seufz...
...es ist aber auch nicht einfach.
ich sehe es so, dass wenn ich ein tabu ändere, umdeklariere, war es nie eines, dann war es lediglich etwas hinter einer vorläufigen grenze. ich müsste mir vorwerfen, das nur nicht richtig überlegt zu haben. also der verstand wäre der schuldige.
Ok, wenn Du das nur für Dich so siehst, will ich nicht meckern.
Allerdings schreibst Du auch, daß das bei Dir nicht so ist.
Von daher denke ich schon, daß Du andere damit ansprichst.
Ich jedenfalls verwehre mich dagegen, daß bei mir der Verstand "Schuld" hätte, wenn ich eines Tages entdeckte, daß eines meiner Tabus keines mehr ist. Ist mir ja auch schon passiert (siehe das Beispiel mit dem Mund zuhalten).
Da muß ich mir nix "vorwerfen", denn mein Kopf ist rund und ich erlaube ihm, daß das denken auch mal die Richtung wechselt.
Das finde ich weder verwerflich noch habe ich dann vorher zu wenig darüber nachgedacht.
Ich erlaube mir sehr wohl, heute etwas bei mir als Tabu zu bezeichnen und dennoch morgen noch mal darüber nachzudenken.
Ich möchte mich selbst in nicht allzu viele Schubladen stecken, ich will frei sein, mich verändern können etc. BDSM ist eine wunderbare Möglichkeit für mich, mich zu entdecken, zu hinterfragen.
Ich bin auch mit 47 kein Mensch, der mit seiner Entwicklung fertig ist und somit eigentlich das Reflektieren über sich und seine Wünsche, Abneigungen einstellen könnte. Gottseidank!!
Mir persönlich ist es im Grunde wurscht, wie jemand seine diverses "willichnicht-kannichnicht-würdeichniemachen's" nennt.
Und mich stört es auch nicht, wenn jemand sich ganzganzganz sicher ist, daß er Tabus hat, die er niemals überschreiten würde.
Ich mag nur nicht, wenn mir jemand unterstellt, ich hätte noch nicht genug darüber nachgedacht.
Mundzuhalten war ein Tabu, Punkausfeddisch. Und ist es heute nicht mehr. Ebenfalls Punktausfeddisch.