Also, erstmal die Keule dafür, daß ich mich hier durch 11(!)-Seiten durchpflügen musste! [b]BONG[/b]
So, und nu die beim Lesen so aufgetauchten Gedanken...
Zunächst mal, biologisch-triebhafte Erklärungsansätze - kommen einem zwar in den Sinn, aber da können wir auch im gleichen Atemzug männliches (Fremd-)Betthupferln erklären, und über den Ansatz sind wir doch schon hinaus, oder? Bzw. es wär doch ein wenig ZU einfach.
Dann sortiere ich mal ein wenig: Sicher gibt es unter den Frauen tatsächlich die Schrapnells, die so etwas bewußt und vorsätzlich machen, sprich Sex bzw. dessen Verweigerung als Machtmittel einsetzen. Die würden aber a) wahrscheinlich auch alles andere, also Geld, sozialen Druck usw. zu diesem Zwecke verwenden und b)sind sie damit m.E. letztlich auf der gleichen Stufe mit den "Ist mir egal, ob ich meinem Partnerwesen damit weh tue"-Spaßfremdgänger(inne)n.
Lohnt sich für mich nicht, daran Gedanken zu verschwenden.
Die anderen wären die, welche so ein Verhalten an den Tag legen, sich aber dessen nicht bewußt sind. Sie nutzen also die Gewährung und den Entzug von Sex um ihre Partner in eine gewünschte Richtung zu bewegen, weil sich das für sie gewissermaßen "ganz natürlich"(=unbewußt) anbietet.
Bewußt äußert sich das evtl. in Unlustgefühlen, oder auch einer Art "Trotzreaktion" im Sinne von "Nu kriegst Du auch mal was nicht". Unbewußt ist es aber ein gezielter Lenkungsversuch. (Nebenbei: Mangels derartiger Bildung kann ich hier keine bekannten und bewährten psychischen Mechanismen anführen, die das belegen würden, es handelt sich eher um eigene Beobachtungen, und ist damit letztlich alles Spekulatius
).
Da kommt dann für mich die Frage, ob das evtl. daran liegen könnte, daß Frau schon seit Mädchenzeit darauf getrimmt ist. Was ich meine ist, daß es mehr oder minder allgemein akzeptiert ist, daß Jungs Streit- und auch Dominanzfragen manuell-physikalisch("Schlag auf die Fresse") regeln. Es gibt zwar Geschrei darüber und evtl. Hausarrest, aber es ist nichts außerordentliches. In Männerkreisen kann man danach sogar u.U. das sprichwörtliche Bier trinken gehen, und alles ist wieder okay.
Wobei auch das mehr und mehr einreißt. Ich erinnere mich noch an Zeiten, da war das "Nachtreten" äußerst verpönt. Wer sich so etwas erlaubte, wurde allgemein schräg angesehen. Wenn ich aber Berichte über aktuell gemachte Handyfilme von Schulhöfen sehe, dann scheint sich ein gewisser Status eher daraus zu ergeben, wie oft man nachtreten konnte, bevor die Versammlung aufgelöst wurde.
Bei Mädchen ist das anders - hier wird Benehmen erwartet, körperliche Auseinandersetzungen sind intolerabel, und so bleiben eben nur "soziale" Wege, um Ziele zu erreichen - bei denen die Manipulation zu den erfolgversprechendsten gehören dürfte. Ist dieses Schema einmal durch so wirksame Mechanismen wie Strafe und Erfolgserlebnis verinnerlicht - warum sollte sich das nicht im Erwachsenenalter letztlich auch auf sexueller Ebene äußern?
Der andere Gedanke, mir vor allem bzgl. der beschriebenen Versuche von Frauen, Ihre Männer zu ändern im Kopf herumging: Manchmal habe ich den Eindruck, daß Frauen etwas (nur/bevorzugt) in Besitz nehmen (können) oder eine Verbindung dazu aufbauen, indem sie es verändern. In der neuen Wohnung wird mit Elan gestrichen, Gardinen aufgehängt, umgeräumt, dekoriert usw. - Dinge die viele Männer eher lässig angehen. Generell fällt mir oft bei Frauen etwas auf, was ich als mehr oder weniger starken (UM-)Gestaltungsdrang bezeichnen würde, so als bestehe eine Notwendigkeit, einen Stempelabdruck zu setzen. Und was bei Gegenständen ja noch recht problemlos zu realisieren ist, hat bei Lebewesen eine ganz andere Dimension(und auch z.B. der Pudel mit der Extremfrisur zählt für mich dazu). Der weiter vorne beschriebene wilde und freie Rockärtyp mag anziehend und reizvoll sein, ist aber extrem individuell, eine äußerst eigenständige Persönlichkeit. Durch die gezielte Veränderung wird er seiner später Angetrauten Stück für Stück zu eigen gemacht. Daß das mit dem Schnitt der Haare beginnt ist schon fast symbolisch - man denke nur an Samson und den Verlust der Haarpracht als Zeichen für Kraft-/Machtverlust.
Ganz nebenbei bemerkt - Männer bekommen ähnliches auch ganz gut hin, durch so ihre ganz eigenen Formen von Liebesentzug, wo dann mit verschränkten Armen starr auf den Fernseher geguckt wird, während Frau gewissermaßen nichtexistent daneben sitzt. Wobei hier meist(nicht immer) eher kurfristiger Ärger die Ursache sein dürfte, und weniger "Langzeitziele" - was natürlich diese Form emotionaler Bestrafung(und nichts anderes ist ja das meiste worum es hier geht) keinen Deut besser macht.
Meine ersten Gedanken zu dem Thema - spinnt die Fäden weiter oder zerpflückt was schon da ist nach Lust und Laune
Darki