"Schwachsinn gibt sich durch nichts zu erkennen wie durch den völligen Mangel an Schamgefühl."
Wenn ich mir Intelligenz durch Kultivierung von Schamgefühl erkaufen muss, bekenne ich mich lieber zum Schwachsinn.
Mmh, so hatte ich das natürlich nicht gemeint. ^^
Schamgefühl ist situationsabhängig, und mir gefallen da feinere Sinne eben weit mehr als blanke Schamlosigkeit. Damit kommuniziert man doch auch, die ganze Balz geht doch sehr stark darüber solche pikanten Hürden, likes und dislikes durch die Blume anzutesten und sich dran heiss zu machen.
Zumindest finde ich das intelligenter und kultivierter, als wenn jemand bei mir zielstrebig auf den Napf zuhält, und mich mal dezent zur Seite schieben mag um an mich ranzukommen.
**********unsEr:
Man nehme doch nur einmal die schwulen Fußballer, die sich aus den gleichen Gründen kein outing trauen.
Ein gutes Beispiel für Subkulturen. Es ist für uns alle kein Problem, wenn ein regierender Bürgermeister, eine Fernsehmoderatorin oder unser Außenminister homosexuell sind. Aber im Fußball, da geht das GAR nicht! Denn in dieser Subkultur ist die Zeit insoweit stehengeblieben. Und hier (in entsprechenden Internetforen) ist sie besonders weit.
Das Thema Subkultur find ich in dem Kontext schwierig.
Der Fussballer kann das nicht recht wählen mit seiner Schublade.. Aber ich finds halt unnötig sich die sexuelle Orientierung auf die Stirn zu schreiben. Für mich ist das Privatsache, ganz egal ob bei Fussballern, Politikern oder Moderatoren.
Weil ich die eben nicht als Frivole Millieus sehe.
Um oben anzuschliessen: Ich finde zu viel Sex auf den falschen Ebenen eben ziemlich schwachsinnig. Z.B. finde es schamlos sich darüber zu pikieren, wie es irgendwer privat so treibt. Solange man es mir nicht unangenehm unter die Nase reibt.
Wir hier sind eine Subkultur die davon lebt darüber zu sprechen. In unserem Rahmen hier, aber hier leben..? Das tun denk ich doch die eher die wenigsten.
Man wechselt ständig die Milleus, hüpft vom Heimaquarium in den Arbeitsteich und die Alltags- & Urlaubsgewässer. Und hat überall einen anderen Kontext und andere Etiquetten mit denen man sich d´accord stellen muss.
Der springende Punkt halt... In der Gesellschaft angekommen sein? Das ist man automatisch. Wie man damit umgeht und sich in der Gesellschaft einrichtet? Die Frage ist wirklich entscheidend!
Und die konfrontiert dann eben mit gewissen praktischen Herausforderungen in Sachen Taktik und Verhandlungsgeschick. Konkrete Fragen wie: Trag ich einen kurzen Rock zum Vereinstreffen ohne Strumphosen wenn ich Striemen habe? Trage ich einen O-Ring oder ein Halsband auf der Arbeit? Lasse ich mir eine Doppelaxt an den Hals stechen??
Da muss jeder für sich persönlich einen eigenen Deals mit seinem Umfeld aushandeln. Und genau da sehe ich (wenn überhaupt) das Problem: bei vielen Einzelnen, die sich nicht hinreichend artikulieren und steuern zu können.
Denen es schwer fällt, den Kontext abzuchecken und auszuhandeln.