Sex als Kommunikationsmittel für Gefühle?
Halo allerseits!Ich bin gerade über ein Interview mit einem Sexualpsychologen gestolpert. Ihr könnt es hier nachlesen: http://www.zeit.de/2013/18/s … apie-christoph-joseph-ahlers
Die Kernaussage ist, dass Sex für viele Männer die Funktion erfülle, von der Partnerin angenommen und akzeptiert zu werden. Der Sex gebe dem Mann die Sicherheit, dass sie ihn auch wirklich will. Daraus können sich in Beziehungen Probleme und Zweifel ergeben, wenn das sexuelle Verlangen nachlässt, bis zu einem Grad, bei dem die ganze Beziehung in Frage steht.
Ich kenne das nur zu gut. Für mich ist Sex und das Gefühl begehrt zu werden ein fester Bestandteil von Zuneigung. Fehlt mir das, so fühle ich mich abgelehnt, auch wenn sonst in der Partnerschaft alles wunderbar ist. Um es noch plakativer auszudrücken: es kränkt und verletzt sogar meine Gefühle. Es überschattet dann leider die anderen Aspekte, da ich dann Zweifel an ihrer Zuneigung habe.
Aus meiner Erfahrung kommt dies so leider nicht immer bei der Frau an, sondern man sei not- und dauergeil. Sex stehe für einen im Vordergrund. Sie fühlt sich dann unter Druck gesetzt, hat noch weniger Lust und eine Spirale nach unten beginnt sich zu formen.
Nachlassende Sexualität hat meine Beziehungen bisher immer sehr belastet, gerade auf der emotionalen Ebene, und einen großen Teil dazu beigetragen, dass sie zu Bruch gingen.
Für manche mag das Interview neue Erkenntnisse über sich selbst oder den Partner bringen und einigen Frauen helfen zu verstehen, warum dem ein oder anderen Mann Sex so besonders wichtig in der Partnerschaft ist, als Kanal, Gefühle zu zeigen und zu empfangen.
Das Interview geht in dem Fall fast nur auf den Mann ein. Wie sieht es auf Seiten der Frauen aus? Kennt ihr das ebenso? Sex als Bestätigung von Gefühlen. Und nehmt ihr die eventuelle Enttäuschung eures Partners bei ausbleibendem sexuellen Verlangen als mehr wahr, als nur Unmut über mangelnde Befriedigung?
Wie ist die Erfahrung von Männern, die keine Zweifel an der Beziehung haben, wenn das sexuelle Begehren nicht mehr das ist, was es mal war? Wie sehr könnt ihr den Aussagen aus dem Interview zustimmen?
Ist dieses Missverständnis ausschließlich ein Mann-Frau-Problem, oder zeigt es sich ebenso bei gleichgeschlechtlichen Partnerschaften?