Ein Bild sagt mehr als tausend Worte ... von daher wären Photos unverzichtbar.
Entscheidend aber ist doch, was der
Betrachter mit dem Bild "macht". Dieser Aspekt liegt völlig außerhalb des Machtbereiches derjenigen oder desjenigen, die/der das Bild einstellt. So kann man niemals sicher sein, daß die Veröffentlichung - und um nichts anderes handelt es sich hierbei - sensibler Photos, die nicht selten Einblicke in die Intimsphäre von Menschen geben, eine kommunikative Dynamik entwickeln, die ursprünglich nicht beabsichtigt und noch weniger gewünscht war.
Können wir - in unserer auf Wettbewerb ausgerichteten Gesellschaft mit einem entsprechenden Klima im sozial/zwischenmenschlichen Bereich - der Diskretion und des fairen Umgangs wirklich
immer versichert sein?
Die Staatsanwältin, entdeckt vom Rechtsanwalt der Gegenpartei ... der Kommunalpolitiker, entdeckt vom Mitstreiter der eigenen oder der Gegenpartei ... die Schuhfachverkäuferin entdeckt vom Stammkunden ... der Professor, entdeckt von der eigenen Doktorandin ...
Die Beispiele ließen sich beliebig vermehren. Das Gefühl der Verschworenheit, die zusammenschweißt, wird da nicht immer verhindern können, daß die Bilder plötzlich in anderen Zusammenhängen auftauchen und - das ist dann das Fatale - auch verwendet werden ... wozu?
Wie gesagt, das liegt dann nicht mehr im Machtbereich derjenigen/desjenigen, die/das Bild einst einstellten ...