Freundschaft + < Was ist das eigentlich genau?

Meine persönliche Tendenz ist bislang komplett umgekehrt und ich sehe auch gar kein gesellschaftliches Ende der Paarbeziehungen.

Es hat nur mit der fortschreitenden Gleichberechtigung für viele Frauen weniger Gründ gegeben,unglückliche Beziehungen weiterzuleben. Da gab's irgendwann mal einen Sprung,weshalb die Statistiken heute anders aussehen,als zu Zeiten unserer Großeltern.

Daß die Erkenntnis der Vergänglichkeit nun bei allen in fatalistischen Lebenseinstellungen münden muß ,die sie nur noch unverbindliche F+ Modelle leben läßt,sehe ich nicht.

Wer Zweifel hat,möge sich an einem beliebigen Sommertag ein paar Stunden vor irgendein Standesamt stellen.Es gibt sogar Leute,die heiraten mehrmals ,beim Rest finden sich auch noch hier und da konventionelle Paare.

@**b:

vielleicht habe ich heute in aller früh deinen satz an fishandchips ein wenig missverstanden:


für mich kam das so rüber, als sei eben nur die "richtige (konventionelle) beziehung" die volle ausschöpfung des möglichen und somit "vollwertiger". nachdem ich es gerade nochmal gelesen hatte und in den richtigen kontext gefasst hatte, wirkte es auch nicht mehr so für mich - zumal du ja auch betonst, nur für dich zu sprechen.

des weiteren schriebst du:


kann ich voll verstehen, und ich selbst geb meinen freundschaften auch nicht solche namen, stelle niemanden als meine "freundin plus" vor oder sage ich führe eine freundschaft plus oder so. mit dem begriff kann ich auch nicht so viel anfangen. bin erst vor kurzem darauf gestoßen und habe festgestellt, dass es in etwa das beschreibt, was ich führe. mir gehts auch darum hier meine hier runter fallenden beziehungen zu erklären und nicht darum, den begriff zu verteidigen - ums mal allgemein gesagt zu haben, jetzt nicht konkret auf deine aussage bezogen.

da letzlich aber alle sowieso eine andere definition davon haben, dreht es sich ein wenig im kreis.

auch wieder allgemein zum thema:

im übrigen kann ich in gewisser weise auch skeptiker verstehen. hatte selbst mich lange unzufrieden gefühlt, da ich, seitdem ich von einer frau, mit der ich eine sehr intensive beziehung hatte, getrennt war, es einfach nicht mehr so richtig klappen wollte. ich habe selbst das ideal der klassischen beziehung vor augen gehabt und mich dadurch selbst unter druck gesetzt so etwas wieder zu haben. allerdings gab es dann einige kurze versuche und affären, die meist nicht lang gehalten haben. erst mit der zeit konnte ich mich von diesem ideal lösen und fühle mich jetzt einfach wohler, intime vertrauensvolle beziehungen zu freundinnen zu haben ohne den druck, dass es nur die klassisch monogame beziehung das maß aller dinge sei. wenn ich wieder eine frau kennenlerne, mit der ich eine zukunft planen will, ist das halt so. wenn nicht, dann nicht. ob das morgen, in 5 oder in 10 jahren oder aber nie ist, weiß ich sowieso nicht. bis dahin genieße ich mein leben wie es ist und rede mir nicht weiter ein, es fehle etwas um vollständig zu sein.

genau DAS ist es !!!

man ist doch nicht unvollständig weil man diese Form lebt !!!

Nicht eine Beziehung im klassischen Sinne ist "das Maß aller Dinge", sondern gerade DIE Lebensform mit der man glücklich ist .
Ob es nun eine monogame oder polygame Form der Beziehung im klassischen Stil oder in der Form einer "Freundschaft mit gewissen Extras" ist.

"man" existiert nicht.
Manche würden sich so unkomplett fühlen,andere nicht.

That's it.

"man" existiert nicht.

ich möchte es nicht so verstehen als wenn du mich...oder jemand anderen...mit dieser Aussage abwerten oder diskriminieren möchtest...deswegen bitte ich um eine nähere Erläuterung

das ist doch erbsenzählerei jetzt.

die ziemlich gleiche aussage in anderen worten verpackt stand doch in flohs nächstem satz, den du nicht mehr zitierst hast.

Ich wär auch verwundert,wenn das so verstanden werden könnte.

Ich wollte nur sagen,daß Verallgemeinerungen hier so nutzlos sind,wie sonst auch.

Daß "man" nicht unvollständig ist,stimmt also streng genommen nicht,weil mache es eben sind und andere nicht .

Ist aber tatsächlich Erbsenzählerei.

dann lass diese Erbsenzählerei doch einfach...genauso wie deine Verallgemeinerungen

für dich gibt es eine "Freundschaft+" nicht...was deine Meinung ist und ich auch nicht kritisiere

aber dann übe du auch keine Kritik an Menschen die in/mit eben jener Konstellation leben/gelebt haben...oder an dieser Konstellation selber

für mich ist eine Freundschaft +.....eine normale Freundschaft wo man auch mal ins Kino geht tanzen shoppen usw, wo man aber eben auch ab und an mal wenn man lust hat im bett landet
ich persöhnlich finde so etwas besser wie die nur normalen fickbeziehungen.....so hat man auch so was von dem menschen und nicht nur im bett.....

Um Deine Verwirrung aufzudröseln, - oder sie vielleicht völlig zu komplettieren:

Es gibt auch noch verschiedene Formen von "Freundschaft+".

a) Zunächst denke ich da an eine beendete Beziehung oder einen beendetes Kennenlernen. Die/das halt nicht wegen "erotischer Inkompatibilität" beendet wurde, sondern weil man sonst nur noch wenig Berührungspunkte hatte oder nicht hinreichend Berührungspunkte entwickelte.
Es gibt Paare, die eine Beziehung nicht weiterführen, obwohl sie sich - im Bett - eigentlich gut verstehen. Und wo beide irgendwie kein Problem damit haben, bei einem gelegentlichen/seltenen Wiedersehen auch gemeinsam im Bett zu landen.
Nach meinem Dafürhalten eine ganz wunderbare Form der Freundschaft+.

b) Eine völlig andere Form der Freundschaft+ ist eine Beziehung, bei der nicht wirklich klar ist, ob es nun (deine Worte) nur eine "Fickbeziehung", oder eine "vollwertige" (was auch immer das ist) Beziehung ist.
Z.B. eine erotisch betonte, (je nach Abmachung) monogame Beziehung zwischen zwei Singles, die auch "sonst" einiges Freizeit gemeinsam verbringen, und sogar miteinander in Urlaub fahren, wo aber beiden klar ist, dass sie nicht Zusammenziehen werden, sie kein gemeinsames Girokonto haben werden, sie einander nicht heiraten werden, also beide irgendwie "autonom" und voneinander unabhängig bleiben werden.
Für manche mag so ein Modell eine rosinenpickende Fickbeziehung sein, für andere ist sie vollwertige Beziehung.

Was passiert, wenn einer von zweien morgen einen Schlaganfall bekommt und danach sabbernd im Rollstuhl sitzt, - das ist doch sogar nach 25 Jahren Ehe unklar.
Es gibt keine Garantie für Bindung.
Trennung ist jederzeit von heute auf morgen möglich, egal welche "Bindungstiefe", Beziehungsdauer, proklamierte Absicht, verwobene Struktur, Ehe, oder was auch sonst immer im Vorfeld existiert.

Sorry, falls wie immer offtopic...
Lg
Gernot

... also ich gehe auch mit Frauen ins Kino oder Essen oder ..., mit denen ich keine Beziehung führe, aber regelmäßigen Geschlechtsverkehr vollziehe. Es besteht ein gegenseitiges Interesse, Freizeit gemeinsam zu gestalten. Man versteht sich.
Der Unterschied zur reinen Fickbeziehung = rein-raus-tschüß.

Bloss finde ich keinen Grund, eine solche Konstellation als Freundschaft+ zu bezeichnen.
Meine langjährige Freundin, die jede dieser Geschichten überdauert hat, ist dann eine Freundin+++, oder wie jetzt?

Ein ungeliebter Freund, die gibt es ja auch, ein Freund-?

Gibt es eigentlich auch Feindschaften plus?
Also eine sogenannte Hassliebe.

@****er wolf: musst es ja auch nicht als freundschaft plus bezeichnen. kann ja jeder bezeichnen wie er will. aber eben genau das gleiche, was du beschreibst, haben hier viele als das bezeichnet, was sie unter freundschaft plus verstehen. da verstehe ich deine vorigen posts nicht, in denen du denen vorwirfst, sie machten sich was vor und eine/r würde immer verletzt. sie nennen es einfach nur anders.

Aber warum muss immer für alles eine Bezeichnung gefunden werden, alles theoretisiert und in Kategorien gepackt werden.

Damits einem besser geht, man sich vor sich und anderen rechtfertigen kann?

Ist doch eigentlich völlig egal, solange die beiden, die es angeht, sich damit gemeinsam wohlfühlen.

Sexuell wollen alle so frei sein, aber wenns um Liebe oder Beziehung geht, wird wieder sehr begrenzt gedacht..finde ich!!!

Aber ich bleibe trotzdem bei meiner Ansicht, das es eben eine Kategorie ist für diejenigen, die sich möglichst wenig einlassen wollen auf einen anderen.

@*********nzige
Für mich gehören Gefühle und auch Liebe generell dazu, wenn ich mich auf jemanden einlasse. Für mich ist das keine Unterscheidung.

Hey

Hatte schon paar Erfahrungen mit Freundschaft + und finde das ist ne ganz tolle und praktische Sache.
Ich steh nicht auf Beziehung hasse dass eingeschränkt sein liebe meine Freiheit... möchte aber trotzdem Sex haben und der sollte mit ner Person stattfinden der ich wenigstens ein bisschen Vertrauen schenken kann.
Klar kommt es nicht nur auf den Sex an und das finde ich ist dass schöne dran.
Man unternimmt was, lacht zusammen,hilft und hört sich die Probleme des jeweils andere an kurz: geht durch dick und dünn
Irgendwo kann man schon sagen dass es sich um ne Art Beziehung handelt, allerdings ist man unabhängig, frei und trägt wie der Themensteller schon gemeint hat keine Verantwortung.
Ich kann es nur weiterempfehlen wenn man da den richtigen an der Seite hat...

Liebe Grüße Poison

@*******pfel: der mensch braucht doch seit je her begriffe für alles. und wenn sich einer abnutzt, muss eben ein neuer her. kann anstrengend sein und nerven, hat in mancher hinsicht aber auch vorteile.

ich selbst verwende den begriff eigentlich auch nicht. nachdem ich kürzlich drauf gestoßen bin und laut den definitionen, die ich darüber gelesen habe, es auf meine situation zutreffend fand, habe ich hier lediglich dargelegt, was ich darunter verstehe. ob der begriff gut oder scheiße ist, ist ja nochmal ein ganz anderes thema. TE fragte lediglich was drunter gemeint ist bzw. was der einzelne drunter versteht.


ich zum beispiel sehe das anders. aber grundsätzlich frage ich mich, wenn du kritisierst, dass "immer für alles eine bezeichnung gefunden [...] und in kategorien gepackt werden" muss, dass du selbst diesem begriff eine kategorie zuschreibst, die wieder sehr eingrenzend ist anstatt ihn einfach zu ignorieren - no offense!

@*********inks

Du, ich ignoriere ihn solange ich nicht selbst an ein entsprechendes Exemplar Mann gerate, der meint alles easy leben zu müssen..das Leben ist eben nicht easy going und leider auch nicht so einfach gestrickt, wie manche es sich wünschen.

Grins, aber vielleicht fehlt dir bei dieser Kategorisierung hier, das ""
denk sie dir einfach, dann is alles wieder schick, hm?

Was ich einfach nur sagen wollte ist, dass sich imho diese beiden Aussagen widersprechen.

auch was das alles mit "easy going" zu tun haben soll, verstehe ich nicht.

aber wie auch immer, vielleicht verstehe ich dich einfach nicht. scheinen aneinander vorbei zu reden.

Das ist offensichtlich und in einigen Beiträgen derer zu lesen, die Freundschaft+ leben. Da ist viel die Rede von Freiheit ohne Einschränkungen, weniger Verantwortung und hoher Flexibilität. Damit ist Freundschaft+ eigentlich nur das Äquivalent zu den Entwicklungen im Berufsleben und in der Gesellschaft.
Ob jemand mehr die Vor- oder die Nachteile sieht, ist eine persönliche Entscheidung.

@*********inks

Bitte keine falschen Behauptungen aufstellen.

Es war in einigen Beiträgen die Rede von Ex Partnern, in meinem Beispiel nicht.
Ich finde nach wie vor nichts Besonderes an meiner geschilderten Konstellation.
Also nichts mit Freundschaft+ Ex oder sonstiges ...

Danke @*******gro, Du hast mir eine Antwort abgenommen.

@*********inks

Wenn ich das kritisiere, wie Du es anscheinend liest, kritisiere ich mich selbst damit ebenfalls, ich lebe in zwei Beziehungen, die anscheinend die Kriterien für eine Freundschaft+ erfüllen würden. Denn ich lebe mit keinem meiner Beziehungspartner zusammen.

Aber für mich persönlich ist da einfach keine Begrenzung da. Was entsteht oder entstehen könnte.
Für Dich ja auch nicht unbedingt, deshalb verstehe ich Deine Abwehr von Kritik nicht. Kritik bedeutet doch nicht gleichzeitig, das der andere in seinem Tun nicht das Richtige macht.

Letztlich müssen das Menschen, die in Beziehung miteinander treten gemeinsam entscheiden, was für sie richtig ist und ihnen gemeinsam gut tut.

Insoweit ist es dann trotzdem nicht nur die persönliche Entscheidung eines Einzelnen, ganz individuell, sondern ein Agreement zwischen mindestens zwei Menschen.

@*******pfel:

ok, ich habe dich wirklich falsch verstanden. jetzt versteh ich wie du das meinst. ist vorher falsch bei mir rübergekommen. aber so stimme ich dir zu

@****er wolf:

welche falschen behauptungen? nenn sie mir bitte.
ja, in einigen beiträgen war von ex-partnern die rede, aber bei weitem nicht bei allen. du hast deine aussage allerdings allgemein auf das thema bezogen und nicht explizit auf sex mit ex-partnern. dabei verallgemeinernde aussagen wie "einer weint immer" und abwertend "haltet euch ruhig weiter daran fest". auf derartige aussagen deinerseits habe ich angespielt


in einigen beiträgen anderer wurde in etwa so freundschaft plus beschrieben. wiederum andere brachten auch mehr als freizeitgestaltung mit rein und erweiterten diese beschreibung noch um verantwortung füreinander. dabei ging es nicht um ex-partner. aus diesem grund fand ich deine verallgemeindernden aussagen nunmal unangebracht. verallgemeinerungen find ich in der regel sowieso nicht treffend.

Zumindest das liegt doch auf der Hand und wird von der Mehrzahl der "Plus-Freunde" hier auch genau so als Vorteil aufgelistet:
keine Verantwortung,keine Verpflichtungen,keine Kompromisse.

Immerhin,man hört sich gegenseitig auch mal 'ne Sorge an...

Nein,ich käme nicht auf die Idee ,das für andere zu bewerten.Ich habe das selbst ja schon praktiziert und für mich rausgefunden, daß mir das zu dünn ist.

Eigentlich war sogar der Sex in dem Maß schlechter,wie es auf einer bestimmten Ebene an Tiefe fehlte.
Das ist aber wohl individuell verschieden.

Das zusammen Wohnen sehe ich auch nicht als Gradmesser für eine Beziehung.
Vermutlich gibt's da nichtmal objektive Kriterien.Ich glaube aber,die Art,wie man jemanden anderen beschreibt,ist ein Gradmesser:

"Ein" Freund v.s "mein" Freund.

@*********inks


Dieser Satz von Dir selbst, klärt es doch, wie Du dies für Dich siehst. Wie man das dann nennt ist eigentlich zweitrangig, dient vielleicht dazu sich hier besser zu versehen.
Aber Fakt ist, es gibt einen Grund, warum eine Person eben nicht "ausreicht" für Deine Zukunft.
Und das wird doch bei allen angegeben, daß sie den Menschen mit denen sie sich eine andere Zukunft vorstellen können, bisher nicht gefunden haben.

Nun hat sich mit der Zeit einiges geändert und es sind einige neue Formen der Beziehungen entstanden, was ich durchaus gut finde.
Ich finde es nämlich sinnvoller, daß Gegebenheiten sich an menschliche Bedürfnisse angleichen sollen und nicht umgekehrt.
Ob man letztendlich nun zusammen ist, aber getrennt lebt, ob es eine Fernbeziehung ist, alles neue Formen.
Manchmal sollte man sich ggf eben an andere Formen anfreunden, statt einem falschen Ideal nachzuhängen.

Also die These, lieber eine Freundschaft + wie gar keine Beziehung, kam von den Befürwortern.

Desweiteren gehe ich davon aus, daß nicht die Lebensform auf dem Prüfstand steht, denn ob diese funktioniert liegt an den Menschen, die sie leben. Deswegen trennen sich manche eben, leben die Form aber weiter. Andere haben erkannt, daß etwas nicht für sie paßt und leben etwas neues (und wieder mit dem Risiko, daß dies scheitern kann).

WiB