Aus den Augen - aus dem Sinn?

Ich gehe mal davon aus, dass man gewisse Erinnerungsstücke ganz von selbst entsorgt bzw. erst mal in irgendwelche Kisten verbannt.

Ich persönlich würde es merkwürdig finden, wenn aufgehängte Fotos an der Wand noch den oder die Ex zeigen. Aber Fotoalben oder Dateien sind doch kein Problem.

Geschenkter Schmuck ist noch so eine Sache, da scheiden sich die Geister. Mir persönlich würde das vermutlich nicht mal auffallen, da ich selbst grundsätzlich so gut wie nie Schmuck trage. Aber manch einer ist an dem Punkt wohl empfindlich...

man sollte versuchen, dass man sich danach noch in die Augen schauen kann.
Die Vergangenheit kann man nicht mehr ändern, ...und sie kommt auch nicht zurück, nur im (Alp)Traum evtl.

man will auch nicht immer wieder daran erinnert werden, ich hab angefangen Möbel ect.
auszutauschen, jetzt ist nur noch eine Kiste mit Fotos da, tief im Schrank vergraben

es muss auch mal vorbei sein und dann will ich auch nicht erinnert werden

Och, ich erinnere mich gerne, denn dies war ja für viele Jahre Bestandteil in meinem Leben. Auch wenn eine Beziehung auseinander geht, heißt das ja nicht, dass sie nur aus negativen Aspekten bestanden hat. Logischerweise ist diese Beziehung aber nicht mehr wichtig für mich, als das ich noch irgendwelche Dinge wie Fotos oder ähnliches sichtbar aufhängen oder platzieren würde. Aber klar habe ich noch Dinge, die ein Bestandteil meines damaligen Lebens waren und auch wenn sie keine tiefere Bedeutung mehr für mich haben, erinnere ich mich bei Sichtung immer wieder gerne daran.

Erinnerungsfotos müssen ja nicht unbedingt in der Wohnung hängen. Wenn ich durch seine Wohnung laufe möchte ich ja auch nicht dauernd von der Ex angelächelt werden

Fotos auf dem PC oder im Fotoalbum würde ich nie löschen/wegschmeißen und würde das auch nicht verlangen.

Es gab ein Leben vorher und das ist ok und gehört dazu. Irgendwoher müssen ja auch die Erfahrungen kommen die man gemacht hat.

Sie von SunandSea

So`ne richtige Verflossenen-Galerie hätte aber schon was.

hat ja meine Schwiegermutter in der Schlafstube drapiert. Jetzt hat sie sich nur gewundert, dass ich in ihrer Abwesenheit die "Blümelein" darum herum nicht mehr gieße.................

Sowas muss echt nicht sein.
Ich brauch auch echt kein Bild von der EX meines Mannes, ich seh die ja jedes WE, wenn sie den Sohn für IHR freies WE bei uns "abliefert"....

Ich merke aber, dass ich mit der Zeit immer entspannter werde. Ich habe keine Bilder rumhängen, wo mein EX-Mann drauf ist und auch er hat die Bilder reduziert. Ich bin nicht für diese Fotogalerien. Bei uns hängen mittlerweile andere Bilder an der Wand. Wir schauen gemeinsam in Antiquariaten und Flohmärkten nach Stichen, die wir gemeinsam anschaffen. Der Ausgangspunkt dazu war vor Jahrzehnten einmal ein Geschenk eines meiner Dozenten zum runden Geburtstag.

IHR freies WE?
Sie bringt den Sohn zum Papa, der ihn hoffentlich auch gerne bei sich haben möchte, für SICH und den Sohn!!!

Das nur nebenbei, weil ich die Formulierung gerade merkwürdig fand.

Formulierung war so und auch genauso mit bedacht gewählt....ist so.... Darum, bei uns ist keiner aus den Augen und auch nicht aus dem Sinn....

Ob sie das so mit den Vätern der anderen Kinder auch tut ?.... ich denke fast.
Ich jedenfalls brauch kein Foto an der Wand von ihr. Am Anfang (ich schrieb es bereits) hing unter hunderten Bildern vom Sohn auch ihr Hochzeitsfoto ...meinem Frühstücksplatz genau gegenüber... Als ich das dann ansprach, wurde die ganze Wand verändert.... Da hängt jetzt eine Kreidezeichnung einer getigerten Katze.

nur, wenn der Ex sich alle Jubeljahre, aber immer wieder mal in Erinnerung ruft ... Damit kann man dann "aus den Augen, aus dem Sinn" vergessen...

Aus dem Sinn wird nicht funktionieren, da wir Gehirne und keine Festplatten haben, von denen wir unerwünschte Erinnerungen einfach löschen können. (Ach, wenn das so einfach wäre ) Als Symbolhandlungen für die forcierte Bewältigung eines bspw. Affären-Endes ist das Entfernen von Gegenständen, welche an die betroffene Person erinnern, absolut legitim, weil ein aktives Handeln, kein passive "Opfer-Starre". Die wichtigen Erinnerungen sind ohnehin in uns gespeichert - ob wir wollen oder nicht. Da sind damit verbundene Objekte leichter aus dem Alltag und dem Erinnern zu entfernen. Dazu können auch Emails gehören, die ich nie wieder lesen werde, Fotos, die ich nie wieder anschauen werden - einfach, weil sie nicht mehr die Bedeutung haben, die sie einst hatten und nie wieder haben werden. Es ist vorbei - unwiederholbar und damit abgeschlossen. Bei einem Buch blättere ich auch nicht ständig zurück zu einem bestimmten Kapitel, um es wieder und wieder zu lesen, obwohl es weit hinter der momentanen Handlung liegt. Sprich, das Leben geht in der Gegenwart in Richtung Zukunft weiter, das Verharren in Erinnerungen kostet viel Kraft und hemmt den persönlichen, ewig laufenden Reifeprozess. Ab und an bei Erinnerungsmomenten kurz seufzen ist völlig okay und Sentimentalität macht uns menschlich. Aber es soll nicht die Gegenwart bestimmen, denn wir werden neuen Menschen begegnen und neue Erfahrungen machen. Die in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen helfen uns dabei, unseren Weg sicherer zu gehen und auf diesem Menschen aus dem Weg zu gehen, bei denen wir durch unsere Erlebnisse der Vergangenheit frühzeitig merken, dass sie uns nicht gut tun. Jede gemachte Erfahrung ist gut, wenn sie auch im Moment des Empfindens schmerzt.
"Aus dem Auge, aus dem Sinn" klappt also leider nicht, aber gewisse damit verbundene Symbolhandlungen können helfen, über einen Abschied schneller hinwegzukommen und sich bald wieder der Zukunft zuzuwenden - für das eigene Wohlergehen, denn wir sollten für uns der wichtigste Mensch im Leben sein, und für unser Glück sind alleine wir selbst verantwortlich. Machen wir also auch aus einer Trennung das Beste.

Du..das ist aber nur für den Fall, das man schlechte Erfahrungen gemacht hat.

Bei mir geht es mal so und mal so. Es gibt jemanden, den ich aus meinem Leben verbannt habe..plus Fotos und allem.

Dann gibt es noch die anderen "Fälle".Trennung hin oder her..es ist ein Stück meines Lebens. Ich werde für neimanden auf der Welt meine Vergangenheit verleugnen. Diese Vergangenheit ist genau der Grund, warum ich heute bin, was ich bin.

Es gibt sogar jemanden, der mich mal aus einem ganz tiefen Loch geholt hat..den trage ich in meinem Herzen mit mir rum....und als kleines Tattoo.......

DAS IST MEIN LEBEN !!!

Das ist korrekt: Mein Beitrag bezog sich eher auf eine schlechte Erfahrung. Meine erste Affäre im JoyClub habe ich noch immer in guter Erinnerung und von ihr auch alles behalten (Emails, Fotos, Briefe), weil es eine unterm Strich gute Erfahrung war. Und das obwohl ich sie nach ein paar Monaten beenden musste, weil es dennoch nicht passte. Würden wir uns heute wieder begegnen, könnte ich sie guten Gefühls zur Begrüßung umarmen.
Meine letzte Affäre tat mir grundlegend nicht gut, weshalb ich sie beendete, um nicht weiter davon beschädigt zu werden. Unterm Strich war dieser Kontakt keine gute Erfahrung, weshalb ich mir die Erinnerungen im Kopf genügen, Fotos und Emails für mich aber keine Relevanz mehr besitzen. Das hat nichts mit Verleugnen zu tun, denn was geschehen ist, ist geschehen und es ist, was es war. Jedoch haben positive Erinnerungen bei mir einen höheren Stellenwert als negative, an die ich mich nicht mehr als nötig erinnern möchte. Daher hege ich das Positive und schenke dem Negativen keine weitere Aufmerksamkeit.

Hallo,

ihr könnt schreiben was ihr wollt, nur meine Meinung ist , es wird nie so klappen.

Erinnerungen sind immer da, ob positive oder negative und löschen wie bei einer Festplatte kann man sie nicht.

Man muss einfach damit umgehen können und ich sehe es so, ich weiß was ich nie wieder erleben möchte.

Ich habe keine Angst die Person wieder zu sehen, warum auch ?

Es ist Vergangenheit , eine Erfahrung die man im Leben wieder gemacht hat.

LG Jörg

...brauchen manchmal als Schutzmantel, was der Volksmund als "aus den Augen, aus dem Sinn" beschreibt. Vergessen, um nicht wund zu werden.

...einen dicken Panzer um Hasstiraden und Anschuldigungen zu überstehen............

Bei mir ging meine letzte Beziehung nach 35 Jahren im Bösen auseinander. Ich denke, wir gehen uns den Rest unseres Lebens aus dem Weg.
Ich habe es ja bereits mehrmals erwähnt, ich wurde fast aller pers. Dinge "beraubt" unfreiwillig ist meine Vergangenheit weg....

caro ,
auch ich kenne hier ein fall der so ist
die Frau hat alles zurücklassen müssen .

es ist schon traurig, wenn man sieht was aus eins liebenden Menschen wird .

Ich bin momentan in dieser Situation, dass eine sechsjährige Beziehung beendet worden ist.
Seit dem Tag an befasse ich mich mit dieser Zeit, indem ich systematisch aufräume - sprich, die tausenden von Mails lösche ich, bis zu den Bildern bin ich nicht gekommen, weiß auch nicht, ob ich es machen werde.

Als man mir mitgeteilt hat, dass seit einiger gewissen Zeit keine Gefühle mehr da sind, er diese Beziehung beenden möchte, handelte ich irrational, zerriss die Bilder in der gemeinsamen Wohnung. Ich weiß, dass ich ihm da die Entscheidung weggenommen habe, selber zu schauen, was er damit macht (er bleibt in der Wohnung).

Aus dem Auge, aus dem Sinn musste ich mit einem Kleid machen, was er mir gekauft hatte, als für ihn schon alles vorbei war, ich bis zu dem Zeitpunkt aber noch nichts von wusste. Ein Abendkleid, was extra für einen speziellen Anlass gekauft worden ist, ich wahrscheinlich nie wieder tragen würde, der Gedanke an diesem "Zerstörungszeitpunkt" mich aufgefressen hat, es zu behalten...

Mir ist bewusst, dass auch diese Beziehung mich geformt hat, mich zu dem Menschen gemacht hat, der ich jetzt bin. Aber diese muss ich ganz tief in mir vergraben, um voran zu kommen.
Die letzten sechs Jahre taten mir gut, aber er tut mir jetzt nicht gut und auch in naher Zukunft nicht.

Wenn es Dir hilft, jetzt mit der Situation fertig zu werden, dann finde ich das voll in Ordnung.

Über Fotos denkt man mit etwas Abstand dann meistens anders als direkt nach der Trennung. Räum sie einfach weit weg ...

Alles Gute Dir!

Wut, Frust, Enttäuschung, das Gefühl der Demütigung ... alles heftige Emotionen, die RAUS müssen. Wir Du/ich/wir das umsetzen, welche Mittel wir dazu verwenden, welche (symbolisch/rituelle) Handlungen wir durchführen, welche Maßnahmen wir ergreifen, das bleibt jedem selbst überlassen. Aber aktiv sein, aus einer Opferrolle in eine Gestalterposition zu kommen, ist in dieser Situation das wichtigste. Als Gestalter lässt sich diese Situation bewältigen, während das Opfer darin verharrt und verdrängt. Daher: Zerreisse, lösche, vernichte und wirf weg, so lange Dir es ein gutes, aktives Gefühl gibt.
Ich habe auch sämtliche Emails meiner letzten Affäre gelöscht, weil es für mich keine Veranlassung mehr geben wird, sie zu lesen. Ich brauche diesen Blick in die Vergangenheit nicht mehr, wenn er negative Gefühle auslöst. Die Fotos habe ich in einen Ordner verschoben und in den Tiefen meiner Festplatte gespeichert, den ich vielleicht auch irgendwann einmal löschen werden ... vielleicht auch nicht. Da diese Bilder aber keine Strahlkraft mehr in meine Gegenwart haben, bleiben sie vielleicht dort - ungeöffnet und ungesehen - bis zum Sankt Nimmerleinstag.
Tue was Dir gut tut - Du sollst für Dich der wichtigste Mensch auf der Welt sein. So viel gesunder Egoismus sollte jeder für sein seelisches Wohlergehen pflegen.

Ich bin auch jetzt angelangt, dass ich wieder egoistisch sein möchte.

Heute werde ich nicht in der Vergangenheit wühlen, keine alten Mails lesen, die Festplatte mit den Bildern nicht anrühren.
Wie John_Robie sagt: Ich bin aktiv, schreibe Bewerbungen, habe heute ein eigenes Bankkonto eröffnet, eine Fianzierung/Bestellung storniert und mich mit ihm per Mail unterhalten, dass wir uns am Donnerstag treffen müssen, damit ich aus dem Gemeinschaftskonto raus kann. Es tut gut, wenn man was macht.

Und ja, es war in vielen Punkten symbolisch gedacht, als ich vor ihm die Dinge zerstört hatte (in der Sache wirklich Sachen, die uns beiden gehörten - Bilder, den Ring, den er mir geschenkt hatte; leider war die Klospülung nicht stark genug, alte Briefe von mir für ihn). Einfach nur ihm die Tragweite seiner Entscheidung, mich mindestens in den letzten drei Monaten in den Glauben gelassen zu haben, alles, wirklich alles sei okay, zu zeigen, wie sehr er mich damit verletzt hat. Worte reichten in dieser Situation nicht aus, regten nichts in ihm.

muss sich alles setzen. Irgendwann tun die Bilder nicht mehr weh, wechseln darin, jeweils andere Empfindungen auszulösen, die inneren Bilder verblassen und man wird innerlich frei für Neues.

Wenn ich von Deinem Alter ausgehe, war es bei sechs Jahren Partnerschaft die wohl auch größte, wichtigste und längste Beziehung in Deinem Leben. Und vermutlich auch für ihn ... daher wird er auch noch lernen müssen, sehr viel lernen, was das Verhalten und den Umgang mit Menschen betrifft, die sich ganz nahe an und bei einem befinden. Manche lernen leider nie etwas hinzu, erwarten Reflexion vom (Ex-) Partner, sehen sich selbst als frei jeder Verantwortung für das Ende und machen einfach "dicht". Aber vielleicht ist es seine Art, mit dem Ende umzugehen ... jeder hat da so ein eigenes Rezept. Ob es auch funktioniert, das muss jeder selbst erfahren. Es steht jedem das Recht zu, Fehler zu machen, sich scheiße zu verhalten und sich Erfahrungen zu verweigern, auch ihm.
Du hast nun die Chance es besser zu machen ... und Du scheinst auf dem richtigen Weg damit zu sein

Das Kleid würde ich verscheuern und mir etwas anderes dafür kaufen.