viele (nicht alle!) Frauen wissen was sie nicht wollen, aber eher selten was sie wollen...
selbstbewußte frauen haben es wahrlich nicht einfach. diese erfahrung mußte ich immer wieder machen. man hat weniger, richtige freunde...zumindestens ist es bei mir so...und es ist ungleich schwerer einen respektablen mann zu finden.
immerhin sucht man ja gleichgesinnte. und daran scheitert es oft, denn je "emanzipierter" man ist, umso geringer wird die auswahl.
selbstbestimmung ist eines der k.o. kriterien bei einer frau. unabhängigkeit gibt dann oft nur noch den rest.
ich weiß was ich kann und stehe dazu. habe durchaus auch ein herz und möchte niemals von einem mann abhängig sein. meine meinung muß ich nicht verstecken, insbesondere, wenn sie fachlicher natur ist.
aber: damit stoße ich auf ablehnung. mein mann wird bemitleidet...weil er ja automatisch unterm pantoffel steht. dieses mitleid bekommt er von den männern der familie und seinen kumpels...dabei wird unabhängigkeit und selbstbestimmung bei frauen leider nach wie vor negativ bewertet! er solle sich doch mal durchsetzten. grundtonus der bemitleidenden: selbstbestimmte frau=dominant=untergeordneter mann. ein gleichwertiges gefüge wird nicht betrachtet. entweder oder..eine, in meinen augen, sehr gängige schwarzmalerei, begründet auf versagensängsten.
freundinnen hatte ich damals einige....bis sie feste bindungen eingegangen sind und die wege sich trennten, als sie anfingen ihren männern die pantoffel bereitzustellen und den haushalt zu schmeißen. für deren männer war ich eine bedrohung der häuslichen hierarchie
als mutter werde ich oft belächelt...weil ich nicht zu hause bleibe. ich habe meinen sohn nach 5 monaten der tagesmutter gegeben um mich weiter qualifizieren und arbeiten zu können. anerkennung hatte ich lediglich durch meine beste freundin und meine mutter. beides sind studierte frauen.
besuche im fitneßstudio habe ich abgebrochen, da mir dort von den heimchen vorgeworfen wurde eine schlechte mutter zu sein. meine bestrebungen für karriere und unabhängigkeit werden stets belächelt. dafür sind doch die männer da. meinem sohn geht es prächtig, denn wir sind alle glücklich damit. und ich tue alles dafür, dass er, komme was wolle, eine gesicherte und gute zukunft hat.
das ist der preis den man zahlen muß...aber auch damit lernt man zu leben.
zumindestens weiß ich, dass man umso mehr auf die eigene unabhängigkeit angewiesen ist. dennoch muß ich zugeben, nicht zwangsläufig sandsäcke schleppen zu wollen bzw. steckdoesen zu verlegen. dies überlasse ich gerne den männern. bin also keine emanze a la frau alice schwarzer.
im übrigen ist es relativ im beruf zu betrachten. als frau muß man sich die anerkennung wesentlich intensiver erkämpfen. ich mag kompetent sein..aber ich bin hier, in deutschland, vorrangig mutter und ausfallrisiko des arbeitgebers..denn immerhin bekommen die frauen kinder. meine qualifikation wird beachtet, aber eine volle belastbarkeit wird mir abgesprochen. dabei ist dies unnötig. ich habe einen mann der sich ebenso um das kind kümmern kann. auch als alleinerziehende könnte ich es gut regeln. aber das findet kaum beachtung.
es ist nur noch niemandem eingeleuchtet, dass auch frauen ihr geld verdienen müssen, teilweise sehr gut qualifiziert sind und ebenso belastbar wie männer..gerade wegen der kinder.
und ich gebe alles dafür, dass ich diese anerkennung bekomme..dafür nehme ich diese unanehmlichkeiten in kauf. allerdings empfinde ich es weitaus degradierender, pantoffel vorzuwärmen, kind und haushalt zu versorgen..und mich stets für die gesellschaftliche anerkennung meinem mann anzupassen...ihm nach dem mund zu reden und hübsch zu sein.
Ist es denn so unweiblich für eine Frau, eine eigene Meinung zu haben, sich nicht gleich durch Widersprüche verunsichern oder gar bekehren zu lassen, Ansichten zu haben die nicht geschlechtsspezifisch sind, Argumente kritisch zu durchleuchten, ... ?
ja ist es zu mindestens 80% noch...nur dass ich sehr weiblich bin. deswegen gehen sie mir dennoch auf den leim
selbst mein exfreund meinte, mir nicht gewachsen zu sein. ich war selbstbewußt, besser qualifiziert und kein duckmäuschen...nach unserer trennung hat er sich eine kellnerin geangelt. weniger qualifiziert. in ihrem fall eine gesellschaftstypische frau. es hat nicht lange gehalten. sie hat ihn gelangweilt und es hat ihn geärgert, dass sie immer einer meinung, nämlich seiner meinung, waren.
aber so ist das leben.
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