Ich gebe Darkling Recht, wenn er meint, dass die Antwort auf das (zugegebenermaßen alles andere als ideale) Patriarchat
nicht (edit!)die Wiedereinführung des (wohl auch nicht nachteilsfreien) Matriarchats sein soll. Natürlich ist es schwer, einen goldenen Mittelweg zu finden. Versucht einmal, eine alte Zwei-Schalen-Waage im Gleichgewicht zu halten.
@ Antaghar:
Nun, Ihr beschreibt mit Hilfe Eures Sohnes ein interessantes Phänomen. Für mich ist klar, dass Mädchen im Kleinkindalter den Burschen immer mindestens eine Nasenlänge voraus sind. In der Pubertät geben viele diesen Vorsprung aber offenbar leicht aus der Hand, wie Euer Beispiel zeigt - als wollten sie ihre Kindheit nachholen, die ihnen durch ihren Entwicklungsvorsprung "entgangen" ist (Vorsicht Ironie!)
Ich schreibe absichtlich "viele" und nicht "alle", erstens um Darklings Anspruch der Nicht-Verallgemeinerung zu entsprechen, zweitens weil es wirklich meine Erfahrung ist, dass man nicht verallgemeinern kann. Überlegt einmal: Wieviele junge Mädchen gibt es, denen gleichaltrige Burschen zu unreif sind, und die lieber eine Beziehung zu einem etwas älteren Mann anstreben? Wahrscheinlich ähnlich viele wie es Burschen gibt, die wie Euer Sohn sprechen.
@ Cerberus:
Ausser, die Mädels verändern sich mit dem Alter, was bei den Jungs bzw dann Männern die Meinung dennoch nicht ändern lässt.
Genau, als Erwachsene sollte es keinen Grund mehr geben, sich nicht auf Augenhöhe zu begegnen. Männer ändern ihre Meinung sehr wohl, aber es ist eben leicht, sich Frauen als Konkurrentinnen vom Leib zu halten, indem man althergebrachte Klischees anspricht.
@ evian:
Also zunächst einmal finde ich, dass der Artikel von Sophie Dannenberg den Nagel auf den Kopf trifft. Das ist genau auch meine Meinung.
Emanzipation sollte eben genau nicht Verleugung der Weiblichkeit sein, sondern Betonung der weiblichen Stärken (das sollte aber natürlich nicht soweit gehen wie bei der Arbeitskollegin der Antagharin, die einem Mann wegen seiner Männlichkeit das Wort verbietet
).
Da habe die Männer ein ganz anderes Verhalten. Da sie emotional nicht so agieren, sind sie halt frei davon und können sich auf der sachlichen Ebene verständigen wenn es denn der Sache dient.
Auch hier sollte man, ganz im Sinne Darklings, nicht verallgemeinern. Viele Männer können sehr wohl ins Persönliche, Beleidigende abgleiten,
wenn es der Sache dient . Habe es in einem meiner letzten Beiträge bildlich gezeigt, wie das in meiner eigenen Erfahrung ablief.
Und ich glaube darum gibt es so wenige Frauen in den Vorstandsebenen. Männer schließen nur Seilschaften wenn es dem Geschäft dient. Und das tun sie mit allen Tricks die es so gibt, unsere Gazetten sind derzeit voll von diesen Machenschaften in der Illegalität.
Ja, aber ist es genau das was Frauen anstreben sollten? Dann wird der Karriereweg für Frauen vielleicht einfacher, aber wird die Welt dann besser dadurch?
Ich meine, wir sollten eben genau gegen diese Seilschaftsbildung ankämpfen! Jede Seilschaft ist eine Art Mafia. Ich schrieb es schon einmal: Eine Hand wäscht die andere - aber das funktioniert nur dann gut, wenn beide Hände schmutzig sind. Vor einiger Zeit erzählte mir jemand aus meinem Arbeitsumfeld, dass bei meinem Arbeitgeber, einer recht großen Institution, die
Rotarier das Sagen hätten. Ganz abgesehen davon, dass ich erstens den Wahrheitsgehalt dieser Aussage nicht überprüfen kann und zweitens immer noch nicht genau weiß, was dieser Männerbund ist (und es auch gar nicht wissen will!), graut mir vor der Vorstellung, dass strategische Entscheidungen rund um meine Arbeitsstätte nicht Auge in Auge am runden Besprechungstisch, sondern in irgendeinem Hinterzimmer in Lederfauteuils bei einem Glas Whisky getroffen werden, und zwar zum Teil von Leuten, die gar nicht in meiner Institution beschäftigt sind!
Ich weiß zwar, dass ich das Seilschafts-Denken nicht werde ändern können (eine österreichische Wirtschaftszeitschrift hat einmal erhoben, dass von den 20 größten börsennotierten Unternehmen gerade einmal EIN Vorstandsvorsitzender nicht durch irgendeine Seilschaftsverbindung, sondern nur durch extrem gute Leistungen an die Spitze gekommen ist!), aber wenigstens Denkanstöße möchte ich geben.
Selbstredend ist von diesen Unternehmen, ich habe gerade ein wenig nachgedacht, kein einziger Chef eine Frau - nur einmal angemerkt.