Liebeskunst
Die Chance auf befriedigenden Sex ist sicherlich gegeben. Allerdings nur, wenn man Partnerschaft und sexuelles Erleben im Kopf trennen kann. Dass auch Frauen dazu in der Lage sind, zeigen uns die aktuellen Statistiken übers Fremdgehen.
Wie bei anderen, „normalen“ Dienstleistungen gibt es Unterschiede in Bezug auf die Qualität. Schließlich muss es doch einen Grund für die starken preislichen Unterschiede geben. Zum einen wurde ja hier ein gutes Marketing genannt, was allerdings keine Erklärung für Stammkunden wäre.
Wenn man z.B. seine Wohnung neu einrichten will und dafür einen Profi beauftragt, so erwartet man doch ein besseres Resultat, als wenn man eine Freundin fragt, die das hin und wieder für Freunde gemacht hat und ein paar Bücher und Einrichtungszeitschriften gelesen hat.
Wenn man starke Verspannungen in Schulter und Nacken hat, verspricht man sich doch vom Besuch beim Physiotherapeuten etwas mehr als von einer Entspannungsmassage vom Freund oder der Freundin.
Oder jemand, der an Burnout bzw. Depression leidet... Er könnte sich zwar stundenlang mit einem guten Freund oder einer guten Freundin unterhalten, was ihm sicherlich gut tun würde, aber einige Gespräche mit einem Psychotherapeuten haben vermutlich größere Aussicht auf Erfolg.
In allen drei Bereichen ist der Erfolg der Dienstleister von ganz vielen verschiedenen Faktoren abhängig... Erfolg wird sich allerdings nur einstellen, wenn der Dienstleister bzw. Therapeut über eine gute Ausbildung, ein hohes Maß an Professionalität sowie eine ordentliche Portion Geschick und Können verfügt.
In einem Markt, in dem Angebot und Nachfrage den Preis regeln, wird die Qualität der Dienstleistung immer Einfluss auf die Preisgestaltung haben. Jemand der diese Logik grundsätzlich ablehnt (was aus moralischer Sicht nicht ganz unverständlich ist), wird folgerichtig auch die entsprechenden Unterschiede nicht verstehen (wollen).
In Bezug auf die körperliche Liebe, gibt es einen Begriff der das eigentlich sehr schön umschreibt: Liebeskunst. Es ist erschreckend, wie viele Menschen doch gar keinen Sinn dafür haben, Sexualität in ihren unterschiedlichen Facetten und ihrer ganzen Tiefe zu erleben (oh je, gerade klinge ich wie Erika Berger – muss aber mal sein). Wenn der eigene Partner (wenn überhaupt vorhanden) eben nicht das Einfühlungsvermögen oder zumindest die Bereitschaft ein solches auszubilden mitbringt, dann entscheidet man sich entweder für das Ende der Partnerschaft oder die Inanspruchnahme professioneller Dienste.
Und in Bezug auf Escort ist der körperliche Aspekt sicherlich nur ein kleiner, wenn auch nicht unbedeutender Teil. Je mehr Kompetenzen die Dame oder der Herr mitbringt (Bildungsgrad, Trainingsgrad, Konversationsfähigkeiten, Einfühlungsvermögen, physiotherapeutisches oder tänzerisches Können, usw.) desto mehr kann er auch verlangen, solange es jemanden gibt, dem es das wert ist.
Wer nur an den sexuellen Akt denkt, der hat das Konzept nicht mal im Ansatz verstanden... Ein Liebhaber wird ja auch nicht zu einem solchen, weil er nur gut im Bett ist, sondern weil er die Frau dazu bringt ihn in dieses zu ziehen...