Sexuelle Freizügigkeit=wahllose Promiskuität?
@*******rest
traveboy:
muß ich mich heute schon fast fragen, ob es überhaupt noch Leute gibt, die nicht in irgeneiner Form mit der Swingerei -virtuell oder real-, zumindest liebäugeln. Dabei halte ich die Zahl von 8 Millionen noch fast für untertrieben.
Ich bin erstaunt über diese Erkenntnis.Du hast hier in unzähligen Threads beklagt, daß es praktisch unmöglich ist, sowohl hier als auch im RL Frauen aufzutun, die für unverbindlichen Sex zur Verfügung stünden und nun leben wir deiner Meinung nach plötzlich in einer Swingergesellschaft?
Ich sehe hier keinen direkten Zusammenhang. Sexuelle Freizügigkeit bedeutet keinesfalls, mit jedem x-beliebigen Menschen sexuelle Handlungen austauschen zu wollen. Weder der aktuelle Trend, noch das Internet mit seinen zahllosen Sex-Kontaktbörsen schlechthin, verbessert die individuell unterschiedlichen Partnerchancen jedes Einzelnen!
Dennoch halte ich es für möglich, daß dieselben Leute (Frau oder Paar), die dir nach einem Date auf neutralem Boden, z. B. im Cafe oder Restaurant eine Absage erteilen, du sie in einem Swingerclub getroffen hättest, sie möglicherweise mit dir auf die Matte gegangen wären. Wäre jedoch schwer zu belegen. Fest steht für mich nur, daß freundschaftliche Bekanntschaft einerseits und Austausch sexueller Handlungen andererseits, sich in der Swingerszene i. d. R. gegenseitig ausschließen, weil man offenbar nicht zu viel vom anderen wissen will oder soll. Was speziell mich im JC in Bezug auf Sexkontakte betrifft, kommt erschwerend hinzu, daß ich als Basismitglied keine Möglichkeit habe, andere persönlich anzuschreiben.
Die 8 Millionen sind keine Swinger.Zieh davon mal die ab, die heimlich ihre rein virtuelle Zweitidentität zelebrieren, wenn Mutti schläft, die Spanner, die Partnersuchenden, die heimlichen Fremdgänger ...
Zum großen Teil gewiß, ich denke nur an die vielen Karteileichen und Mehrfachanmeldungen, die die Statistik zusätzlich in die Höhe treiben.
Hinzu kommt, daß etliche, die sich als aktive Swinger ausgeben, in Wahrheit eher Theoretiker sind. Dabei will ich nicht zwingend behaupten wollen, daß alle in Profilen und JC-Aktivitäten zur schau getragenen sexuellen Freizügigkeiten reine Fassade sein müssen, dennoch wecken sie oft Erwartungen, die, wenn die Stunde der Wahrheit schlägt, enttäuscht werden.
Dennoch ändert das nichts an meiner grundsätzlichen Feststellung: Als ich mich vor über sechs Jahren hier anmeldete, zählt der JC gerade mal 400 Tsd Mitglieder. Und wieviele sind es heute?
Statt die Sexualität wie jahrhundertelang idealisiert als das Intimste und Persönlichste zu schützen, was zwei Menschen sich teilen können...
Was die letzten Jahrhunderte idealisiert wurde war garantiert nicht die Sexualität, sondern die Ehe.
Das ist eher eine Erfindung der Neuzeit, die den Sex überhaupt erst in den Fokus der Gesellschaft gerückt hat.
Auch das ist vollkommen richtig, hat aber nichts mit meiner o.g. Aussage zu tun. Denn die Idealisierung von partnerschaftlicher Sexualität als das Intimste überhaupt, fand sich bis vor kurzem noch in jeder seriösen Ratgeberliteratur für Partnerschaften.
t.