@DMT, @serotonin
vorurteilsfrei bedeutet lediglich, dass man sich über einen menschen ..... im vorfeld eine meinung bildet und ihn auf annahmen basierend be- oder abwertet.
und
Per Definition, ist ein Vorurteil ein unterbewußtes Zwischenergebnis.
Richtig: den dieses unterbewußte Zwischenergebnis bzw. ein auf Annahmen basierendes Vorurteil kommt zum einen durch persönliche Einzelerfahrungen zustande, die wir dann gerne auch mal verallgemeinern, durch öffentliche Meinungsbildung oder manchmal auch hervorgerufen durch eine gewisse Gruppendynamik.
Wer kennt sie nicht die diversen Vorurteile z.B. gegenüber Arbeitslosen, hin von
- die meisten Arbeitslosen wollen gar nicht arbeiten
sind nicht flexibel genug
ohne Ausländer hätten wir weniger Arbeitslose
wenn Sozialhilfeempfänger Geld vom Staat erhalten, wollen sie gar nicht mehr arbeiten
Arbeitslosen geht es ohnehin viel zu gut
wer Arbeit will, findet auch welche
die Liste der Vorurteile liese sich sicherlich beliebig fortsetzen.
Und jetzt erzähle mir bitte keiner, er hätte nicht auch manchmal gewisse Denkansätze die einer fundierten Grundlage entbehren. Das kann ich schlichtweg nicht glauben, ebenso wie die 12% der Stimmen, die Menschen vorurteilsfrei begegnen wollen.
Auch meine Anmeldung hier bei JC war anfänglich mit dem Vorurteil belegt, es ausschließlich mit einer einseitigen Plattform zu tun zu haben. Die Erfahrungen hier jedoch haben mein Vorurteil zu einem eben ganz anderen Urteil werden lassen.
So einfach ist das - Vorurteile basieren oft eben auch auf fehlenden Informationen und Fakten und nur wer sich seines Schubladendenkens bewußt ist und seine Vorurteile reflektiert und nach deren Berechtigung hin überprüft, kann auch umsortieren von ganz unten nach ganz oben.
Ich denke, unser Verstand ist auch nur begrenzt fähg alle eingehenden Signale und Informationen gleichermaßen zu verarbeiten, weshalb wir auf ein Ordnungssystem ähnlich von Schubladen zurückgreifen.
Ich finde das auch keineswegs verwerflich, mir erstmal so Ordnung in die Vielschichtigkeit und Kompliziertheit meiner ersten Wahrnehmung zu schaffen. Ich muß dann allerdings auch erkennen können, daß mein Ordnungssystem nicht immer richtig ist und fähig sein umsortieren zu können.
Und daher sollten Vorurteile auch immer nur Zwischenergebnisse sein.