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Warum geht die Liebe?

**********unsEr:
Das ist schön, aber ist das das Kennzeichen von Liebe? Oder kann man sich nicht einfach auch vorstellen, dass ein Mensch einen anderen liebt und - falls es gute Gründe dafür gibt - auch darauf verzichtet, mit dem anderen zusammenzusein?

Oft wird Anhänglichkeit mit Liebe verwechselt.

Ich würde mal sagen sie lieben sich. Und selbst wenn sie es nicht tun würden, würde das die Ehe schlechter machen? Sie sind glücklich. Miteinander, Beieinander und Nebeneinander. Da würde ich nicht bewerten wollen ob sie nur anhänglich sind oder sich lieben.

Ich habs zu Beginn schon einmal gesagt: Ich kann mit dieser romantischen Liebe ohnehin nicht sehr viel anfangen. Nicht mehr. Ich könnte mein Gefühl auch nicht in Worte fassen wenn ich liebe. Das ich lieben kann, das weiß ich. Aber es rüber zu bringen würde mir sehr schwer fallen.

Ich denke das Liebe viele Gesichter haben kann. Das eine muss nicht richtiger als das andere sein. Es ist ein Gefühl. Und immer wieder versuchen sich kluge Köpfe daran es zu erklären.
IST Liebe zu einem gewissen Grad auch Idealisierung.

nein, definitiv nicht

liebe, kommt von tief und innen heraus...ohne es greifen zu können - warum und weshalb, keine ahnung...

Wenn man vom "warum " und "weshalb" keine Ahnung hat, wie kann man seine möglichen Aspekte dann "definitiv" verneinen?

Würdest Du sagen, daß es die Liebe behindert, wenn man den Partner ein wenig idealer sieht, als er vielleicht ist?


Verliebt sind wir imho vor allem in unsere eigenen Projektionen, für die ein neues Objekt der Begierde ein prima Vehikel abgibt.
Ich halte für denkbar, daß man sich davon ein wenig in einer funktionierenden Beziehung bewahrt.
Das muß ja nicht immer bewußt passieren.Unser Unterbewußtsein läßt Menschen für uns z.B. attraktiver erscheinen, wenn wir oft mit ihnen zusammen sind, als wir sie sonst fänden.
Sowas hilft auch, Verliebtheit aufrecht zu erhalten.
Liebe müßte nach den meisten Definitionen ohne physische Attraktion auskommen.
Tut sie das tatsächlich immer?
Die Balance macht es, denn zu viel Idealisierung ist nicht gut --- aber ich denke doch, ein bisschen über-positive Sicht ist nicht verkehrt.

was ist das denn für eine aussage? grusel, grauen und gänsehaut - da sträuben sich einem die haare...

Das ist schön, aber ist das das Kennzeichen von Liebe? Oder kann man sich nicht einfach auch vorstellen, dass ein Mensch einen anderen liebt und - falls es gute Gründe dafür gibt - auch darauf verzichtet, mit dem anderen zusammenzusein?

das heisst mehr oder weniger, man scheut die auseinandersetzung und das sehen des anderen - im übrigen, ich liebe meine katze auch....
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
**********unsEr:
Wenn eine Veränderung nicht gefällt, dann ist eben auch die Liebe wech.

Krasses Statement. Meine Frau wird grauhaarig - zack die Liebe weg! Mag vorkommen, aber im Allgemeinen sind einzelne Veränderungen bestimmt nicht Liebestöter. Klar können einem an einem geliebten Menschen eine Menge Sachen nicht gefallen - entscheidend ist, ob dadurch das, was man so mag am Partner nachhaltig eingetrübt wird. Wenn das dann nur die Haare waren, gut, dann wars das.

Nö, nicht krass, sondern realistisch.

Im gegensatz zu deinen Beispiel. Es ging ums nicht gefallen. Dieses nichtgefallen hast du anfangs bei deinem Beispiel gar nicht ausgeführt, sondern lediglich eine Veränderung angesprochen. Der Unterschied ist klar?

Dass das Beispiel graue Haare schon sehr banal und bemüht ist, muss man wohl nicht näher ausführen.

Ebenso ist es wohl eher mehr als unwahrscheinlich, dass jemand mit jemand länger zusammenbleibt, weil er als einziges die Haare gut findet...

Aber jeder sucht sich Beispiele nach seinem Wesen aus. Weis deine Frau, dass du es negativ findest, wenn sie graue Haare bekommt? Alles in allem erscheint mir so eine Haltung sehr oberflächlich.
so...
also, warum geht die liebe???
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
Ja und bei all der Definiererei vergisst man schnell das -leben, das Erleben, das Miteinanderleben..

la_vie_en_rose hat in einem anderen Thread etwas sehr Schönes geschrieben. Das bei sich bleiben.

Wir haben Erwartungen an die Zukunft, an unser Leben, an die Menschen, die unser Leben teilen. Alles Erwartungen die ins Aussen gerichtet sind.

Was nehmen wir denn wirklich von uns selbst wahr?

Wie nehmen wir den Moment wahr, den wir mit uns selbst und mit anderen erleben?
Spüren wir uns, spüren wir den anderen?

Idealisierung
Idealisiere ich meine Liebsten, kann ich sie nicht mehr als das sehen, was und wer sie sind. Das werde ich sicherlich auch nie komplett, das sehen des anderen so wie er wirklich ist.
Spannend wird es doch erst, wenn ich nicht meine Wunschvorstellung eines geliebten Menschen sehen will, sondern den Menschen mit all seinen Macken und Ecken und Kanten und dem was mich anzieht.

Und @*******est ja, ich liebe , wenn ich liebe den Menschen auch ohne physische Attraktion. Es sind andere Dinge, die mich anziehen und die mich betören können und die ich liebe an einem Menschen.

Es gibt ja den Spruch: "Wir lieben nicht das, was wir schön finden, sondern wir finden schön was wir lieben". Für mich stimmt dieser Spruch und das war schon immer so.

Und das ist eben wieder so ein Fall, wir können Liebe nicht gleichmachen. Jeder liebt anders und dann ist es wohl auch wichtig den Menschen zu finden, der uns da ähnelt. Frau_Mahlzahn hat das in ihrem Beitrag auch schön beschrieben.
Weis deine Frau, dass du es negativ findest, wenn sie graue Haare bekommt?

Lach... es war doch nur ein bemühtes Beispiel, das überspitzt zeigen sollte, welchen Effekt es haben könnte, wenn eine Veränderung einem nicht gefällt und man darauf mit Liebesschwund reagierte. Ich selbst stehe auf graue Haare, was unSie aber leider für unglaubhaft hält.

also, warum geht die liebe???

Konstanze sagt, wenn einem eine Veränderung am Partner nicht gefällt. Bei mir ist es eher so, dass die Liebe langsam, langsam abklingt, wenn viel Zeit nach dem Beziehungsende vergangen ist. Egal, wer das Ende gewollt hat, sie oder ich.

unsEr
Daß Veränderungen an jemandem die Liebe zu ihm schwinden lassen kann, dürfte sich öfter auf das Verhalten als auf die Physis beziehen(da idealisiert unsere Psyche in gewissen Grenzen ausgleichend).

Hier ist z.B. regelmäßig von schwindender Liebe im Angesicht einseitig schwindenden erotischen Interesses zu lesen.
Ich fände bei Bedarf noch andere Beispiele.
Es gibt ja den Spruch: "Wir lieben nicht das, was wir schön finden, sondern wir finden schön was wir lieben". Für mich stimmt dieser Spruch und das war schon immer so.

Er bestätigt, dass das Idealisieren eine der Wirkungen oder Voraussetzungen der Liebe sein kann. Wir finden schön, was wir lieben, egal, ob wir es ohne Liebe vielleicht hässlich fänden.
********st11:
Daß Veränderungen an jemandem die Liebe zu ihm schwinden lassen kann, dürfte sich öfter auf das Verhalten als auf die Physis beziehen(da idealisiert unsere Psyche in gewissen Grenzen ausgleichend).

Hier ist z.B. regelmäßig von schwindender Liebe im Angesicht einseitig schwindenden erotischen Interesses zu lesen.
Ich fände bei Bedarf noch andere Beispiele.

Auch das wird sicher eine Rolle spielen.

Ich denke das hat aber auch viel mit der Erwartung an den anderen zu tun. Ob es dabei dann ums Sex geht oder das der andere einfach nie den Müll runter trägt. Die Empfindungen dürften anders sein, aber der Effekt ist wohl der Gleiche. Der Partner macht nicht was man von ihm erwartet, wünscht, hofft.
Ich denke das hat aber auch viel mit der Erwartung an den anderen zu tun.

Alles hat mit unseren Erwartungen an den anderen zu tun.
Wir erwarten, daß er/sie uns attraktiv findet, uns liebt,uns begehrt und möglicher Weise auch, daß er/sie sich um unseren Müll kümmert.
Auch den seelischen.
*********nd_69 Frau
7.524 Beiträge
Ja? Erwarten wir das?
*********nd_69:
Ja? Erwarten wir das?

Vielleicht wünschen und hofft man das? Ich möchte nicht für alle sprechen, kann ich ja auch nicht.

Aber ich gebe zu, ich habe durchaus so irgendwie Erwartungen an den Menschen mit dem ich zusammen bin. Da bin ich nicht erwartungslos.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
Ich finde, es ist ein grosser Unterschied, ob ich hoffe und mir etwas wünsche oder ob ich Erwartungen habe.

Wünsche müssen sich nicht erfüllen, Erwartungen wollen erfüllt sein. Für mich eine Haltungssache, wie ich an einen Menschen, eine Beziehung herantrete.

Wenn sich meine Wünsche erfüllen, macht mich das froh, wenn sich meine Erwartungen nicht erfüllen, werde ich enttäuscht. für mich persönlich ein sehr grosser Unterschied.
*****ara Frau
310 Beiträge
Idealisierung..
ist etwas anderes, glaube ich.
Das ist,wenn man die Realitaet nicht richtig wahrnimmt.
Wenn man sich in seinem Herzen das Bild des Menschen bewahrt, als man sich in ihn verliebt hat, kann man sich in schwierigen , unschoenen Zeiten daran erinnern, und dieses schoene Gefuehl hochbeschwoeren.
Das kann einem helfen, das aktuelle Problem in seine Proportionen zu ruecken, und vielleicht ist es im Vergleich mit diesem Liebesgefuehl schon garnicht mehr so dramatisch.
So kann einem dieses Bild, das man in seinem Herzen bewahrt, Kraft geben, Krisen zu uebestehen.
Trotzdem nimmt man ja den Partner so wahr, wie er jetzt ist, aber dieses Liebesgefuehl relativiert dann eventuell ungeliebte Veraenderungen.
Man sagt sich ,"oh , schade dass er jetzt eine Glatze und ein bekommt(nur ein Beispiel), aber was ist das schon im Vergleich mit diesem wunderschoenen Gefuehl in meinem Herzen."
Ja und bei all der Definiererei vergisst man schnell das -leben, das Erleben, das Miteinanderleben..

Siehst Du das ernsthaft in Gefahr, sobald man reflektiert ?

Ja? Erwarten wir das?

Wir wären zumindest überrascht, wenn uns das plötzlich vorenthalten würde und vermutlich hätte es mittelfristig Einfluß auf unsere Sicht der Person, die uns das vorenthält.

Erwartungen wollen erfüllt sein.Für mich eine Haltungssache, wie ich an einen Menschen, eine Beziehung herantrete.

Und Du wärst nicht enttäuscht, wenn Du merkst, daß deine Liebe nach einer Weile nicht mehr erwidert wird?

ist etwas anderes, glaube ich.
Das ist,wenn man die Realitaet nicht richtig wahrnimmt.
Wenn man sich in seinem Herzen das Bild des Menschen bewahrt, als man sich in ihn verliebt hat, kann man sich in schwierigen , unschoenen Zeiten daran erinnern, und dieses schoene Gefuehl hochbeschwoeren.

Den Unterschied verstehe ich nicht so recht.
Ob jemand von seinem Partner das Bild visualisiert, wie er ihm/ihr vor vielen Jahren, in der Verliebtheitsphase begegnet ist oder die charmante Art, in die er/sie sich mal verliebt hat, von der vielleicht nicht mehr so viel übrig ist, das Aufrechterhalten eines inzwischen unrealistischen Bildes aus der Vergangenheit ist eine Idealisierung.

Ich weiß auch nicht, was so schlimm daran sein soll.
Menschen tun das oft ganz unbewußt und es hat durchaus positive Wirkungen.
*********el22:
Ich finde, es ist ein grosser Unterschied, ob ich hoffe und mir etwas wünsche oder ob ich Erwartungen habe.

Wünsche müssen sich nicht erfüllen, Erwartungen wollen erfüllt sein. Für mich eine Haltungssache, wie ich an einen Menschen, eine Beziehung herantrete.

Wenn sich meine Wünsche erfüllen, macht mich das froh, wenn sich meine Erwartungen nicht erfüllen, werde ich enttäuscht. für mich persönlich ein sehr grosser Unterschied.

Also ich könnte mir das ja schön reden, aber ich denke doch das Erwartungen es schon trifft.

Ich erwarte z.b Respekt und Achtung. Das wünsche ich mir nicht, nein, das erwarte ich.
Und sicher gibt es da durchaus einige andere Dinge die ich überhaupt als Vorraussetzungen für eine Beziehung habe.

Ich stimme zu das Wünsche nicht zwingend erfüllt werden müssen.

Ich sehe jedoch auch nicht das Erwartungen unbedingt erfüllt werden müssen. Nicht alle und nicht immer. Ein paar grundlegende Dinge sind jedoch Bedingung dafür das eine Beziehung überhaupt erst funktioniert.

Aus meiner Sicht könnte ich gar nicht komplett erwartungslos sein. Und ich denke das bedingt dann sicher auch Enttäuschungen wenn der andere diese Erwartungen nicht erfüllt.

Wobei ich rückblickend sagen muss: Auch zuviele unerfüllte Wünsche können durchaus dazu führen das man den Partner in einem anderen Licht betrachtet.

Egal wie sehr man sich selber auch zurück nehmen könnte, es gehören ja mindestens zwei dazu eine Beziehung zu führen und auch zu erhalten. Einer alleine steht da wohl auf verlorenem Posten
*****ara Frau
310 Beiträge
Den Unterschied verstehe ich nicht so recht.
Ob jemand von seinem Partner das Bild visualisiert, wie er ihm/ihr vor vielen Jahren, in der Verliebtheitsphase begegnet ist oder die charmante Art, in die er/sie sich mal verliebt hat, von der vielleicht nicht mehr so viel übrig ist, das Aufrechterhalten eines inzwischen unrealistischen Bildes aus der Vergangenheit ist eine Idealisierung.

Ok,das ist ein Unterschied in der Definition, ich verstehe unter Idealisierung, das man die Realitaet garnicht richig wahrnimmt.
Ich auch.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
********st11:
Erwartungen wollen erfüllt sein.Für mich eine Haltungssache, wie ich an einen Menschen, eine Beziehung herantrete.

Und Du wärst nicht enttäuscht, wenn Du merkst, daß deine Liebe nach einer Weile nicht mehr erwidert wird?

Nö, warum sollte ich dann ent_täuscht sein?
Ich erwarte zudem heute nicht mehr zurück geliebt zu werden, als Erwartungshaltung an eine Beziehung. Wenn ich liebe, dann ist es wunderschön zurück geliebt zu werden. Ich wäre sicherlich traurig, wenn eine Beziehung aus dem Grunde zu Ende geht, weil mich der Mensch , den ich liebe nicht mehr liebt. Aber Liebe ist für mich nichts, was ich erwarte.

Liebe ist doch kein 'Handel. gebe ich Dir 50 gr Liebe, dann bekomme ich mindestens den gleichen Wert zurück.

Ich habe Wünsche an eine Beziehung, ja. Aber ich erwarte nicht, das diese Wünsche sich erfüllen oder durch den anderen erfüllt werden.

Und sicherlich wird eine Beziehung schwierig, wenn zwei Menschen mit völlig anderen Wünschen an eine Beziehung aufeinander treffen.

Aber meist ist Anziehung ja auch ein Resultat von Resonanz aufeinander.
Nö, warum sollte ich dann ent_täuscht sein?

Sollen solltest Du nichts.Ich hielte es aber für nicht ungewöhnlich.

Liebe ist doch kein 'Handel. gebe ich Dir 50 gr Liebe, dann bekomme ich mindestens den gleichen Wert zurück.

Nachdem man Liebe nicht quantifizieren kann, hinkt der Vergleich ein wenig.

Ich glaube aber, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, daß bei der überragenden Mehrzahl aller Menschen in einer Paarbeziehung implizit die eigene Liebe, oder mindestens die Beziehung an die Gegenliebe geknüpft ist.

"Ich liebe dich nicht mehr" markiert i.d.R. das Ende einer Paarbeziehung.
Nachdem man Liebe nicht quantifizieren kann, hinkt der Vergleich ein wenig.

Nicht quantifizieren? Habe ich meine 50 Cent ganz umsonst in diese Maschine auf der letzten Fronleichnamskirmes geworfen, und meine beiden Hände auf die silbernen Gegenstücke gelegt? Wo ich doch genau auf der Skala meine Liebe ablesen konnte? Und was bitte ist dann das hier? -> Liebesmessgerät

unsEr
Ich gebe zu, daß meine leichtfertige Äußerung in völliger Unkenntnis des Amorographen aber ohne die Absicht der bewußten Täuschung geschah und nehme sie hiermit zurück.
*********r_owl Paar
15 Beiträge
Ersteinmal unseren Glückwunsch zu diesem Thema!

Viele Menschen erfahren das Beschriebene und stellen sich in ihrer Betroffenheit dann wohl ähnliche Fragen, die im gegebenen Rahmen meist nur eines beantwortet wissen wollen -Warum will der andere mich nicht mehr?-

Grundsätzlich sollte, wie in anderen Beiträgen gefordert, die Frage was Liebe überhaupt ist, geklärt werden. Am Ende dieses Textes werden wir vielleicht nochmal darauf eingehen *zwinker*

Warum?
Vor und noch während der Industrialisierung, also zum Ende des 18. Jahrhundert bis in das 19. Jahrhundert hinein, galt Liebe noch als eine Geisteskrankheit. Zu dieser Zeit kamen Menschen in der Regel aus ganz pragmatischen Gründen zusammen. Es ging um die Ausweitung politischen Einflusses, Vergrößerung des Familienkapitals oder das zusammenführen von Ländereien. Ein Aphorismus der sich zwar auf die Eheschließung bezieht aber in der Folge dieses Beitrages etwas deutlich macht, lautete zu dieser Zeit: "Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob die Wies zum Acker findet."

Erst während der Industrialisierung, die allgemein auch als die Moderne bezeichnet wird, änderte sich an dieser pragmatischen Einstellung einiges. Die Familie gewinnt an Liberalität und wird bürgerlich, Kindern wird eine Kindheit zugestanden anstatt ab dem 10 Lebensjahr schon arbeiten zu müssen. Vor allen Dingen sind Gefühle wie Liebe zulässig. Ein Aphorismus zu dieser Zeit: "Drum prüfe wer sich ewig bindet, ob das Herz zum Herzen findet."

An diesen beiden Abschnitten scheint noch deutlich etwas durch, was durchaus als Verbindlichkeit zu beschreiben ist.

In der Postmoderne also unserer heutigen Zeit ist so einiges anders. Viel zielt auf Individualität aber auch Singularität ab. Es ist alles sehr beschleunigt und lässt wenig Spielraum sich umfassend mit etwas auseinanderzusetzen, das führt fast zwangsläufig zur Unverbindlichkeit. In Familien müssen beide Partner arbeiten gehen um den Familienunterhalt zu gewährleisten. Ebenso kann eine Familie auch wieder aufgelöst werden. Es tauchen völlig neue Familienkonstellationen wie die sogenannte Einelternfamilie auf. Ein passender Aphorismus für unsere heutige Zeit lautet: "Drum prüfe wer sich ewig bindet, ob sich vielleicht was besseres findet."

In dieser leicht soziologischen Abhandlung zeigt sich, dass sich in den letzten 150 Jahren ein enormer Wandel vollzogen hat was Partnerschaft angeht. Weg von einer pragmatisch angelegten Verbindlichkeit, hin zu einer unverbindlichen Individualität die es möglicherweise leichter macht, sich aus welchen Gründen auch immer, vom Partner zu trennen.

Sozialpsychologisch sieht das Ganze dann ein wenig anders aus, ebenso wie das nachfolgendende Erklärungsmodell es beschreibt.

Eigentlich geht es bei der aufgezeigten Fragestellung um Beziehung, die im Zeitlichen Verlauf an Intimität gewinnt. Der Zugewinn an Vertrautheit wird an einem sogenannten Zwiebelschalenmodell dargestellt. Die Partner legen Schale für Schale ab und lassen in diesem Sinn den anderen immer näher an sich heran. Beziehung meint vereinfacht ausgedrückt, das ein Partner etwas tut um von dem anderen etwas zu bekommen. Was sich mit dieser Aussage recht pragmatisch darstellt, findet auf der unbewussten Ebene statt, ist für die Beteiligten also nicht konkret sichtbar. Darüber hinaus wohnen jeder Person offene Wünsche und verdeckte Bedürfnisse inne die sie möglicherweise und ebenfalls unbewusst in der anderen Person, dem Partner, erfüllt oder befriedigt sieht. In diesem Sinne unter einer der vielen Schichten der beschriebenen Zwiebel erhofft.

Man macht Beziehung, ... *zwinker*

Also man macht Beziehung, was meint man verhält sich und tritt mit dem Partner in Interaktion. Das was man zunächst zurück bekommt sind Zwiebelschalen, Spaß beiseite, man sieht die nächste Schicht, es wird intimer. So fällt Schicht für Schicht und dann eines Tages man mag es nicht glauben, sieht man eine Schicht die einem gar nicht gefällt oder man bekommt plötzlich ein Bewusstsein dafür das die zuvor beschriebenen Wünsche und Bedürfnisse durch den Partner nicht erfüllt werden obwohl man es sich intuitiv (unbewusst) erhofft hatte. Im Kontext der Beziehung stellt einer der Partner fest das er/sie ganz viel getan um etwas zurückzubekommen, aber es kommt nicht das, was er/sie im Partner gesehen respektive erhofft hat. Also mag dann an besagtem Zeitpunkt einer der Partner nichts mehr tun um vom anderen etwas zurückzubekommen, die Beziehung ist an dieser Stelle dann möglicherweise am Ende.

Es gibt noch eine ganze Reihe von Erklärungsmodellen, viele zielen darauf ab, dass es verschiedene Persönlichkeitstypen gibt die sehr ähnlich aber auch komplementär sein können. Darüber hinaus gibt es dann noch das Modell der Big Five an dem Beschrieben wird das Offenheit und Extraversion die zwei Eigenschaften einer Person sind, die bestimmend für das Gelingen einer dauerhaften (Liebes)Beziehung sind.

Letzten Endes kann man auf die gestellte Frage keine wirklich konkrete Antwort geben da das Gelingen oder Scheitern einer Liebesbeziehung von sehr vielen individuellen Faktoren abhängig ist. In einem Beratungssetting kann man möglicherweise solche auslösenden Faktoren ausfindig machen und sie als Grundlage für die Arbeit an dieser Beziehung nutzen.

Ach ja, was ist denn nun "Liebe"?

Der Begriff „Liebe“ ist ein Symbolbegriff wie jeder andere Begriff auch. Er umfasst eine kulturell und historisch geprägte Entwicklung. Unsere Vorstellungen von Liebe
entwickeln sich im persönlichen und sozialen Gedächtnis. Sie symbolisieren Beziehungen, Gefühle und Eigenschaften.

Liebeserfahrungen sind facettenreich und doch ähnlich. Sie zeigen sich in Beziehungen zu intimen Partnern, zu Freunden, Familie oder Fremden, zu sich selbst, zu der Arbeit, Lebensaufgabe, Umwelt und dergleichen. Erst in der Erfahrung wird Liebe als Wirklichkeit erkannt. Diese Erfahrung kann so weit gehen, dass Liebe nicht als eine Wirklichkeit unter vielen anderen im Erfahrungsstrom des Ich wahrgenommenen wird, sondern als die Wirklichkeit überhaupt. Alle anderen Bewusstseinsinhalte verblassen
dann vor der Bedeutung und Realität der Liebe.

In der menschlichen Perspektive ist Liebe längst nicht immer Wirklichkeit. Liebe bleibt eine Ahnung oder eine Sehnsucht. Liebeserfahrungen werden bestimmten Bereichen zugeschrieben, wie den Beziehungen, Spiritualität und religiösen Erfahrungen. Liebe wird so zu einem Produkt und zu einem situationsabhängigen Phänomen. Eine unabhängige grundlegende Realität der Liebe, wird ohne ihre Erfahrung für spekulativ gehalten. Liebe hat sich daher weitgehend zu einem psychosozialen, kulturellen und
psychosexuellen Gegenstand entwickelt. Sie bedeutet Paarbeziehung, Sexualität, Bindung, Romantik oder Leidenschaft mit historisch unterschiedlich gewichteten Akzenten. Dabei erfindet die soziale Geschichte immer wieder andere Mischungen, in denen die Zutaten für Liebe anders zusammengemischt oder weggelassen werden müssen.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
********st11:
"Ich liebe dich nicht mehr" markiert i.d.R. das Ende einer Paarbeziehung.

Und genau an dieser Stelle, an der wir in diesem Thread ja nun immer wieder mal ankommen, steht die Frage von Amarinta

"Warum geht die Liebe"

Was ist es, was dazu führt, das sich Menschen trennen? Warum empfindet einer plötzlich, das er den anderen nicht mehr liebt?

Über Liebe als solches zu philosophieren bringt uns da wenig weiter.

Meine ich, zumal für mich und ich rede nur für mich, die Liebe nicht endet, weil eine Beziehung gemeinsam nicht mehr lebbar ist.

Und dafür gibt es viele Gründe. Zu diesen Gründen kommen sicherlich auch die Erwartungen, die an eine Beziehung gestellt werden. Und damit meine ich nicht unbedingt Respekt und Achtung allein, denn das ist etwas, was ich persönlich als eine Selbstverständlichkeit ansehe.

Wie unterschiedlich Erwartungshaltungen sein können, sehe ich gerade an der Beziehung einer Freundin.

Sie ist mit einem Mann zusammen, der offensichtlich die Haltung hat, das seine Partnerin ihn glücklich machen soll. Er reagiert eifersüchtig auf jede Beziehung, die meiner Freundin ebenfalls wichtig ist. Damit meine ich Beziehungen zu Freunden, Kollegen, Familienmitglieder und ihre Tochter. Jede Zuwendung, die ein anderer Mensch von ihr erhält, nimmt ihm offenbar Zuwendung weg, die er sich selbst wünscht. Seine Reaktion ist die eines bockigen Kindes, er straft sie mit Nichtachtung und Liebesentzug.

Meine Freundin hat eine andere Weltsicht als er. Er versucht ihr mit dem entsprechenden Verhalten, seine Sicht und Erwartungen an sie aufzudrücken. Eine wirkliche Gesprächskultur gibt es nicht.

Unabhängig davon, das sie selbst mittlerweile an diesem Punkt angekommen ist, wäre ein solches Verhalten für mich völlig indiskutabel. In meinem Fall wäre eine Beziehung, egal, ob ich diesen Menschen liebe, an ihrem Ende angekommen.

In dem Augenblick, in dem ein Partner versucht mir seine Erwartungshaltungen, wie ich zu sein habe, was ich zu unterlassen habe, zu tragen oder nicht zu tragen habe..what ever..versucht aufzudrücken, kommt in mir das Gefühl auf, nicht ich als Mensch, als Frau werde geliebt, sondern das Bild, das der andere von mir haben will, wird geliebt. Für mich ist das keine Basis für eine erfüllende Beziehung und somit eben auch das Ende einer solchen Beziehung eingeleutet. Und das auch unabhängig davon, ob ich diesen menschen liebe oder nicht. Gleichzeitig liebe ich mich nämlich ebenfalls und muss mich nicht für ein Bild eines anderen in meinem Selbstverständnis von mir selbst zu verbiegen.

Und hier glaube ich, mich ebenfalls nicht zu sehr aus dem Fenster zu lehnen, wenn ich behaupte, dass dies in einer Mehrzahl (wenn ich auch nicht behaupten wollen würde, einer überragenden Mehrzahl) von Paarbeziehungen vorkommt.
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