Wann ist ein Mann eigentlich ein Arschloch?
Stehen Frauen wirklich auf Arschlöcher?
Ja!
Nach dem Lesen dieses Threads steht natürlich fest, dass längst nicht alle Frauen so sind - aber für mich lautet die Antwort Ja. Allein meine letzten Beziehungserfahrungen sprechen dafür - und warum sollte ich es leugnen? Ich habe mir die Kerle ja so ausgesucht!
Was macht nun ein Arschloch aus? Wenn ich schon schreibe, dass ich mit ihnen zusammen war, werde ich es ja wohl auch wissen müssen. Zumindest, was für mich eins ausmacht:
- Der Mann weiß, was er will und scheut nicht davor zurück, es zu sagen. Darunter kann prolliges Macho-Verhalten fallen oder eine "verruchte Aura"; dem Mann sieht man als Frau eine gewisse Härte an. Wie hier schon gesagt wurde: Der aussieht, als könnte er Heim und Kinder verteidigen.
- Der Mann strahlt Selbstbewusstsein aus. Er weiß, dass er jede kriegen kann, und zeigt das sehr deutlich. Er ist nicht darauf angewiesen, mit mir als Frau etwas anzufangen - und genau das macht die Sache reizvoll. Vielleicht muss ich ihn erobern / überzeugen - aber wenn ich was von ihm will, muss ich nach seinen Regeln spielen, weil immer diese Drohung "es gibt noch andere" im Raum hängt.
- Er hat eine bestimmte Vorstellung von der Frau an seiner Seite - und wenn sie diese nicht erfüllt, wird sie so lange bearbeitet, bis sie es tut. Ich glaube, dazu gehört ein starker Willen - je nach Beziehungssituation könnte ich es auch stur oder dickköpfig nennen - er ist jedenfalls der dominante Part in der Beziehung. Allerdings nicht nur im Bett, sondern ständig. Da die Frau meistens schwächer ist, muss sie sich ihm zwangsläufig unterordnen.
- Sex. Sex gehört zu einem Arschloch dazu. Wenn es nicht um Sex ginge, wäre der Kerl wohl auch kaum so ein Arschloch. Wenn er Sex will, will er nun mal Sex. Und kriegt er den daheim nicht, könnte es sein, dass er auch mal auswärts "futtern" geht. Da Sex aber eine so große Rolle spielt, macht der Mann auch den Eindruck, als könne er Frauen sexuell befriedigen - auf alle nur erdenklichen Arten und Weisen.
- Verführung. Mitunter kann ein Mann seinen ganzen Charme zusammenkratzen und eine Frau wirklich betören und um den Finger wickeln. Und bei einem Mann, der jede haben könnte, wirkt so etwas gleich nochmal so gut. Da fühlt man sich als Frau "auserkoren".
So ungefähr würde ich ein "Arschloch" definieren. Man könnte das als Grundvoraussetzungen ansehen - denn eigentlich ist ja so lange alles toll, wie die Frau sich in der Beziehung wohl fühlt. Nach der anfänglichen Euphorie setzt dann aber irgendwann die Ernüchterung ein - wenn der Mann eben doch nicht der tolle Hecht ist, sondern sich eben als "Arschloch" entpuppt.
Was mich anfänglich fasziniert hat, wird nun zu einer ständigen Herausforderung. Es ist ja toll, wenn der Mann "draußen" den Macker raushängen lässt - aber daheim soll er doch bitte wieder anschmiegsam sein. Lässt er sich darauf ein, wird er zu sehr "Softie", als dass man ihm den starken Mann noch abnehmen würde. Tut er es nicht, ist er ein Arschloch.
Und dann sitzt man als Frau in der Zwickmühle. Eigentlich steht man ja auf den Kerl, aber der verhält sich so scheiße, und der einzige Trost besteht darin, sich bei anderen auszuheulen, um wenigstens ein klein wenig neue Kraft zu schöpfen für den nächsten heimischen Hahnenkampf. Wobei das Problem auch darin bestehen könnte, dass man als Frau der Meinung ist, den Mann ändern oder "erziehen" zu können. Wenn man ihn sich schon hat angeln können, geht vielleicht auch mehr - Pustekuchen!
Ich denke auch, dass es Frauen gibt, die sich absichtlich den falschen Mann aussuchen. So dass sie hinterher dem die Schuld geben können, wenn es wieder nicht geklappt hat. Es ist ja viel leichter zu sagen, dass der Typ ein Arschloch war, als dass etwas mit meinem Bindungsverhalten nicht stimmt.
Daneben gibt es ja aber die Alternative: Männer, die sich eben nicht wie ein Arschloch verhalten. Ich glaube auch gar nicht, dass diese Sorte Mann weniger Frauen hat - sie zeigen ihren Erfolg nur nicht so offen, denke ich. Eine Beziehung, die schon ein paar ruhige Jahre andauert, ist eben weit weniger erwähnenswert, als wenn der tolle Hecht da drüben schon wieder eine Neue hat. Ein "Arschloch" hat vielleicht viele tolle Frauen - aber ich würde keine Aussage darüber wagen, wie hoch die "Halbwertszeit" dieser Beziehungen ist - wenn man dann überhaupt von "Beziehungen" reden kann.
Bleibt immer noch die Frage, was ein Arschloch interessanter macht als einen "handelsüblichen" Mann. Da stimme ich dem Geschrieben hier zu: Es ist ein Hauch von Aufregung und Abenteuer. Einem Arschloch würde ich viel eher geilen Sex zutrauen als einem Mann, der auf mich einen ruhigen Eindruck macht. Und andersrum würde ich einem Nicht-Arschloch eher zutrauen, mich hinsichtlich interessanter Gespräche besser befriedigen zu können als ein Arschloch. Nur Sex ist auf Dauer eben auch nicht das Wahre. Beides in einem Mann zu haben wäre natürlich Optimum - aber dann darf er sich auch nicht verstellen, sondern soll ja er selbst sein, sonst kriselt es wieder.
Aber es heißt ja, dass es für jeden Topf den passenden Deckel gibt. Der wird sich schon finden. Egal, ob es ein Arschloch ist, das zu der Frau passt, oder ein total lieber Kerl mit einer ebenso lieben Frau. Solange beide miteinander auskommen, wird der Mann weder Arschloch noch Weichei sein.