Wenn hier so manchen das Wort kuscheln so stört, nennt es doch Austausch von Zärtlichkeiten.
Auch für mich ist ein Leben ohne undenkbar. Mit einem Partner zusammen noch undenkbarer. Wobei ich das nicht von Liebe oder Partnerschaft abhängig mache, sondern von Sympathie. Wenn die stimmt, dann mach ich das gerne auch stundenlang mit einem Sexpartner. Vielleicht bin ich da die Ausnahme, aber heute findet Sex für mich nur noch mit Menschen statt, mit denen ich auch schlafen mag. Und miteinander zu schlafen ohne sich zu berühren ist für mich undenkbar.
Ich kuschele allerdings auch mit guten Freunden und das vollkomen ohne sexuelle Komponente. Warum sollte eine sehr gute Freundin auch nicht in meinem Arm einschlafen? Was macht ein Mensch, der zärtliche Berührungen ablehnt, um einen anderen zu trösten? Ich nehme die Person in den Arm, streichle über den Kopf... Körperkontakt und Berührungen sind ein essentielles menschliches Bedürfnis. Babies verkümmern ohne Zärtlichkeit und liebevolle Berührung. Das ist uns in die Wiege gelegt, ist ein menschliches Grundbedürfnis.
Wie soll ich einen Partner denn kennen lernen, wenn ich ihn nicht schmecken, riechen und berühren darf? Nur über Sex? Ist für mich undenkbar.
Aber ich erkenne "meine" Menschen auch am Geruch, am Schritt auf dem Flur oder an der Art und Weise, wie sie klingeln.
Nähe drückt sich für mich durch Zärtlichkeit aus. Und das vollkommen unabhängig vom Sex. Eher ist es so, dass die "Zärtlichkeit", die zum Vorspiel gehört, eine ganz andere Qualität hat (keine bessere! Nur anders!)
And die TE: Und wie fühlst Du Dich dabei? Ich würde mich zurück gewiesen fühlen. Wenn ein Partner sich weigert, meine Hand in der Öffentlichkeit zu nehmen oder mich da zu küssen (es muss ja nun wirklich kein Kuss sein, der aussieht, als würde man gleich über einander herfallen!), wäre mein erster Gedanke: er schämt sich für mich. Und in der Nicht-Öffentlichkeit würde mich das auch verletzen. Er will ja einen Teil von mir nicht. lehnt etwas ab, was Nähe erzeugt. Ekliger Schmusekram... oder so.