Also, Schaufel raus und das ganze noch ein wenig umgraben.
@*******ine
Ich merke es selber, wie schwer es ist, Begriffe, die ursprünglich eine bestimmte Bedeutung hatten und eigentlich noch haben, die allerdings durch umgangssprachlichen Gebrauch (in der Tat ist "Emanze" dafür ein Beispiel) im allgemeinen Verständnis nun anders angewendet werden, korrekt zu verwenden. Die Schwierigkeit vieler Diskussionen: Das, was die Gesprächspartner unter den verwendeten Begriffen verstehen...
Yep. Und irgendwann wird etwas, was vielleicht als lässiger Sprachgebrauch begonnen hat zum allgemeinen Konsens.
Ohne deinen Satz inhaltlich kommentieren zu wollen, ist er dennoch ein gutes Beispiel für das eben von mir ausgeführte.
Kommentier ruhig. Aber bitte den danach folgenden Abschnitt mit einbeziehen.
Ich denke, man muß hier einfach differenzieren, was der Begriff der Emanzipation in seiner ursprünglichen Wortbedeutung, in seiner geschichtlichen Verwendung und jetzt im aktuellen Sprachgebrauch bedeutet.
Das die ursprüngliche Wortbedeutung heutzutage vielleicht bekannt aber kaum gebräuchlich ist (es spricht z.B. glaube ich niemand von der Emanzipation bestimmter Volks- oder Stammesgruppen in Afrika) und vielleicht allenfalls als namensgebend für die beginnende Frauenbewegung verwendet wurde kann man glaube ich sagen. (Wer weiß, vielleicht ist in 30 Jahren "Reformer" eine abwertende Bezeichnung für eine (politisch aktive?)Person, die viel über Veränderungen redet, aber nur minimale tatsächliche Ergebnisse aufweisen kann?)
Irgendwie wurde die "Emanzipation" zum Titel der Frauenbewegung, und wie jeder Titel wird sie eben auch abwertend verwendet, siehe z.B. die "linke Zecke".
Und so wie es sicherlich auf der einen Seite Männer gibt, die mit dem Begriff "Emanze" gegen jede selbstbewußte, eigenständige Frau wettern, so gibt es sicherlich auf der anderen Seite Frauen, die sich damit von aggressiven, männerhassenden "Kampfweibern" distanzieren. Oft genug höre ich von eben selbstbewußten, in jeder Hinsicht eigenständigen Frauen die klare Aussage "ich bin nicht emanzipiert". Also scheint sich auch für die der Begriff einfach von einer möglichen positiven Bedeutung gelöst zu haben.
Nur als neutrales Beispiel - das Hakenkreuz war vor dem Nationalsozialismus unter seiner ursprünglichen Bezeichnung Sonnenrad keineswegs ein negatives Symbol. Aber auch mit diesem Wissen wird es wohl niemals wieder jemand "unbelastet" verwenden können.
Es gibt doch eigentlich gar keine "Emanzen", nicht wahr?!
Naja, es gibt ja auch keine linken und rechten, keine Machos und Weicheier... sondern immer nur Menschen, die sich aufgrund ihrer Einstellung/Denkweise/Handlungen zugehörig zu einer Gruppe sehen oder mit dieser (berechtigt oder nicht) in einen Topf geworfen werden.
"Emanze" werden (m.E.) Frauen genannt, die sich - obwohl sie sich öffentlich nicht an der Frauenbewegung beteiligen - emanzipiert empfinden und/oder verhalten. Daran ist zunächst auch nicht negatives zu entdecken. Bis zu dem Zeitpunkt, da jemand eine Frau so betitelt... und zwar mit dieser negativ besetzten Bedeutung!
Und das sehe ich nicht genau so. Für mich ist der Begriff "Emanze" (ja, losgelöst von jeglichem Ursprung) eine Bezeichnung für eine Frau, die versucht, ihre Ziele mit überflüssiger Aggressivität und Rücksichtlosigkeit zu erreichen und dabei eine grundsätzlich negative Haltung gegenüber Männern (und Nicht-Emanzen) vor sich herträgt.
Sicher gibt es auch noch ewig Gestrige, die damit Frauen mit selbstbestimmtem Verhalten usw. benamsen, und sicherlich auch Schnittmengen daraus.
Das Gegenstück (in etwa jedenfalls)dazu wäre nebenbei wohl der "Macho". Ein Wort, das ursprünglich m.W. einfach nur "männlich" bedeutet, sowohl geschlechtsbezogen als auch als Hinweis auf als männlich empfundene Eigenschaften. Negativ - an sich nicht, oder? Aber der erste Gedanke wenn einem der Begriff heute unterkommt geht doch an den Typus des gefühllosen "Frauenaufreißers", der gewissenlos gebrochene Frauenherzen zurückläßt und mit einer "Platz da, hier komme ich"-Einstellung durchs Leben geht.
Warum können wir diesen Fakt nicht einfach mal so hinnehmen. Wir müssen das Wort nicht immer wieder mit irgendwelchen Lexikon-Zitaten belegen. Wir wissen es doch alle.
Danke Cora, ich denke darauf läuft es hinaus. Der Delphin wird wohl einfach der Delfin werden, auch wenn ich das "ph" favorisiere und bei letzterer Schreibweise schaudere muß ich sie wohl als standardisiert richtig und gefühlt falsch hinnehmen.
Darki