Guter Rat bei Missbrauch
Auch wenn ich jetzt den Vorwurf bekomme unheimlich naiv zu sein, habe ich etwas auf dem Herzen was mich sehr belastet.
Im Alter von 10 bis 15 Jahren wurde ich wurde ich von einem älteren Jungen, der in unserem Haus wohnte (In diesem Fall ein Hochhaus mit 40 Mietparteien), sexuell missbraucht. Immer wenn er sturmfreie Bude hatte und mich abfing, hatte ich unter ihm zu leiden. Mal war es 3x in der Woche, mal 1x im viertel Jahr. Es war absolut grauenvoll. Er spielte besonders gerne mit meinem Penis. Das war teilweise auch sehr schmerzhaft. Einer anderen Person anvertrauen konnte ich mich nicht, da er mir drohte mich umzubringen wenn ich was sage. Außerdem hatte ich Angst das mir nicht geglaubt wird, da meine Eltern Alkoholiker waren. Wehren konnte ich mich auch nicht, da er körperlich viel stärker war und ich zu dieser Zeit sehr krank gewesen bin (Habe bei 162cm Größe 36 kg gewogen). Erlöst wurde ich erst als seine Familie weg gezogen ist. Ca. ein halbes Jahr später erfuhr ich das er auf dem Strassenstrich niedergestochen wurde. Das war eine Befreiung für mich!
Den Missbrauch habe ich jahrelang verdrängt. Das Thema Sex war einfach nicht existent. Es gab dann zwar mal Interesse von einer Frau an mich, aber ich habe das rigoros abgelehnt.
Irgendwann kamen meine sexullen Triebe dann doch durch. Meine Lust habe ich mit Selbstbefriedigung rausgelassen. Aber ich hatte ein schlechtes Gewissen dabei, denn meine Eltern erzogen mich sehr verklemmt. Das ging auch einige Jahre so bis ich eine Frau fand, die mich überzeugte das Selbstbefriedigung gar nichts schlimmes sei. Das genoss ich fort an.
Im Rahmen eines Klinikaufenthaltes wegen Kontaktschwierigkeiten sprach ich auch meinen Missbrauch an und fing ganz langsam an das Erlebte zu verarbeiten. Leider fand ich nach dem Klinikaufenthalt den falschen Therapeuten. So brach ich den Versuch wieder ab und lies Gras über die ganze Sache wachsen.
Das ging so bis vor ca. 4 Jahren. Ich kam wieder in eine Klinik (Dieses Mal wegen Mobbings). Die Therapie brachte mich voran und langsam aus der Opferrolle. Nach der Therapie fand ich eine Therapeutin, die mit mir den sexuellen Missbrauch aufarbeiten wollte. Schon nach einigen Sitzungen merkte ich das sie genau die Richige für mich war.
Erst einmal half sie mir meine Lust offen und ohne schlechtes Gewissen wahr zu nehmen. Dabei enteckte ich meine devote Ader und ich fing nach einem Jahr an sie offen auszuleben.
Zum Glück fand ich gleich eine Lady, die mich verstand. Wir fingen langsam an und ich fühlte mich wie befreit. Endlich konnte ich meine sexuelle Lust offen ausleben. Die Beziehung war ein Auf und Ab bis vor ca. 1 Jahr. Da löste sich bei mir ein Knoten und ich konnte meine Lust ab sofort ohne große Angst ausleben. Ich fühle mich bei ihr echt wohl und wir sind im zwischenmenschlichen Bereich gute Freunde.
Nach diesem Erfolg fehlt mir aber noch etwas. Zärtlichkeiten und ganz normalen Blümchensex! Danach sehne ich mich regelrecht.
Mit dem Hintergurnd meines Missbrauches bin ich noch sehr unsicher und habe auch Angst wegen meiner Probleme von Frauen abgelehnt zu werden. Ich denke, die meisten Frauen wollen doch verwöhnt werden und haben Probleme wenn ein 40jähriger Mann wenig sexuelle Erfahrung hat. Zudem weiß ich nicht wie auf die Frauen zugehen soll und ihnen mein Problem erkläre. Haben Frauen überhaupt Verständnis dafür? Oder soll ich erst einmal zu einer Prostituierten gehen bis ich meine sexuelle Unsicherheit hinter mir habe? Aber ist das eine Lösung?
Ihr fragt euch sicher auch ob ich nach meinen schrecklichen Erlebnissen homo- oder bisexuelle Neigungen habe. Das kann ich klar verneinen. Im Gegenteil, viele Jahre hat es mich angeekelt wenn mich Männer nur unverbindlich berührt haben. Das habe ich im Griff und ich habe festgestellt das ich mich sexuell nicht zu Männern hingezogen fühle. Im Gegenteil, ich bin geil auf Frauen!
Vielleicht hat ja die eine oder andere einen Tipp wie ich mit meinem Problem umgehen soll. Wäre jedenfalls sehr froh darüber.