@Peter_59
...Männermode. Sie ist einfach out. Du hast schon recht mit dem Begriff statisch. Meines Erachtens gibt es seit vielen Jahren keine Entwicklung mehr. Die Männermode ist seit vielen Jahren tot und wird wahrscheinlich auch nicht mehr belebt werden. Schaut man sich die Damenmode an, so steckt eine Dynamik drin mit immer mehr Schnitten, Farben, Mustern und allgemeinen Neuheiten. So stelle ich mir auch die Herrenmode vor.
Du sprichst mir aus der Seele! Genau das meine ich.
Mir gehen dann noch ein paar weitere Überlegungen durch den Kopf, ausgehend von der von mir ebenso dankbar aufgenommenenen Aussage von
strumpffan:
...Es hilft nicht, wenn wir, die der Leidenschaft für Nylon frönen, uns in Foren beklagen, dass sich die Mode ändern müsste. Wenn sich etwas ändern soll, müssen wir beginnen, es zu tun. Wenn des öfteren Männer mit feinbestrumpften Beinen und Shorts zu sehen wären, würde es nicht allzu lange dauern und es wäre ein normaler Bestandteil des Straßenbildes.
Als die Frauen anfingen, Hosen zu tragen, gab es auch "ein bisschen Geschrei" in der öffentlichen Meinung, wenn auch kein so lautes, wie wir das befürchten, wenn wir Röcke und Strümpfe oder Shorts tragen. Aber es musste eben diese ersten Frauen geben, die die festgefügten Klischees durchbrachen.
Ich hab auch noch einen weiteren Gedanken:
Ich glaube, in der Sache sind uns tatsächlich ausgeprägte "Crossdresser" oder "Transvestiten" wenig hilfreich, weil sie ja in aller Regel eine komplette Verwandlung in ein weibliches Outfit vornehmen. Sie werden dann von den wenigen wirklich toleranten Menschen freundlich akzeptiert, von der Mehrheit aber eher nur belächelt. Aber sie sind auch nur eine kleine Minderheit.
Für eine längst nicht mehr nur kleine Minderheit halte ich die Vielen - nach meiner Wahrnehmung aus ungezählten Beiträgen zu diesem Thema hier, die in den meisten Fällen noch immer versteckt in Familien leben und selbst gegenüber ihren Partnerinnen ihr Suchen nach Veränderung in der Männermode nur "heimlich" ausleben. Leider würde auch meine Frau mit mir nicht auf die Straße gehen, wenn ich Strumpfhosen und Shorts trüge.
Aber ich erringe immer wieder kleine alltägliche "Siege", z.B:
Da ich viel Tagesfreizeit habe, bin ich oft derjenige, der die Post in Empfang nimmt. Glücklicherweise ist selbst der Mitarbeiter von DHL nicht mehr "der Postbote aus dem eigenen Dorf".
Seit einigen Wochen bringt bei uns eine Frau die Pakete. Schon mehrfach öffnete ich, bekleidet mit Strümpfen und Shorts. Ich beobachte jedesmal genau, dass sie das auch bemerkte - ich sah von ihr einen deutliches Schauen auf meine "bestrumpften Beine", aber ich sah nicht ein einziges mal einen abfälligen oder irritierten Blick.
Im Freundeskreis sieht man mich längst auch schon mal mit einigen wirklich nicht ganz so männlichen Kleidungsstücken - z.B. mit einer weißen Damenbluse aus sehr dünnem Stoff in einem assonsten ganz schlichten Schnitt mit einem darunter getragenen, durchschimmernden türkisfarbenen Trägershirt; das Ganze wirkt noch lange nicht irgendwie "tuntig", aber setzt schon mal ein erkennbares Zeichen.
Zu Hemden, Blusen oder auch etwas am Hals weiter ausgeschnittenen Sweatshirts und Pullovern trage ich gern Halstücher, und die sind auch wirklich nicht "mausgrau" wie sonst die übrige Männermode. Es gibt noch viele andere Möglichkeiten, sich in der Mode "veränderungswillig zu zeigen", ohne gesteinigt zu werden...
Ich kann damit Allen nur Mut machen: Es geht also!
Danke allen, die sich hier einbringen und mit jdem Beitrag Mut machen und Allen zeigen: Wir sind nicht allein...
Besonderen Dank auch an
WandererBW: Den Kilt trage ich ja bislang schon immer auf Mittelaltermärkten. Du machst mir Mut, ihn endlich auch mal im normalen Alltag zu tragen. In meinem Job gäbe es da vielleicht noch etwas Ärger, aber in der Freizeit ginge das schon. Davon muss ich nun erstmal meine Frau überzeugen, aber das wird mir gelingen...