Nachdem ich diese Woche zweimal die Chance hatte, andere in meinem Umfeld zu diesem Thema zu befragen, will ich hier so kurz und knapp es irgend geht berichten:
Gelegenheit 1:
Mitte der Woche, Runde bestehend aus 5 Männern, meiner Mutter (76!) und mir.
(stark zusammen gefaßt)
Ich warf die Frage in die Runde, ob Frauen ihre Männer manipulieren würden. Fast einstimmiges Ja-Gemurmel.. Einer meinte:
"Na klar, manipulieren die Frauen ihre Männer, und zwar mit Sex! Das ist doch nix Neues! Haha, und dann, wenn er handzahm ist, finden sie ihn später langweilig! Hahaha!"
Daraufhin meinte meine MUTTER(!!!).: "Das nennt man weibliche Raffinesse!"
Ich meinte dagegen: "Ich habe mir nie die "Mühe" gemacht, etwas zu basteln, sondern habe die Beziehung(en) dann beendet, wenn sie (die Männer) nicht das waren, was ich wollte. Woraufhin jemand meinte: Das geht auch leicht, wenn man unabhängig und selbständig ist. Vielleicht geht es manchen Frauen auch so, dass sie in ihrer Abhängigkeit (ob nun wirklich oder nur gedacht) den Weg wählen, zu versuchen, ihre Situation so erträglich wie möglich zumachen, also den Mann versuchen, erträglich zu machen.
Einer erzählte: Seine Lebensgefährtin hat das über längere Zeit sehr erfolgLOS probiert. Jedweder Versuch in diese Richtung wurde mit Sturheit quittiert. Sie haben dann in den letzten zwei/drei Jahren über viele offene Gespräche (wie war das noch mit Differenzierung!!!!!!!!!!) zueinander gefunden. Erst über diese Gespräche, die ihm wirklich sehr schwer gefallen sind, war er in der Lage, auf sie zuzugehen. Heute stehen sie (fast) auf Augenhöhe und sind PARTNER.
Bei den jüngeren schien das Manipulieren nicht so ein Thema zu sein.
Fazit daraus: Wir kamen überein, dass Partner, die sich auf Augenhöhe begegenen, nicht manipulieren, sondern stehend Aug in Aug es "ausfechten". Die Männer (DAS kam von meiner Mutter!) allerdings häufiger ihrem Chevaliers-Drang erliegen und daher mit einem Handikap ausgestattet seien, was sie nur durch Machogehabe ausgleichen könnten. Wie sollten sie sich sonst gegen den AugenaufSCHLAG wehren können.
Meine Mutter berichtete dann über ihre Beziehung zu meinem Vater. Als ausgesprochene Kämpfernatur und mit SEHR impulsivem Wesen wäre es ihr nie vergönnt gewesen, ihren Mann zu manipulieren. Dazu würde man Geduld und eine gewisse Verschlagenheit benötigen (meinte sie). Geduld hätte sie nie gehabt, zu unbeherrscht wäre sie gewesen, um solch hinterlistigen Plan durchzuführen, und viel zu ehrlich, um ihm nicht bei passender Gelegenheit zu sagen, dass er ein Arschloch gewesen sei, er wäre auch zu erfahren gewesen (er war 30 Jahre älter), um es nicht zu merken. Also hätte sie einerseits ihr Gehirn benutzt, um gegenzuhalten, andererseits ihren - na was wohl?! - Sex eingesetzt. Eine Mischung, der mein Vater wohl nicht widerstehen konnte, denn bei ihr blieb er bis zu seinem Tod.
Je gleichberechtigter und sich gegenseitig respektierend die Partner seien, desto weniger Manipulation gäbe es zwischen ihnen, denn Männer würden auch manipulieren, bei ihnen hieße es aber "bestimmen" oder "durchsetzen", halt IHRE Form der Macht benutzen, während Manipulation die weibliche Form der Machtausübung sein könnte.
Intelligenz sei nicht unbedingt ein ausschließender Faktor in dieser Frage. Man hätte zwar die intellektuellen Mittel, aber würde man sich dann einen Deppen aussuchen, mit dem man so verfahren könnte? Manipulation - vielleicht eine Frage der (mangelnden) charakterlichen Integriät? Dieser Ansatz kam von einem jüngeren in der Runde. Nach dem Motto: "So was macht man doch nicht!"
Wir kamen zu dem "vorläufigen" Schluß, dass eine Hälfte manipuliert, mehr oder weniger bewußt, die andere nicht. Ein Haufen Frauen machen auch den Eindruck., dass sie sogar STOLZ darauf seien, ihre Männer "im Griff" zu haben.
Alle, und wirklich alle in dieser Runde waren sich hierüber einig:
Die Männer würden No-Sex grundsätzlich als Manipulationsversuch der Frauen empfinden. Als ich die Männer fragte, warum das so wäre und was das Ziel der Manipulation sein würde, konnten sie mir nicht wirklich eine Antwort darauf geben, sie würden es halt so empfinden, weil die Frauen ja was wollten, was sie nicht bekämen, und deshalb würden sie nicht mit ihnen schlafen wollen.
Gelegenheit 2:
Damenfrühstück, ca. 20 Damen, Alter zwischen 32 und 65. Ich saß an einem Ende, "unser" Grüppchen bestand aus (Alter) 2 x 64/65, 4 x 47-49.
Ich wartete auf den geeigneten Moment und schmiss meine Frage in die Runde! OHO!!
Die beiden älteren - und das kam knallhart: Oh ja, natürlich manipulieren Frauen ihre Männer, Männer veruchen das ganz genau so. Und manche Frauen machen das sehr bewußt und planerisch, vor allem zur Weihnachtszeit oder wenn sie sonst was kaufen wollen! Ja, Sex wird wohl auch eingesetzt. (Über die sexuelle Seite wurde nicht so eingegehend gesprochen, da wir uns zwar ganz gut über den gemeinsamen Sport kennen, aber halt nicht so intim.) Aber wenn die Männer das mit sich machen lassen... Selbst schuld! Die beiden älteren sind sehr selbstbewußte Frauen, die die Manipulation für sich ausschlossen, die eine: "Das habe ich nicht nötig. Wir reden, und wenn wir uns nicht einig werden, dann bleibt´s bei einer Patt-Situation (
Wieder die Augenhöhe!! dachte ich)
Eine andere (47), hatte da eine ganz andere Auffassung. Sie würde manipulieren, um anzutesten, wir wichtig sie ihrem Mann sei (sind über 20 Jahre verheiratet). Na ja, netter sei er auch, wenn sie ein wenig "geschickt" mit ihm umginge. Und sie bekäme eben nur so die Dinge, die sie wollte. Die eine ältere meinte, dass sie sich an ihrer Stelle nicht gerade vom Mann respektiert fühlen würde, wenn sie nur etwas durch "Schleimerei" erreichen könnte.
Aber auch hier waren sich alle darüber einig, dass Männer, egal ob es zutrifft oder nicht, Manipulationsversuche meinen wittern zu können, wenn Frau No-Sex sagt. Die eine meinte, das ist ja auch definitiv der bequemere Weg, nämlich der Frau etwas "unlauteres" zu unterstellen, und damit die Diskussion auf eine gänzlich andere Ebene zu zerren! Und schon braucht Mann sich nicht mit der Sache auseinander zu setzen. Und welche Frau hat dann noch Lust auf ihren Mann, wenn dieser ihr einen solchen negativen Wesenszug unterstellt. (Hier sah ich eine gewisse Parallele zu der Frage nach der charakterlichen Integrität..)
ICh kann bei Bedarf ja noch ausführlicher zu einzelnen Punkten schreiben, aber hier mache ich erst mal Schluß, sonst zu episch..
Zusammenfassend kann ich nur sagen: Ok, es gibt wohl tatsächlich einige wenige, die bewußt manipulieren (fragt man allerdings die Männer, sind es praktisch alle Frauen, die nicht so wollen wie sie). Wenn Partner unabhängig und selbständig sind, sich auf Augenhöhe befinden, gleichberechtigt sind und sich respektvoll behandeln, dann gibt es keinen Grund, zu manipulieren.
Auch scheint es Frauen zu geben, die sich ein gewisses manipulatives Verhalten angeeignet haben (das Verhalten, das Erfolg verspricht) und mehr oder weniger bewußt einsetzen.
Tja, das wars... Zurück an Euch..