Erotisches Kopfkino,
... Träume, Phantasien - wie auch immer - gehören für mich zum Leben dazu. Abends beim Einschlafen, morgens bevor ich aus dem Bett krabbele, unter der Dusche, am Schreibtisch, beim Autofahren, Einkaufen, Kochen, in der Sauna... Es gibt kaum eine Situation, in der es mir nicht widerfährt... Und das auch völlig unabhängig davon, wie viel oder wenig Sex ich gerade habe.
Allerdings gibt es da ganz unterschiedliche Ausprägungen: Mal nur ein kurzer Gedanke, eine Sequenz, mal ein stundenlanges Ausschmücken ganzer Situationen bis ins Detail...
Und auch die Qualität der Träume ist ganz unterschiedlich: Manchmal ist es ein Aha-Erlebnis, nach dem Motto: Das muss ich mal oder so muss ich es mal ausprobieren. Manchmal ist es das Gefühl: Wär das schön, wenn sich so eine Situation mal ergeben würde. Manche Phantasien sind aber auch derart, dass ich mir sicher bin, sie niemals real erleben zu wollen - oder zu können. Sie sind mein Geheimnis, meine wirklich geheimen Vorstellungen, die nichts mit meinen Wünschen an die Realität zu tun haben.
Ist das sinnvoll? Verrät es mir etwas über mich?
Hmm, sicher ist, dass ich wohl äußerst phantasiebegabt bin und zudem sehr fixiert auf Sexualität. Vieles bereichert mein Leben, manchmal führt es aber auch dazu, dass meine Erwartungshaltung entsprechend hoch ist, was - zum Glück selten, denn ich kann ganz gut zwischen Wunschtraum und Wirklichkeit unterscheiden - zu Enttäuschungen führen kann.
Vor allem habe ich mittels meiner Phantasien eines herausgefunden: Ich bevorzuge eindeutig die extremen Situationen - in Traum und Wirklichkeit. Ob besonders hart oder besonders zart, besonders kurz oder besonders ausgiebig, besonders hingebungsvoll oder besonders fordernd. Alles zu seiner Zeit, aber bloß kein Mittelmaß. Nach jahrelangem - nicht nur in sexueller Hinsicht - Streben nach Harmonie und Ausgeglichenheit (verbunden mit einer permanenten Unzufriedenheit), habe ich vielleicht tatsächlich über meine sexuellen Phantasien zu meiner persönlichen Lebenseinstellung gefunden: Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt, Phasen der absoluten Aktivität (2 Stunden Schlaf pro Nacht reichen doch) und Phasen der absoluten Ruhe, und eben auch: ein Mann für Partnerschaft, Freundschaft, Reden, Zusammenleben, Zärtlichkeit etc. und ein anderer für gelegentliche rauschhafte sexuelle Erfüllung.
Was ich gerade brauche, verraten mir meine Tagträume...