...ursache und wirkung...
viele, viele threads in diesem forum beschäftigen sich mit sehr interessanten wie auch wichtigen fragen - wie eben genau dieser thread.manchmal denke ich, dass vieles ganz einfach von der unterschiedlichen wahrnehmung zu welchem thema auch immer abhängt.
einen ganz gewaltigen einfluss auf die wahrnehmung hat ganz offensichtlich sehr oft die optik (wie jemand aussieht, sich kleidet etc.), aber auch, wie jemand sich verhält (was sich im gesprächsdialog in tonfall, mimik und gestik, schriftlich aber auch und vor allem in formulierungen, sehr gut ausdrückt).
alle oben erwähnten dinge lassen sich wunderbar schubladisieren, wenn man/frau sein weltbild denn tatsächlich so gestaltet. die fragestellerin selbst stellt ja als fragwürdig dar, DASS sie doch tatsächlich mit "emanzen" (iiiih) in ein und denselben topf geschmissen wird, WEIL sie ihre meinung DEUTLICH und ENERGISCH vertritt.
mal ganz abgesehen davon, dass sie selbst damit das klischee "emanze" zu bestätigen scheint (das sind doch diese frauen, die DEUTLICH und ENERGISCH für die gleichberechtigung der frau kämpfen, oder?):
kann es nicht einfach sein, dass sich viele menschen eines der einfachsten, aber doch wichtigsten universellen gesetze nicht wirklich bewusst sind?
das lautet in etwa so: "nichts, aber auch gar nichts, geschieht, ohne dass irgendwann eine ursache dafür gesetzt wurde." jedes ereignis kann auf seine ursachen überprüft werden, und wer dies tut, wird feststellen, dass oft sogar eine kette von ursachen hinter den "problemen" steckt.
persönlich kenne ich nun wirklich sehr, sehr viele menschen bis in allerhöchste management ebenen auch von allergrössten konzernen dieser welt (in diesem thread wurden bmw, audi, vw und wacker genannt, leider "nur" deutsche, ich kenne einige andere noch dazu). keinem einzigen top manager (wahlweise keiner einzigen top managerin), mit dem (der) ich persönlich zu tun hatte, würde in den sinn kommen, sein (ihr) unternehmen tatsächlich altertümlich zu führen. sprich, ich kenne wohl hauptsächlich "emanzipierte" top manager, männliche wie weibliche. eins zeichnet praktisch alle aus: in ihren täglichen entscheidungen fallen diese menschen vor allem durch "ruhe" auf. manche würden es "kompetent" nennen, andere vielleicht "über den dingen stehend".
allgemein vielleicht einfach: selbstsicher und souverän!
ganz bestimmt gibt es unterschiede, "wie" mann und frau in einem unternehmen arbeiten - das hat nun aber gar nichts mit "gleichberechtigung" mehr zu tun, denn: frau bleibt frau und mann bleibt mann, mit den viel besprochenen unterschieden.
wenn nun aber ein mensch "die bühne" betritt , sich DEUTLICH und ENERGISCH für welchen punkt auch immer einsetzt, wird eine frau (gleichberechtigt!) genau so kritisch hinterfragt wie ein mann. denn es ist in der wahrnehmung der meisten menschen schlicht und ergreifend ein "alarmierendes" zeichen, wenn jemand DEUTLICH und ENERGISCH wird - egal, ob mann oder frau. nur, seit einiger zeit gibt es für DEUTLICHE, ENERGISCHE frauen ja sogar einen begriff, nicht wahr? ja, eben die emanze... (im übrigen stimme ich zu, dass dieser begriff wohl vom männlichen gegenstück "erfunden" wurde... dem "macho" establishment).
eine person mit führungsverantwortung hat ja auch vorbildfunktion, nicht wahr? mit anderen worten: ein mann wie auch eine frau, die DEUTLICH und ENERGISCH werden, sollten sich eigentlich gedanken machen, wie sie anders zu ihrem ziel kommen könnten...
so, und gerne schliesse ich den kreis nun wieder: eine DEUTLICH und ENERGISCH auftretende frau wird gerne in die schublade "emanze" gesteckt, WEIL es ein gebräuchliches wort für frauen ist, die DEUTLICH und ENERGISCH ihren standpunkt vertreten. DASS dies auch in nicht-geschlechtsspezifischen situationen geschieht, hat zwar nicht den identisch gewerteten hintergrund, sprich möglicherweise nicht die gleichen ursachen, aber DEUTLICH und ENERGISCH hat am ende die gleiche wirkung auf den addressaten...
phuh, genug der philosophie...