Also ....
Selbstverständlich sollen die Partnerschaft und das Zuhause auch ein Hort der Geborgenheit sein, eine Heimat, in der man auch mal nicht perfekt sein muss und sich trotzdem angenommen fühlt.
Frauen, die nur noch perfekt gestylt und geschminkt rumlaufen, auch zu Hause, sind uns sogar ziemlich suspekt. Und Männer, die auch zu Hause stets in Anzug und Krawatte anzutreffen sind, haben unseres Erachtens einen an der Klatsche. (Trotzdem ist es, wenn sie es mögen, ihr gutes Recht.)
Es geht uns mehr um eine bestimmte Grundhaltung, um eine innere Einstellung dem Partner gegenüber (und das haben wir schon mehrfach deutlich zu machen versucht). Deutlicher als bei Äußerlichkeiten wird es bei Höflichkeit, Achtung und Respekt im Umgang miteinander. Und das drückt sich eben manchmal auch in äußerlichen Dingen aus.
Die Antagharin arbeitet im Garten oder im Hauhalt garantiert auch nicht aufgebrezelt. (Cerbi, Du wirst den Pferdstall wohl auch kaum im modernsten Minirock ausmisten.) Auch im Schalbberlook mal vor der Glotze abhängen - okay, das ist in Ordnung. Nur wird die Antagahrin das nicht jeden Tag tun. Und sie will ihrem Partner auch nach vielen Jahren der Liebe immer noch gefallen.
Der Antaghar - und das ist vielleicht das interessanteste Beispiel - läuft meistens in einem Outfit durch die Gegend, dass seine eigenen Eltern meinen, er solle mit mit seinen 60 Jahren endlich mal wieder die Haare schneiden lassen, sich kämmen und was Ordentliches anziehen. Aber er tut das immer, auch außer Haus, auch auf Lesungen und wenn er mal wieder in der Kirche predigt. Er wird oft zu Referaten und Lesungen eingeladen - und da brezelt er sich nicht etwa auf (einmal wollte man ihn zu seiner eigenen Lesung nicht reinlassen und meinte, er habe sich wohl verirrt, hier finde nämlich eine kulturelle Veranstaltung statt - war das den Leuten vielleicht peinlich, als er sagte, er sei aber der Autor, der hier lesen solle).
Also - was wir sonderbar und nicht in Ordnung finden:
Wenn man sich für jede Gelegenheit außer Haus aufdonnert, aber niemals oder nur extrem selten für den Partner.
Wenn man sogar für den Weg zum Frauenarzt sich extra stylt.
Wenn man für den Lover kostbare Dessous trägt, aber doch nicht für den Arsch zu Hause.
Wenn man alle zuvorkommend und höflich behandelt, nur den eigenen Partner nicht.
Wenn man jedem sein Ohr leiht und stundenlang zuhört, auch bei der Arbeit und im Geschäftsleben - nur der eigenen Partnerin nicht.
Wenn man mit jeder Kollegin wunderbar ruhig und sachlich diskutieren oder auch mal freundlich auf etwas hinweisen kann, was leider schief gelaufen ist - aber die eigene Partnerin immer gleich anmotzt, wenn was nicht klappt.
Wenn man sofort alle stehen und liegen lässt, wenn die Vorgesetzte mit einem sprachen will oder die Nachbarin mal Hilfe braucht - aber sofort grummelt und brummt und mosert, wenn die eigene Frau Hilfe braucht doer mit einem sprechen will: "Was ist denn nun schon wieder? hat man nicht mal zu Hause seine Ruhe?"
Das ist ungerecht - und da stimmt was nicht. Oder?