Wichtiges Thema, aber etwas zu einfach dargestellt
Ich finde es sehr schön, hier mal wieder über das wichtige Thema Gesundheit zu lesen. Allerdings finde ich, dass die Sache hier etwas zu vereinfacht dargestellt wurde.
Gegenüber den Sexualpartnern ist es nach dem, was geschrieben wurde, nicht sicherer, mit einem aktuellen HIV-Test anstatt einer Blutspende zu werben. Die Frage ist ja nur, ob der Test (welcher auch immer) zehn Tage nach dem fraglichen Kontakt durchgeführt wurde, und ob nach dem Test vielleicht noch weitere Kontakte zustande kamen. Außerdem ist ja der Vorteil bei der Blutspende der, dass auch auf Hepatitis getestet wird. Fraglich ist eben, wie häufig man tatsächlich Blut spendet. Aber ich vermute außer Professionellen wird wohl kaum jemand jeden Monat einen kostenlosen HIV-Test machen, oder?
Einen verantwortungsvollen Umgang mit den Partnern könnte man vielleicht so umreißen (Vorschlag):
• Mechanischer Schutz (Kondom bzw. Lecktuch)
• Maximal ein wechselnder Sexualkontakt pro Monat
• Regelmäßige Tests mindestens alle drei Monate
• Impfung gegen Hepatitis B & C
Was den zitierten Mediziner hier bewegt, ist jedoch die Sicherheit der Empfänger von Blutspenden. Aber dafür wäre die Vorbedingung abseits medizinischer Statistik-Überlegungen eigentlich nur, einen Monat vor der Spende keinen neuen / fraglichen Sexualkontakt gehabt zu haben.
Ich denke, diese Punkte sollten etwas differenzierter betrachtet werden. Jemand, der alle paar Monate mal etwas Abwechslung braucht, und dann zur Beruhigung des Gewissens regelmäßig eine Blutspende abgibt, handelt meiner Ansicht nach durchaus vorbildlich, solange er das therapeutische Fenster beachtet, und im Anamnese-Bogen nicht lügt.