwas entheiligen" betrachtet und erachtet.

Mit meinem persönlichem Verständnis und meiner persönlichen Auffassung des Wortes Tabu,
muß ich darüber halt nicht mehr sinnieren.
*******rlin Frau
2.548 Beiträge
Nur so, um mal den Scheuklappenblick von dieser einzelnen BDSM - Session - Szene weg zu führen ....

Das finde ich ja jetzt ein bißken unfair.
Ich schrieb extra, der Einfachhalt halber.. bleibe ich bei dem gegebenen Beispiel der Vergewaltigung.
Ein Beispiel steht stellvertretend auch für andere Dinge
(Beispiele) mit selbigen Themeninhalt und System.

Eine Vergewaltigung ist da ein sehr anschauliches,
eben weil extremes Beispiel, anhand dessen sich
sehr intensiv Unterschiede und Tabubrüche klar machen lasse.
Sonst wäre es hier nicht vorab schon erwähnt worden.

Es soll ja tatsächlich noch menschen geben, die keinen Unterschied erkennen können gegenüber einer " Vanilla-Otto-Normal- kriminellen gewalttätigen Vergewaltigung, und einer
einvernehmlichen "BDSM Rape Session zwischen 2 sich gegenseitig ( auf sich ) achtenden Partnern.


Kaum zu glauben und vorstellbar.
Kommt aber immer wieder vor, dass da keine Unterschiede gesehen werden
und nicht differenziert wird.
Muß quasi was unbegreifliches/unfassbares sein.
******_nw Frau
563 Beiträge
Runa schrieb:
Wenn ich ein Tabu nicht mehr als solches haben will, es also auflösen will (vorausgesetzt, dass ich das kann), dann wird es nicht gebrochen.
Wenn es gebrochen wird, dann geschieht es doch gegen meinen Willen.

Das sehe ich für mich genauso.
Aber ich versuche zu akzeptieren, daß andere Menschen das für sich nicht so sehen, da ich selber mal Erfahrung gemacht habe, was passiert ist, als zwei meiner Tabus gebrochen wurden.

Ich habe genau 1x mit einer mir fremden Person unabgesprochen auf einer Party gespielt. Sprich: Angeguckt und ohne Vorlauf losgelegt. Wie intelligent das jetzt von mir war, lass ich mal aussen vor. Zumindest hab ich's nie wieder so gemacht. *schock*

Während dieser Session hat die Dame zwei Dinge getan, die definitiv auf meiner Tabu-Liste standen (und eins immer noch steht) - sie konnte das natürlich nicht wissen, da wir nicht darüber geredet haben. Deshalb will ich es auch nicht "Tabu-Bruch" nennen.

Zum einen hat sie mir den Mund zugehalten, und das nicht zu knapp, sondern intensiv.
Für mich war das ein echtes Tabu (dachte ich), weil ich als Kind und Jugendliche mehrfach so übel und lange unter Wasser gedrückt wurde beim schwimmen, daß ich dachte, ich muß ertrinken, und schon der Gedanke an "keine Luft mehr kriegen" löste bei mir stets ziemliche Panik aus.

Aber im "Rausch" dieser Session hat mich das plötzlich sehr angemacht und total gekickt. So weit also ein durchaus positives Erlebnis, was eventuell anders nicht zu Stande gekommen wäre. Also, ich hätte damals niemandem erlaubt, mir den Mund zuzuhalten, wenn wir darüber gesprochen hätten.

Leider hat die Dame sich dann aber völlig gleitgelfrei an mir zu schaffen gemacht - vorne war's nur unangenehm, aber hinten ist es ein absolutes "Geht-nicht" bei mir, da ich aufgrund einer Erkrankung dort so empfindlich bin, daß es ganz schnell anfängt zu bluten, tierisch weh tut und somit jedes erotische Gefühl abstirbt.
Ich hatte das Gefühl, noch nie so einen Schmerz gefühlt zu haben, ein Schmerz, der für mich erotisch absolut nicht mehr zu verwerten war.

Aus Unerfahrenheit und weil ich vom Mund zuhalten wahrscheinlich doch noch ein wenig "am fliegen" war, habe ich die Session damals aber nicht abgebrochen, obwohl es dringend nötig gewesen wäre.
Das Ergebnis ist, daß ich danach noch empfindlicher war, weil wieder irgendwas gerissen ist, wie ein Luchs auf bereitstehendes Gleitgel achte und leider (!!!) nicht mehr problemlos AV praktizieren kann. Weil da jetzt neben den möglichen Schmerzen auch Panik im Spiel ist.

Ich mache ihr keine Vorwürfe, hab aber auch nie wieder mit ihr gespielt. Ich habe überhaupt nie wieder mit unbekannten oder nur wenig bekannten Menschen gespielt und fortan immer großen Wert auf Absprache gelegt.

Aber das ist der Grund dafür, warum ich bei diesem Thema doch etwas zwiespältig reagiere.
Daß ich nun ein Tabu weniger habe, was mir auch großen Spaß bereitet, ist schon fein.
Daß ich aber an einer anderen Sache, die ich immer angenehm fand, heute weniger Spaß, ja teils sogar Angst habe, ist eben Folge dieses Erlebnisses und ich finde es sehr schade.

Deshalb kann ich teilweise nachvollziehen, warum manche hier Tabubrüche als ok, manche sie aber als vollkommen falsch ansehen.

Und um noch etwas zum "Gewalt"-Anteil beim Tabubruch zu sagen:
Wenn ein Paar sich darauf einigt, es doch einmal zu probieren, sie also vorher darüber reden und der Mensch mit dem Tabu bereit ist, sich darauf einzulassen, dann ist es in meinen Augen kein Tabubruch mehr und auch nicht mit "Gewalt antun" gleichzusetzen.

Ein Tabubruch ist es meinen Augen nur dann, wenn es unabgesprochen passiert.
Ich versuche zu akzeptieren, daß es Menschen gibt, die das ungefragte brechen ihrer Tabus ok finden, hege aber die Vermutung, daß es aber Teil ihrer Phantasie ist, daß genau das passiert und frage mich, inwieweit das dann doch Tabus sind.
in-der-Formulierung-verhedder
*********iten Paar
1.961 Beiträge
Es ist also völlig ausgeschlossen ein Tabu zu brechen, auf eine Art und Weise, dass es für die betreffende Person sehr angenehm und schön ist?

Für viele ist es ja schon ein Tabu über ein Tabu zu sprechen. Hier in diesem Thread sind wir ja schon kurz vor so einer Wertung ...

"Mir ist nichts heilig" steht dann im krassen Widerspruch und könnte demnach auch kein Tabu entheiligen.

Ist nicht jedes Tabu, welches ich mir selbst setze, immer abhängig von der Situation, welcher ich ausgesetzt bin?

Ich bin mir jetzt nicht sicher, wieviele ihr KV fressen würden, wenn die Summe nur stimmt ... Mit dem positiven Anreiz Geld wurde in diesem Fall dann das Tabu völlig gewaltfrei gebrochen. Und bitte jetzt keine Huhn oder Ei Diskussion ...

Geilheit kann ein hervorragender Tabuknacker sein ...
******ico Paar
5.902 Beiträge
Wie
sich ja hier gezeigt hat, gibt es sehr kontroverse Ansichten zu diesem Thema.

Mal abgesehen davon, dass ich für kein Geld der Welt Kacke fressen würde (wie du es so nett formulierst), ist für mich - wie ich ja schon mehrfach schrieb - ein Tabu etwas Unantastbares.

Das was du ansprichst, Dunkle_Seiten, sind für mich Grenzen, keine Tabus.

Aber damit sind wir dann wieder bei den Definitionen (ich muss ja sagen, ich finde Worte echt hilfreich... nützt nur nichts, wenn man nicht die selbe Sprache spricht) und die sind hier ja sehr unterschiedlich.

Seis drum... ich habe meine Tabus, der Liebste achtet sie, wir reden darüber... mag sein, dass es dann wider Erwarten doch irgendwann zu Grenzen wird... mag sogar sein, dass ich das irgrendwann einmal ganz auflöse (man soll ja nie nie sagen)...

Aber so lange das nicht geschieht, würde Er sich nie daran zu schaffen machen, geschweige denn mein gesetztes Tabu brechen.

LG Runa
****_nw Mann
404 Beiträge
Differenzier, differenzier...
Ist nicht jedes Tabu, welches ich mir selbst setze, immer abhängig von der Situation, welcher ich ausgesetzt bin?

In einem gewissen Maße sicher...
Ich zweifle nur an, dass Dom "immer und 100%ig sicher" erkennen kann, wann und ob das Einwerfen von heiligsten Kirchenfenstern bei Sub Hagel oder Sonnenschein einläßt.
Ein solches Einschätzen ist möglich, sicher, mit viel Kommunikation, Empathie, usw. Das hier aber schon stellenweise propagierte "Ist mir alles egal, ich mach was ich will" läßt mich glauben, dass nicht alle Doms auch nur einen Hauch Bewustsein dafür haben, was sie da tun.

Die Geschichte mit dem "Tabus zum Besten von Sub" brechen hat für mich etwas von "Jemandem mit der Schußwaffe ein gefährliches Tier von der Schulter schießen". So etwas kann sicher funktionieren, wenn der Schütze ( Dom), die passende Waffe benutzt, mit der auch umgehen kann und wenn sowohl die "Tierbehangene Person"(Sub) als auch "das Tier"(Tabu) nicht rumzappelt. Kann aber natürlich bei zittriger Hand, schlampigem Zielen und Gebrauch einer Schrotflinte fatal enden. Ich hoffe man verzeiht mir die derbe Metapher.

Uff, jetzt kommen die Abgründe: Dunkle_Seiten, ich bitte Euch... Geld und Tabus? Man kann sicher mit Geld eine Menge Menschen dazu verleiten Dinge zu tun, die gegen ihre Tabus verstoßen. Keine Frage. Die Frage ist, ob das Geld dann hinterher dafür reicht die ganzen Psychodoktoren zu bezahlen, die diese Menschen wieder aus ihrer persönlichen Version der Hellraiser-Filmreihe holen.

Ich glaube es geht hier nicht nur darum, wie man Menschen dazu bekommt ihre Tabus einmal zu brechen, sondern auch ob und wann es gut oder schlecht ist, ein Tabu zu brechen/anzutasten. Und das ist imho in gewissem Maße, wie Ihr schriebt, situationsabhängig und bedarf sehr feiner Antennen sowie deren sicheren Gebrauch, um einschätzen zu können, ob die Auswirkungen genau dieses einen, jetzt, in dieser Situation gebrochenen Tabus dieser speziellen Person, die man da jetzt gerade vor/unter sich hat schadet oder nutzt.
*********iten Paar
1.961 Beiträge
Das hier aber schon stellenweise propagierte "Ist mir alles egal, ich mach was ich will" läßt mich glauben, dass nicht alle Doms auch nur einen Hauch Bewustsein dafür haben, was sie da tun.

Ich bin mir nicht so sicher, ob das wirklich so ausgesagt wurde, oder ob das nicht eher so verstanden werden wollte ...

Interessant ist die Einstellung, dass man das Tabu, wenn es denn passt, einfach mal eben zur Grenze erklärt ... damit kein Tabu gebrochen wird, nicht des eigentlichen Tabus wegen, sondern der Definition des Tabubruchs wegen. Also doch nicht so unantastbar, das Tabu, wenn es denn zur Grenze werden kann ...

Ein wenig selbst belüge ich mich dann aber schon, wenn ich die Begrifflichkeit ändern muss, damit ich etwas zulassen kann.

Mal abgesehen davon, dass ich für kein Geld der Welt Kacke fressen würde

Leider habe ich nicht die Mittel, diese Aussage zu überprüfen ...
******_nw Frau
563 Beiträge
@ Dunkle_Seiten: Soweit ich das noch in Erinnerung habe hat sich zwar der Themenersteller sich im Verlaufe des Threads nicht weiter zu Wort gemeldet , aber es geht es hier doch nach wie vor um Tabus im BDSM Kontext und nicht darum, wer was für wieviel Geld machen würde.
OK, es mag Leute geben, die so etwas in ihr "Spiel" mit einbeziehen, aber da muß ich jetzt mal ganz offen sagen, daß das die Grenzen meines Verständnisses übersteigt.

Ich bin gewiss nicht allzu zart besaitet, aber ich finde das Beispiel, das ihr herangezogen habt, ziemlich unpassend.

Was wollt ihr damit ausdrücken? Daß man mit Geld jemand dazu bringen kann, seine Tabus brechen zu lassen? Entschuldigung, aber das ist in meinen Augen echt schon ziemlich abseitig und allein, wie jemand auf so einen Gedanken kommen kann, erschließt sich mir NICHT.

"Der positive Anreiz Geld" zum gewaltfreien Brechen eines Tabus bringt mich grade echt zum würgen.

Das erste, was mir in den Sinn kam war: Sub sagt ihrem Dom, sie möchte nicht an andere Männer verliehen werden.
Dom sagt, gut, dann geb ich Dir Geld dafür.

Äm, wo sind wir denn dann?!

Und nun bin ich an dem Punkt, wo ich auch einfach mal sagen muß:
Ist es für einige dominante Leute hier wirklich so essentiell, jedes Tabu ihrer sub zu brechen?
Was soll das bringen? Warum? (Und noch mal: Es geht nicht um Grenzen erweitern, denn das kann sicherlich spannend sein!)
*******rlin Frau
2.548 Beiträge
Es ist also völlig ausgeschlossen ein Tabu zu brechen, auf eine Art und Weise, dass es für die betreffende Person sehr angenehm und schön ist?

Nach dem wie ich Tabu definiere, ist es ausgeschlossen/
nicht möglich.
Daher habe ich ja die Frage naochmals aufgreiffen,
wie eine Defintion ( Sinninhalt) des Wortes Tabus aussieht,
bei Menchen die dies anders sehen/empfinden.

Für viele ist es ja schon ein Tabu über ein Tabu zu sprechen. Hier in diesem Thread sind wir ja schon kurz vor so einer Wertung ...
Da habe ich eine andere Empfindung.
Ich finde es wird gerade hier,
sehr offen über das Thema " Tabus" gesprochen.

"Mir ist nichts heilig" steht dann im krassen Widerspruch und könnte demnach auch kein Tabu entheiligen.

Mir ist nichts heilig, könnte im krassen Widerspruch zu den kulturellen Normen und Regeln meiner Mitmenschen
stehen.
Wenn mir tatsächlich nichts heilig ist, ich keine Verbote erkenne und anerkennen kann und oder will, Kein "Nein, Halt ,Stop" meiner Mitmenschen erkenne und anerkenne,dann kann das zu Problemen mit meinen Mitmenschen führen.
Das könnte mich schlimmstenfalls sogar in den Knast bringen.

Nur weil ich keine Tabus habe /" Mir nix heilig ist" - also völligst Grenzenlos und Regellos bin, ohne mich an Normen zu halten lebe und handel -
und infolgedessen ja auch nix " mit mir selbst brechen kann oder etwas für mich überschreiten"
• weil wo nix is is nu mal nix-
heißt das ja nicht automatisch, dass ich genrell keine Tabus breche / brechen kann... denn immerhin hat die Kultuer in der ich leben sogenannte Tabus und meine Mitmenschen die mich umgeben und mit mir leben.

Wenn mir das nicht bewußt wäre,
dann hätte ich ein Entwicklungsdefizit.
Dann würde ich z.B wie ein Kleinkind glauben:
Nur weil ich meine Augen hinter einer Decke verstecke
und nix mehr sehe.. können mich automatisch
andere Menschen um mich rum auch nicht mehr sehen.



Ist nicht jedes Tabu, welches ich mir selbst setze, immer abhängig von der Situation, welcher ich ausgesetzt bin?

Meine Tabus sind von meinen inneren Werteüberzeugungen
und Wertvorstellungen abhängig.
Von meinem ethischen Empfinden und meinen ethischen Überzeugungen. Meine Tabus sind Unabhängig.

Ich bin mir jetzt nicht sicher, wieviele ihr KV fressen würden, wenn die Summe nur stimmt ... Mit dem positiven Anreiz Geld wurde in diesem Fall dann das Tabu völlig gewaltfrei gebrochen.

NUn, dann hat es sich eben nicht um ein Tabu gehandelt
sondern um eine manipulierbare Grenze.
Meiner Ansicht und meinem Empfinden nach.

Wenn ich gegen meinen Willen gezwungen werde KV essen zu müssen, dann wäre das in der tat ein sehr übler Tabubruch.
Die Tatsache, dass mich Geld im Ekelempfinden korrumpieren kann, basiert noch auf einer eigenen , freiwilligen Entscheidung.
Daher würde ich das eine persönliche Grenzverschiebung aufgrund "passender Motivation" nennen.


Und bitte jetzt keine Huhn oder Ei Diskussion ...
Wieso nicht ?
Warum sollte da ein tabu drüber ausgesprochen werden von dir ?
Hattest du dich eben nicht selbst noch beschwert ? .. zitiert :
Für viele ist es ja schon ein Tabu über ein Tabu zu sprechen. Hier in diesem Thread sind wir ja schon kurz vor so einer Wertung ...



Geilheit kann ein hervorragender Tabuknacker sein ...

Kann.. muß aber nicht.
Ein Beispiel :
WENN ich,
eine Menschen im Einvernehmen wehrlos fixiere,
zur Gerte greife und ihn im einvernehmen auspeitsche,
dann wird es mir nicht passieren, dass ich in einen Blutrausch gerate. So verlockend so ein Gedanke auch sein könnte.
Denn zu meinen Tabus gehört es, wenn ich aktiv tätig bin ...
keinesfalls die Selbstkontrolle zu verlieren.
Da lege ich großen Wert bei mir selber drauf.
Das hat etwas mit meinem persönlichen Werteempfinden und Wertvorstellungen zu tun.
Weniger mit meinem Gegenüber..
Der profitiert nur davon, dass ich das so empfinde wie ich es empfinde. Von meinen Überzeugungen/Ansichten.

Bevor ich das also ein Tabu beim Gegenüber breche,
müßte ich erst einmal meine ganz persönlichen eigenen,
inneren selbstauferlegten Tabus überschreiten.
Sprich, mir selbst gegenüber Gewalt antun
und mich selbst mißachten.

Wenn ich dazu und dafür allerdings selbst kein Empfinden hätte,
würde ich natürlich nur mal eben über Grenzen latschen
und ein Tabu meines Gegenüber
mal eben brechen
und dass dann vermutlich nicht mal schlimm finden.
Fehlt mir ja das Empfinden dafür.

Wo nix is...da is halt nix.

Das ist halt meine Ansichtsweise.
*********iten Paar
1.961 Beiträge
Und bitte jetzt keine Huhn oder Ei Diskussion ...

Wieso nicht ?
Warum sollte da ein tabu drüber ausgesprochen werden von dir ?
Hattest du dich eben nicht selbst noch beschwert ? .. zitiert :

Für viele ist es ja schon ein Tabu über ein Tabu zu sprechen. Hier in diesem Thread sind wir ja schon kurz vor so einer Wertung ...

Auch hier wird sich wieder des "Tricks" bedient, dass so mir nichts dir nichts ein unantastbares Tabu zur Grenze erklärt wird ...
Sprich also, dass KV kein Tabu für dich wäre, oder dass KV ab einem bestimmten Betrag kein Tabu mehr für dich wäre?
Keine Huhn oder Ei Diskussion habe ich nicht als Tabu definiert, sondern als Bitte ... davon abgesehen würde diese Diskussion ins Nichts verlaufen.

Jetzt verrate mir bitte, woran du zweifelsfrei fest machst, dass es sich bei einer Sache um ein Tabu für dich handelt und nicht um eine manipulierbare Grenze?

Wenn das Tabu unantastbar ist, dann würde ein Gespräch, in dem ich dich um dein Tabu bringen möchte, doch schon dein Tabu antasten, könnte ich dich also überzeugen , dass du dein Tabu in eine Grenze umwandelst, so hätte ich dein Tabu gebrochen, zebröselt sogar, es ist nicht mehr existent, ich habe es vernichtet ... völlig gewaltfrei mit der Macht meiner Worte ...

Eine Vergewaltigung ist demnach ein Tabubruch, allerdings muss ein Tabubruch nicht zwingend eine Vergewaltigung sein.
******_nw Frau
563 Beiträge
Dunkle_Seiten schrieb:
Wenn das Tabu unantastbar ist, dann würde ein Gespräch, in dem ich dich um dein Tabu bringen möchte, doch schon dein Tabu antasten, könnte ich dich also überzeugen , dass du dein Tabu in eine Grenze umwandelst, so hätte ich dein Tabu gebrochen, zebröselt sogar, es ist nicht mehr existent, ich habe es vernichtet ... völlig gewaltfrei mit der Macht meiner Worte ...

"...dich um dein Tabu bringen"
"...Tabu gebrochen..."
"...ich habe es vernichtet..."
"...mit der Macht meiner Worte..."

Klar, alles völlig gewaltfrei. *skeptisch*
****_nw Mann
404 Beiträge
Eine Vergewaltigung ist demnach ein Tabubruch, allerdings muss ein Tabubruch nicht zwingend eine Vergewaltigung sein.

KANN aber...
...und darauf zu achten, dass es nicht in diese Richtung abstürzt ist imho essentiell für nicht nur BDSMler, sondern auch alle anderen Beziehungs- und Sexformen. Sobald der Tabuträger sich einmal vergewaltigt "fühlt"( das muss nicht zwingend durch Sex passieren) ist das Unheil schon geschehen, ihm ist ein Schaden entstanden, der auch durch Köpfchenstreicheln nicht wieder weg geht. Es nicht soweit kommen zu lassen sollte imho jedem wichtig sein, weil es auch ihn/sie selber treffen könnte.

Mit klaren Tabus seines Gegenübers hat man meiner Meinung nach gefälligst behutsam umzugehen.
******ico Paar
5.902 Beiträge
Ja,
das sehe ich auch so.
Mit klaren Tabus seines Gegenübers hat man meiner Meinung nach gefälligst behutsam umzugehen.

Und @ Dunkle_Seiten, den Satz
Leider habe ich nicht die Mittel, diese Aussage zu überprüfen ...
hättest du dir auch sparen können, oder geht es dir darum, aus dieser Diskussion deine Lust durch persönliche Beleidigungen zu ziehen?

Runa
*******rlin Frau
2.548 Beiträge
Sprich also, dass KV kein Tabu für dich wäre, oder dass KV ab einem bestimmten Betrag kein Tabu mehr für dich wäre?

Du hast aber schon gelesen was ich bereits dazu schrieb ?!

In Kurzform :
KV freiwillg essen - nix Tabu. sondern persönliche Grenzverschiebung.

Gezwungen werden- also UNFREIWILLIG- KV zu essen - Tabubruch.
Nix Grenzverschiebung . Zwang/Nötigung ist Gewaltanwendung.

Jetzt verrate mir bitte, woran du zweifelsfrei fest machst, dass es sich bei einer Sache um ein Tabu für dich handelt und nicht um eine manipulierbare Grenze?
Hab ich im Thread bereits merhmals geschrieben :
Ich besitze ein sogenanntes ethiches Werteempfinden.
Und zudem bin ich alt genug um zu wissen
watt ich will und watt ick nich will
und unter welchen Umständen/Rahmenbedingungen
ick watt will und watt nicht will.


Wenn das Tabu unantastbar ist, dann würde ein Gespräch, in dem ich dich um dein Tabu bringen möchte, doch schon dein Tabu antasten, könnte ich dich also überzeugen , dass du dein Tabu in eine Grenze umwandelst, so hätte ich dein Tabu gebrochen, zebröselt sogar, es ist nicht mehr existent, ich habe es vernichtet ... völlig gewaltfrei mit der Macht meiner Worte ...


Also mal ganz salopp mir meiner Berliner Großschnauze gesprochen :
Wenn ich mich bereit erkläre, so nett bin...
mit dir über meine Tabus zu plaudern,
dann könnte man dazu sagen, es umschreiben " ich erlaube dir meine Tabus " anzutasten",
Genauer gesagt, ich würde dir erlauben mich danach zu fragen
warum ich z.B das eine oder andere Tabu habe und
warum ich es als sinnvoll erachte, dass diese Tabus auch nuichemals nie nicht überschritten werden dürfen.
Das würde ich zum einen mit meinem persönlichen Empfinden erklären
und zudem mit Argumenten die ich für sachlich richtig halte.

Die Tatsache, dass ich bereit bin über meine persönlichen Tabus zu reden ist nicht gleichzustetzen mit dem Umstand,
dass damit bereits Tabus aufgweicht werden.
Es wird nur Über Tabus geredet - nicht mehr , nich weniger.

Das was also wegfallen würde, wäre das Tabu über ein Tabu zu reden. Die Tabus selbst , über die Mensche so munter dann plaudert, bleiben davon aber unangestaste , denn sie bleiben weiterhin bestehen.
Es wird nur darüber geredet, wie gesagt.

Da ich bereits einen langen Prozeß des " sinnierens" hinter mir habe
und für mich persönlich bereits sehr genau geklärt,
was für mich wirklich unumstößliche ,
nicht verhandelbare Tabus sind
und was Grenzen sind -
in Form von "Find ick jetzte nich geil- vielleicht n andermal oder unter anderen Rahmenbedingungen ( z.B.mit nem anderen Partner, etc), kickt mich nicht, find ick doof, hätte ich zuviel schiß vor , whatever.


"Datt Problem", der Denk - bzw. Annahmefehler liegt schon darin,
dass deine Worte erst gar keine Macht über mich haben.
Sie würden auch nicht vermögen mich zu überzeugen
oder zu etwas zu überreden watt ick nich will.
Da würde also nix bröckeln an meinen Tabus bei meinen Tabus.
Das ist völlig ausgeschlossen.

Es mag sein,
dass du einem Mitmenschen " überzeugen, überreden"
kannst der keine klare Abgrenzungen zwischen Grenze(n) und Tabus(s) hat, aus einem vermeintlichen Tabu eine Grenze zu machen.
Der da keine klaren Konturen aufweist /sieht/ erkennt.
Das ist natürlich gut möglich.

Ich persönlich differenziere klar zwischen
Grenzerweiterungen und Tabubrüchen.
Weil eine Grenze kein Tabu ist
aber bei einem Tabu ganz sicher die absoluten Grenzen erreicht sind , die defintiv nicht überschritten werden dürfen.
Nich bei mir.
lina, ich halte dich für unverzichtbar hier, denn dich zeichnet das aus, was man gesunden menschenverstand nennt.

und deinen beitrag möchte ich nicht verwässern, nur mich dafür bedanken.
Das ist völlig unerheblich,
denn ein Tabu nicht anerkennen /mißachten/überschreiten/brechen
stellt bereits eine Gewalttat, etwas Gewalttätiges dar.
Es wird eben mit Gewalt etwas "entheiligt", ein Verbot überschritten, eine Regel/Norm "aufgeweicht"/mißachtet, ein " Nein" nicht zur Kenntnis genommen, wie immer Mensch ein Tabu auch verstehen will.

richtig tabubruch ist immer eine art gewaltanwendung und trotzdem ist eine gewaltanwendung an sich, auch nícht die bei einem tabubruch, nicht immer und zu 100% verwerflich. oft, manchmal - im BDSM selten - leider die einzige möglichkeit eine "bessere" situation zu erreichen.

jetzt habt von verschiedenen usern, verschiedene beispiele bekommen, warum ein tabubruch per se nicht zwangsläufig was böses/schlechtes sein muss auch wenn er es in 90% der fälle sicherlich ist.

dieses "sture" unflexible denken, war und ist der hauptgrund warum tabus manchmal gebrochen werden (müssen). dabei sollte man vielleicht erst mal an religion, politik, gesellschaft usw. denken, dann fällts evtl. leichter den bogen zu bdsm zu spannen.
*******rlin Frau
2.548 Beiträge
dieses "sture" unflexible denken, war und ist der hauptgrund warum tabus manchmal gebrochen werden (müssen).

Du meinst, wenn einer nicht so will wie ich, dann muß ich ihm was " auf die Fresse hauen" damit er zu einer anderen
"Überzeugung" - also meiner Überzeugung - gelangt,
meinem Willen unterworfen wird " ?
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
dieses "sture" unflexible denken, war und ist der hauptgrund warum tabus manchmal gebrochen werden (müssen). dabei sollte man vielleicht erst mal an religion, politik, gesellschaft usw. denken, dann fällts evtl. leichter den bogen zu bdsm zu spannen.

Hier im Thema wird aber das Wort Tabu, so denke ich, doch ausschließlich im BDSM-Kontext verwendet. Also rein fixiert auf eine Person, nämlich, die eine Person, die DAS Tabu hat. Für welches sie Gründe hat.


Auch wenn ich im Hinblick auf manche "Tabus" in Religion, Poltik, Gesellschaft etc. auch dazu neige, diese brechen zu wollen oder gebrochen zu haben, erscheint mir doch der Vergleich hinkend.
*********iten Paar
1.961 Beiträge
Und @ Dunkle_Seiten, den Satz

Leider habe ich nicht die Mittel, diese Aussage zu überprüfen ...
hättest du dir auch sparen können, oder geht es dir darum, aus dieser Diskussion deine Lust durch persönliche Beleidigungen zu ziehen?

Wo bitte ist jetzt die Beleidigung, wenn ich bedauere, dir nicht 1.000.000 Euro anbieten zu können, für etwas, von dem du behauptest es für kein Geld der Welt zu tun?


"...dich um dein Tabu bringen"
"...Tabu gebrochen..."
"...ich habe es vernichtet..."
"...mit der Macht meiner Worte..."

Klar, alles völlig gewaltfrei.

Zerbröseln hast du vergessen, man könnte es aber auch atomisiert nennen und es wäre dennoch nur Ursprung eines Gesprächs, also gewaltfrei.

Mit klaren Tabus seines Gegenübers hat man meiner Meinung nach gefälligst behutsam umzugehen.

Ich habe niemals etwas anderes gesagt. Mit dem Mähdrescher über die Gefühle des anderen zu fahren ist bestimmt kein guter Weg Tabus zu durchbrechen.

Lina
Ich habe verstanden, dass du sehr gefestigte Tabus hast. Ich verspreche dir, dass ich dir keines deiner Tabus ausreden möchte. Diesen Punkt können wir also abhaken und brauchen nicht mehr ellenlang darauf herumzureiten.

Interessanter ist doch der Grundgedanke, ob ein Tabu durch das erreichen von Einvernehmlichkeit gebrochen werden kann.

Ich habe den Eindruck, dass diese ganze Diskussion letztlich durch die Angst vor einer Verharmlosung des Wortes Tabubruchs beeinflusst wird.

Enerseits das Tabu als uneinehmbare Festung, die niemals durchbrochen werden darf, andererseits aber die Zugbrücke, über die durchaus gerne mal ein Tabu zur Grenze entfleuchen kann ...

Ich denke gerade darüber nach wo meine Tabus liegen und ob das nun alles wirklich Tabus sind, oder eher Grenzen ... oder grenzenlose Tabus ... oder tabulose Grenzen ...

ich finde es relativ schwer zwischen Tabu und Grenze eine Grenze zu ziehen.

Für mich war bisher das Tabu immer, was ich von mir aus gar nicht getan haben wollte und die Grenze bestimmte in welcher Intensität ich etwas zugelassen habe. Dabei konnte eine gewisse Intensität auch gleich wieder ein Tabu sein ... also die Grenzüberschreitung ein Tabu.

Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, dann gab es schon einige Situationen, in denen durch das Erreichen eines "Geilheitsgrades" oder auch durch Herausforderung, sich bei mir ein Tabu für diesen Moment atomisiert hat, ich geradezu diesen Tabubruch herausgefordert habe, obwohl das Tabu auch jetzt noch Gültigkeit für mich hat.

In meinen Augen sind Tabus durchaus verhandelbar und es hängt vom Verhandlungsgeschick ab, ob ein Tabu gebrochen wird oder nicht ...
für mich ist jeder versuch, tabus als grenze zu definieren, ein tabubruch. tabus sind fix und bleiben fix. schon kinder wissen, was sie wollen und was nicht. und wer versucht hat, einem kind, das spinat als tabu hat, diesen zu füttern, weiß, wer der stärkere bleibt.

und wer meinen wollte, er müsse mich so weit erniedrigen, dass er mir etwas, was spinatähnlich den anus verlassen hat, aufdrängt, um mir klar zu machen, dass das ja nur eingebildete grenze ist und kein tabu, der hat für eine weile zeit, darüber nachzudenken und darf dem psychotherapeuten im strafvollzug erklären, wie er zu dieser meinung gekommen war.
******_nw Frau
563 Beiträge
Ein Gespräch ist nicht unbedingt gewaltfrei.

Jemand, der z.B. recht viel Macht über einen Menschen hat oder jemand, der wirklich gut mit Worten umgehen kann, ihn damit unter Druck setzt oder gar erspresst, mag durchaus in der Lage sein, durch geschicktes taktieren denjenigen so zu beeinflussen, daß er sich auf die Dinge einlässt, die Dom gern haben will.
Ob das jetzt immer positiv ist, wage ich zu beweifeln!

Ich bin nicht der Typ, der sich von so was beeinflussen läßt (so hoffe ich zumindest) und wenn jemand meint, er müsse (immer wieder) über meine Tabus verhandeln, wäre er recht schnell aus meinem Leben verschwunden.
Wenn ich in dem Zusammenhang "Verhandlungsgeschick" lese, dann frage ich mich doch, wie ernst da jemand die Tabus seines Gegenübers noch nimmt.

Und was die Aussage mit dem Überprüfen der Unbestechlichkeit angeht: Vielleicht ist sie keine Beleidigung, aber in meinen Augen doch ziemlich geschmacklos.

Ebenso ist mir nach wie vor nicht klar, warum manche Tabus gebrochen werden müssen.
****_nw Mann
404 Beiträge
Wo bitte ist jetzt die Beleidigung, wenn ich bedauere, dir nicht 1.000.000 Euro anbieten zu können, für etwas, von dem du behauptest es für kein Geld der Welt zu tun?

Weil es impliziert, dass Ihr glaubt, dass der/die Angesprochene darauf eingehen würde, wenn Ihr den Schotter auf den Tisch legen würdet. Viele Menschen mit Prinzipien sehen es als Beleidigung so um die Ecke als "käuflich" bezeichnet zu werden.

Ich habe niemals etwas anderes gesagt. Mit dem Mähdrescher über die Gefühle des anderen zu fahren ist bestimmt kein guter Weg Tabus zu durchbrechen.

Richtig, dies wäre kein guter Weg. Eure Beiträge lasen sich nur für mich teilweise so, als würdet Ihr genau das gutheißen. Schön, dass das anscheinend nicht so ist.

Zerbröseln hast du vergessen, man könnte es aber auch atomisiert nennen und es wäre dennoch nur Ursprung eines Gesprächs, also gewaltfrei.

Konfuse Rhetorik ist imho auch Gewalt. Mir tut es zumindest meist weh sowas zu hören/lesen. Nein, nicht erotisch verwertbar "weh". Eher *kopfklatsch*

*********iten:
Ich habe den Eindruck, dass diese ganze Diskussion letztlich durch die Angst vor einer Verharmlosung des Wortes Tabubruchs beeinflusst wird.

Kann gut sein. Weil manche Menschen nunmal berechtigt und begründet ANGST davor haben, dass ihre persönlichen Tabus gebrochen werden könnten und was dann aus ihnen wird. Auch hier der Klarheit halber: "Angst, die nicht erotisch verwertbar ist."

ich finde es relativ schwer zwischen Tabu und Grenze eine Grenze zu ziehen.

Das ist auch schwer, für einen selbst und für andere noch viel schwerer. Deswegen mein ewiges, gebetsmühlenartiges Beharren darauf mit den Tabus anderer ganz, ganz vorsichtig umzugehen. Es kann ja sein, dass jemand etwas als Tabu für sich sieht, weil er es nicht kennt, eine vielleicht falsche Vorstellung davon hat, usw. Aber auch da halte ich es für nicht gut ihm das Gegenteil mit dem Mähdrescher ( *zwinker* ) zu beweisen. Es gibt sicher Fälle, in denen ansatzlos Tabus gebrochen wurden und das am Ende vielleicht gut für den dann ehemaligen Tabuträger war. Aber es gibt definitiv zu viele Fälle, in denen ein Tabu gebrochen wurde und dadurch verstärkt wurde und/oder der Tabuträger noch weiteren Schaden( an Körper und/oder Geist) erlitten hat.
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