@*****nta
Spontan viel mir bei den ersten Zeilen Deines letzten Beitrags ein, das bei mir auch das Motiv Glück etwas ist, was ich wie die romantische Liebe als Überhöhung empfinde.
glück ist etwas, was ich persönlich nicht unentwegt erleben kann. Das Leben ist nicht eine ewige Strecke des Glücks, nicht für einen allein, nicht für ein Paar gemeinsam.
Mir reicht persönlich mittlerweile das Wahrnehmen einer gewissen Grundzufriedenheit mit Ausreissern in Richtung mich glücklich zu fühlen.
Erfüllende Momente sind dann oft mit Kleinigkeiten verbunden. Momente, in denen ich mich mit meinem Liebsten verbunden fühle. Berührungen, die nicht nur nebenbei passieren, Gespräche, in denen ich spüre, der andere interessiert sich für meine Sicht der Dinge, und läßt mich an seiner Sicht der Dinge teil haben. Momente, in denen man gemeinsam schweigt und die Nähe des anderen auch emotional spürt.
Ich will keine Diskussion über das Glück hier mit hineinbringen, aber aufgrund meiner Biographie hat sich mein 'Empfinden von Glück sehr verändert.
Zu dem was Du ansonsten geschrieben hast...
ja, es ist sicherlich wichtig, dass der Partner spürt, das er geliebt wird.
Aber ist die Liebe wirklich immer verschwunden, wenn sie scheinbar nicht zu spüren ist?
Es kann auch das eigene Empfinden für die Liebe des anderen dazu führen das man sich nicht mehr geliebt fühlt.
Ich habe mehr als einmal selbst erlebt, das mein Partner meinte sich von mir nicht mehr geliebt zu fühlen, obwohl ich weder anders noch weniger für ihn empfand.
Aber seine 'Wahrnehmungsfähigkeit war aufgrund eigener Probleme so eingeschränkt, das er sich nicht mehr geliebt fühlte. Und ich selbst kenne das aus früheren Zeiten auch bei mir.
Unstimmigkeiten in einer Beziehung bedeuten ja nicht das die Liebe weg geht.
Aber ich habe auch erlebt, das sehr harmoniebedürftige Menschen Auseinandersetzungen als Fehlen von Liebe wahrgenommen haben.
Und ein Auseinandersetzen gehört nun mal zu einer Beziehung dazu.
Wenn ich aber wohlwollend annehme, das Liebe generell da ist, dann ficht mich eine Auseinandersetzung auf der Beziehungsebene nicht in meinem Selbstwert an.
Da ist aus meiner Sicht aber auch wichtig, definiere ich mich selbst ausschließlich über den anderen, darüber, das der andere mich liebt, oder bin ich mir meines Wertes bewusst, liebe ich mich im besten Fall genauso, wie ich den anderen liebe?
Wenn ich selbst davon ausgehe, das Liebe da ist, als Grundgefühl, dann kann ich auch Beziehung und Auseinandersetzung in der Beziehung von dem 'Bedürfnis geliebt zu werden trennen. Das macht es ungleich einfacher auch zu streiten.
Ich plädiere immer noch für eine gemeinsame Kommunikationskultur, in schönen Zeiten aber eben auch in den Zeiten, die kritisch sind. Und das ist etwas, was sehr individuell ist, jedes Paar wird das für sich selbst immer wieder neu entwickeln und auch aushandeln müssen.
Es gibt ne Menge scheinbarer Patentrezepte, einige hat Lord_Kal_El ja hier gepostet.
Und es gibt ne Menge Ratgeber mittlerweile in Buchform zu kaufen.
Allerdings frage ich mich immer, warum die dann so wenig Erfolge zeigen, denn eigentlich müssten ja alle, die sich daran halten, keinerlei Beziehungsprobleme mehr haben.
Vielleicht liegts auch daran, das theoretisches Wissen auch mit gemeinsamen Handeln verbunden werden muss? Und daran hapert es aus meiner Sicht.
Fängt ja schon damit an, sich auf eine gemeinsame Ebene zu einigen. Will ich mich auf den anderen wirklich einlassen, oder meine ich meine Sichtweise ist die richtige?
Mein Ex- Mann ist ein durch und durch logisch denkender Mensch, der auch eine sensitive Seite hat, allerdings nie über seine Empfindungen sprechen konnte. Für ihn gab es nur die Ebene der Logik, in der er Lösungen gesucht hat. Ich wiederum bin sehr emotional, sensitiv, verschliesse mich der Logik nicht, reagiere aber sicherlich auch irrational, weil emotional. Immer wenns schwierig wurde, schafften wir es nicht eine gemeinsame Sprache zu finden, in der wir uns verständigen konnten.
Wir hatten es beide nicht gelernt zu streiten, Kritik wurde als Waffe wahrgenommen und irgendwann wurde vollkommen dicht gemacht.
Ich habe erst in späteren Beziehungen gelernt, in Auseinandersetzungen anders zu gehen und diese Ebene wo 'Verstehen möglich ist, zu etablieren und Kritik als konstruktiv zu sehen.