Bis vor kurzem war ich absolut der Meinung das platonische Freundschaften zwischen Mann und Frau funktionieren können, genauso wie zwischen gleichgeschlechtlichen Menschen.
Mittlerweile grübel ich mehr darüber, da meine Gefühle sich für einen Freund, der wirklich absolut nicht mein Typ ist, geändert haben. Unglücklicherweise ist er ausgerechnet der beste Freund meines Mannes. Ich kenne ihn genauso lange wie meinen Mann und am Anfang konnten wir Beide uns nicht mal leiden
Mittlerweile sind wir gut befreundet, ich kann mit ihm über alles reden, wir gehen auch mal alleine weg und bisher war da wirklich niemals was. Es kam nicht in Frage, ich fand ihn in keiner Weise anziehend, nur als Freund eben. Umarmen und sowas war total in Ordnung und ich fühlte mich in seiner Nähe wohl, aber eben nicht mehr!
Tja dann hat er eines Abends, als wir alle zusammen weg waren, mir den Nacken gekrault, eine harmlose kleine Berührung und trotzdem hat das bei mir irgendwie einen Schalter umgelegt.
Nach drei Tagen, in denen ich nichts als grübelte, kam ich zum Glück zu dem Ergebnis das ich nicht in ihn verliebt bin, aber mich doch sehr von ihm angezogen fühle in sexueller Hinsicht. Ich habe keine Ahnung warum, er ist noch immer nicht mein Typ und wenn ich keinen Kontakt zu ihm habe, denke ich auch immer, das sich das bestimmt irgendwann wieder legen wird. Aber sobald er vor mir steht, geht der ganze Scheiß von vorne los!
Ich fühle mich wie ein Teenie in seiner Nähe, würde ihn am Liebsten in die nächste Ecke zerren und über ihn herfallen, ich will ihn berühren, ihn riechen, schmecken, spüren. Er hat auf mich eine Wirkung wie die Fliege aufs Licht und ich habe keinen Schimmer wieso das auf einmal so ist.
Es ist anders als bei der Lust auf einen ONS, was ich mir nur mit der Vertrautheit erklären kann.
Das schlimme ist das sowohl mein Mann als auch der Freund über meine Gefühle bescheid wissen (soviel zum Thema "schneller reden als denken"
), mal abgesehen davon, das man es mir anmerkt, da ich mich in seiner Nähe benehme wie eine rollige Katze
Mein Mann hat gemeint das es in Ordnung für ihn wäre, wenn ich mit seinem besten Freund in die Kiste gehen würde, bei ihm wäre ich schließlich gut aufgehoben
Tja, was der Freund dazu sagt, weiß ich ehrlich gesagt nicht wirklich. Ich weiß nur das ich genauso wenig sein Typ bin, wie er meiner
Zwar hat Männe mit ihm geredet und ich auch, aber irgendwie kommt nur widersprüchliches dabei raus. Kein richtiges Ja und kein Nein, nur ein paar Sticheleien mir gegenüber hin und wieder, aber bisher nichts als heiße Luft. Gut, er hat momentan auch echt andere Probleme mit denen er sich rumschlagen muss, da ist sicher kein Platz um über ein Sexdatemit einer Freundin nachzudenken, was ich ihm natürlich nicht übel nehme! Im Gegenteil, wenn ich könnte, würde ich ihm helfen, aber das ist ein anderes Thema.
Trotzdem hat sich die Freundschaft für mich schon verändert. Zwar rede ich noch immer ganz normal mit ihm, kann ihm noch immer alles sagen und es ist auch nicht krampfig, wie ich zuerst befürchtet hatte, aber in seiner Nähe zu sein treibt mich in den Wahnsinn
Es fällt mir so schwer ihn "normal" zu behandeln, nicht an ihm zu kleben, ihn nicht zu berühren, ach ich weiß auch nicht wie ich es erklären soll.
Ich glaube nicht das die Freundschaft kaputt gehen würde, weder die zwischen meinem Mann und ihm, noch die zwischen ihm und mir. Wir gehen offen miteinander um, es gibt keinen Grund für Eifersucht oder ähnliches.
Ich bin glücklich in meiner Ehe, bin mit dem Sex absolut zufrieden, ich liebe meinen Mann und er akzeptiert das ich gerne mal ein Abenteuer habe
Da der gemeinsame Freund die selbe Einstellung hat, sehe ich da eigentlich keine Probleme, aber da ich nicht sein Typ bin, brauche ich mir eigentlich keine Gedanken über das "was wäre wenn" zu machen, da es nicht dazu kommen wird.
Somit wird es eine platonische Freundschaft bleiben (wenn auch unfreiwillig von meiner Seite aus
) - also funktioniert es doch!