Wortinhalte
@***Er
Und doch teilt man ja etwas mit "BDSM" mit, es ist nicht ganz frei von Information. Man teilt mit, dass im eigenen Sex Elemente von Qual, Gewalt oder Unterwerfung eine Rolle spielen könnten.
Könnte auch nur dann, wenn du voraussetzt, dass allgemein mit BDSM Qual, Gewalt und Unterwerfung assoziiert wird. Das bezweifel ich. Sowohl, was die BDSM-Fernen angeht als auch die BDSM-Affinen. BDSM ist aus meiner Sicht eine unspezifische Bezeichnung mit Erläuterungsbedarf.
Mir ist es letztlich egal, wie BDSM allgemein definiert wird. Mir genügt, dass der Volksmund (müsste hier Volksohr heißen) versteht, dass in unserer Beziehung mit Qual oder Unterwerfung gespielt wird.
Nun, Qual und Unterwerfung mögen in deiner Beziehung Kernelemente sein, bezogen auf das Dach BDSM sind sie Aspekte unter vielen anderen.
Ich habe vor Jahrzehnten aus für mich guten Gründen eine Reihe homosexueller Spiele gespielt, und es ist mir dennoch egal, ob ich daher schwul, bi oder hetero bin. Diese Abgrenzungen mögen für die Wissenschaft nötig sein, aber was könnten wir mit ihnen anfangen?
Du kannst es selbstredend für dich ablehnen, deine sexuelle Orientierung, deine Begehrlichkeiten beim Namen zu nennen. Für mich selber ist die möglichst klare Benennung förderlich in meiner Selbstreflexion, meiner Selbstverortung, für die Festlegung meines Beuteschemas, für eine unmissverständliche Kommunikation mit anderen. Nicht zuletzt förderlich, um andere nicht unbotmäßig vor Kopf und Bauch zu stoßen. Ich würde nie einfach sagen wollen: ich mag Obst, wenn ich doch nur gerne Erdbeeren esse und ab und an Apfelsinen genießen mag.