Uga! Uga! Oder: Steinzeit lässt grüßen
Nach 11 Seiten bin ich eigentlich immer noch nicht schlauer.
Hier reden Männchen und Weibchen über eine Begrifflichkeit, die jedes Geschlecht scheinbar für sich interpretiert. Der Mann definiert "Arschloch" anders als die Frau. Und selbst innerhalb des Geschlechts wird das Attribut unterschiedlich gewertet.
So kommen wir nicht weiter.
Um eine Antwort auf die Fragestellung zu bekommen, muss man vielleicht weit, weit zurück in die Vergangenheit des Menschen gehen. Gehen wir in eine Höhle um die Ecke. Reise mit mir in die Steinzeit, in der die Wurzeln für viele unsere Verhaltensmuster gelegt wurden.
In dieser Zeit konnte ein Clan nur existieren, weil die Rollen so hübsch verteilt waren.
- Der Mann geht jagen und gefährdet sein Leben, um das des Clans zu retten.
Der Mann war für das Feuer und damit für das Überleben zuständig.
Der Mann beweist seine Stellung in dem er anderen Männchen das Hirn weichkloppt.
Der Mann sitzt auf einem mit Fell ausgelegten Stein und lässt sich entlausen.
Der Mann liest in den Knochen was die Zukunft bringt und andere folgen.
Heute wird politisch korrekt gehandelt. Frau und Mann sind sich ebenbürtig in Stellung, Geist und Arbeit. Die Marktwirtschaft fordert das von uns. Aber tatsächlich sehnen wir uns nach einer Ordnung, die uns einen klaren Platz zuweist.
- Die Frau will versorgt werden.
Die Frau will beschützt werden.
Die Frau will ein Männchen, das was zu melden hat.
Die Frau will, dass es ihrem Mann gut geht.*
Die Frau will geführt werden.
*(Frauen drücken Männern die Pickel aus – frag mal warum!)
Nun sind wir aber nicht mehr in der Steinzeit. Und so prallen unterschiedliche Wertevorstellungen aufeinander und was einstmals klar war, ist heute nur noch ein Zerrbild des selben.
Ich glaube, dass eine Frau kein "Arschloch" will. Tatsächlich glaube ich, dass sie einfach nur eine klare Rollenverteilung haben will, in der sie an manchen Stellen eben untergeordnet ist und an anderen kompetenter ist, als der Mann an ihrer Seite.
Männer sind "Arschlöcher", wenn sie sich behaupten können. Das ist nichts negatives, sondern naturbedingt. Wenn aber die gesellschaftlichen Anforderungen dieses naturbedingte Verhaltensmuster überlagert, kommt es zu Missverständnissen, Ärger, Streit und Ungemach. Wer als Frau offen nach aussen kommuniziert, dass man lieber einen Beschützer (Arschloch) zur Seite hätte, als jemanden, der "auch mal weinen" kann, der wird belächelt.
Und so versucht sie zwei Herren zu dienen: Einmal dem genetischen Code, der sich nach einem MANN sehnt und zum anderen der Gesellschaft, die von ihr verlangt selbständig zu sein. Frauen werden vermännlicht, Männer verweiblicht und am Ende muss sich der Mann Gedanken darüber machen, welche Farben die Gardinen in der Höhle haben sollen.
Mich interessiert das einen Scheiß.