Nicht nur, dass es funktioniert - ohne dieses "Modell" wäre ich ziemlich aufgeschmissen.
Ich kann nämlich eher mit den Frauenfreundschaften nichts anfangen bzw. sie entwickeln sich einfach nur sehr selten.
Okay, ich muss schon gestehen, dass zumindest vom anderen Geschlecht aus fast immer ein sexuelles Interesse vorhanden ist, oft genug auch ein gegenseitiges, aber es gibt eben die wertvollen Ausnahmen.
Eine seit acht Jahren bestehende Freundschaft kommt bis heute ohne jegliche sexuelle Anspannung aus, obwohl wir sehr intimes miteinander teilen. Wir reden über ziemlich alles, man kann auch mal Arm in Arm auf der Couch einschlafen, ohne dass sich irgendetwas "regt".
Ich denke aber schon, dass dafür gewisse Voraussetzungen erfüllt sein müssen.
Zum Einen finde ich sollte man Freundschaft und Partnerschaft voneinander trennen, unterschiedliche Ansprüche stellen. Mein Partner soll mich in erster Linie lieben, er muss nicht mein bester Freund sein! Das kann jeder anders sehen, aber gewisse Grenzen sollte sich da denke ich jedermann abstecken.
Außerdem können meiner Meinung nach zu hohe Ideale einer platonischen Freundschaft im Wege stehen. Oft herrscht vermutlich (ich habe mich zumindest selbst schon dabei ertappt) der Gedanke vor, dass der sexuelle Kontakt die Verbindung "perfektioniert" oder vervollständigt. Dabei ist weniger manchmal mehr...
Vermutlich spielt auch ein gewisses Maß an Disziplin und vor allem der Wertschätzung wahrer Freundschaft eine große Rolle. Sicherlich kann man Freundschaft und Sex miteinander verbinden, es kann aber auch ein großer Störfaktor sein und ich denke, man sollte ein inniges Verhältnis nicht leichtfertig aufgrund spontaner Gelüste aufs Spiel setzen.
Dies sind meine ganz persönlichen "Richtlinien" - eine allgemeine Gültigkeit oder gar Verbindlichkeit gibt es da vermutlich nicht.