Die Stärke der Schwachen
Jeder, der liebt und sich und seine Gefühle preisgibt zeigt sich in dem Moment...verletzlich. Worte ...die verletzten....wurde von TRIGON geschrieben.
Ich finde, vor allem die Fähigkeit, sich
verletzlich zu zeigen, ist es, die es uns Menschen ermöglicht, enge Bindungen mit anderen einzugehen.
Unser ganzes Leben versuchen wir, perfekt und unverwundbar zu sein - und opfern dafür die Chance, uns ...weiterzuentwickeln. Wir verzichten auf intensive Begegnung-
en, auf Nähe und tiefe Bindung. Lieber halten wir uns zurück, weil wir unser große Ver-
letzlichkeit als Schwäche und zu großes Risiko verstehen. Unsere besten Abwehrstrate-
gien: Coolness, Perfektionismus, Distanz, Skepsis, Passivität. Wir bleiben lieber in Deckung, statt hinauszugehen und zu zeigen, wer wir sind, wofür wir stehen, was wir fühlen....und lieben! Unser seelischer Panzer vermittelt uns ein trügerisches Gefühl von Stärke. Tatsächlich aber engt er uns ein. Er ist eine zentnerschwere Bürde, die uns daran hindert, mehr über uns selbst zu erfahren und zuzulassen dass andere und kennenlernen und lieben lernen.
Perfektion und Unverwundbarkeit zu erlangen sei für viele ein verführerisches Ziel, aber im menschlichen Leben und gerade in einer Liebesbeziehung völlig unrealistisch.
Wir müssen in die Arena treten wo und wie immer sie uns sich bieten mag...in einer neuen Beziehung, in der Familie oder im Job. Wir können zwar ein Leben lang das Gefühl der Angreifbarkeit verdrängen und glauben, uns davor schützen zu müssen.
Aber Verletzlichkeit für eine Schwäche zu halten heißt auch, Gefühle für etwas Defi-
zitäres zu halten und uns von dem zu entfernen, was dem Leben Sinn verleiht.
LIEBE zum Beispiel ist eine sehr ungewisse Angelegenheit. Aber können wir uns ein Leben vorstellen ohne zu lieben oder geliebt zu werden?
Unsere Vorbehalte gegenüber der Verletzlichkeit rühren oft daher, dass wir sie mit dunklen Regungen wie Angst, Scham, Kummer und Enttäuschung assoziieren. Das
sind Emotionen, über die wir nicht sprechen wollen, selbst wenn sie zutiefst die Art und Weise steuern, wie wir leben, lieben und arbeiten. Doch dabei übersehen wir, daß
Verletzlichkeit eben gleichzeitig die Wiege jener Emotionen und Erfahrungen ist, nach denen wir förmlich schmachten und die uns stark machen: Liebe, Zugehörigkeit, Mut,
Freude, Empathie und Kreativität. Es gibt keinen Fahrschein um der Verletzlichkeit zu entrinnen.
Echte Stärke liegt darin, die eigene Verletzlichkeit und die Ungewissheit des Lebens..und der Liebe nicht negieren zu müssen. Im tibetischen Buddhismus nennt man das ...zartfühlende Tapferkeit angesichts der Weite des Lebens.
Ich war früher ein Kontrollfreak und ein Kopfmensch und habe immer Sicherheit gebraucht, ich habe eben nicht oft gesagt....ich liebe dich...eben aus Angst vor Verletzlichkeit und verwundbar zu sein. Aber ich habe erkannt daß ich genau die aufgeben muss ..um ein glückliches Leben zu führen. Heute geniesse ich es sehr..ICh liebe dich ..zu sagen da es ein unendlich großes Geschenk vom Schicksal ist ...zu lieben.
Ich mag ein Lied von Leonard Cohen sehr, es heißt "Anthem". Ich liebe diese Zeile....
"Alles hat Risse. Auf diese Weise tritt Licht ein."