Es kann sich sexuelle Neigungen mit Persönlichkeitsstrukturen mit Lebensgestaltung mit Selbstfindung und vielem mehr vermischen. Und für jeden ist es anders.
dass es für einige eben nicht nur eine sexuelle Neigung sondern eine Lebenseinstellung und ein Weg zu sich selber darstellt, der nie einfach war und man immer wieder gegen Konventionen kämpfen musste.
Jepp.
Es ist auch immer eine Frage der Sichtweise.
des "wie Mensch was einordnet", sich selbst erklärt.
Ich erklär mir selber Dinge gern, hmm..ich sag mal,
in unromantischer und praktischer Art u.Weise. .
Meine sexuelle Neigung ist ein Teil meiner Persönlichkeitsstruktur.
Entspringt halt meinem Sexualtrieb.
Je nachdem was meinen Sexualtrieb befriedigt
und meine persönlichen Vorstellungen kickt,
hat das eben auch Einfluß auf mein Leben.
Da ich aber aus mehr als nur aus einem Sexualtireb
und sexuellen Fantasien bestehe,
gibt es eben noch andere Dinge und Bedürfnisse die mich zu befriedigen vermögen.Die mind. genauso wichtig und notwendig sind wie meine Sexualität.
Gefühle und erleben wollen von Geborgenheit, Anerkennung, lieben und geliebt werden wollen.
Das sortiere ich nur nicht als " devote Sehnsucht"
oder "devoten Neigungsanteil " ein. Oder sehe das als Devotion.
Die Bedürfnisse hätte ich auch, wenn meine Sexualität anders gelagert wäre.
Weil einfach nur mal ganz stinonormale Grundbedürfnisse.
Dass diese mittels und im D/s intensiv erfahren und gefühlt werden können,
ist ein Teil davon der D/s so faszinierend macht.
Weil ich das so sehe/einsortiere ,
fällt es mir immer schwer meine Sexualität als Lebenseinstellung zu begreifen.
Eher ist es so, dass meine Einstellung zum Leben
direkte Auswirkungen auf meine Sexualität hat.
In Punkto Selbstfindung.
Das finde ich so spannend am Leben.,
dass sich Mensch in jedem Lebensthema/Lebensbereich "zu sich selbst finden kann" oder "sich selbst er- finden" kann.
Sexualität macht da keine Ausnahme.
ich denke Sexualität eignet sich da eher sehr gut,
da eben auch ein sehr emotionaler Lebensbereich.
Am BDSM insgesamt finde ich die ganzen Paradoxen spannend,
die auftreten können.
Genau diese "zwingen" einen oder "ziehen magisch an", sie sich genauer zu besehen, zu entdröseln und sich selbst Fragen zu stellen
oder zuweilen auch sich selbst in Frage zu stellen.
Durch meine persönliche Sexualität,
das was ich darin bevorzuge, was ich an da an Fantasien habe,
stellen sich mir eben auch sogenannten " Lebensfragen".
Sowas wie :
Was ist Sexualität für mich ?
Warum mag ich das eine und das andere nicht ?
Was sind Grenzen für mich und was Tabus ?
Was könnte mir meine Fantasien über mich selbst verraten ?
Was für einen Hintergrund könnte die eine oder andere Fantasie haben ?
Was bedeutet Macht ?
Was ist Liebe ?
Was ist für mich Demut ?
Was ist und bedeutet für mich Hingabe ?
Was ist Sehnsucht ?
Was sind Interessenskonflikte und wie damit umgehen ?
Wie funktioniert das Wechsel"spiel"lvon Nähe und Distanz ?
Wozu ist Nähe und Distanz wichtig ?
Welche Bedürfnisse kann Nähe befriedigen und welche Distanz ?
Wo und wie sind die genauen Unterschiede zwischen Träumereien/Fantasie
und Realität ?
Wie kann ich meine Träume/Fantasien/Ideen so in die Raslität umsetzen,
dass sie weder mir noch meinen Mitmenschen Schaden zufügen ?
Die Liste an ( Lebens-)Fragen läßt sich ellenlang weiter fortsetzen.
Sicher hätte ich mir die Fragen auch ohne meine persönlichen sexuellen Neigungen gestellt. Und habe das auch, bevor ich den Mut fand meinen
persönl. Fantasien nachzugehen und "in BDSM einstieg".
Von daher ordne ich " Selbstfindung"auch nicht unter "Devotion"" ein,
sondern unter "voll Stino".
Mich haben 2 Dinge irritiert, die ich immer wieder erlebte
als ich in den "BDSM Bereich" einstieg.
Aussagen die da leuteten :
Du bist so nett, du mußt devot sein .
Oder
Du bist so fies/so gar nicht nett, du mußt dominant sein.
Immer wenn ich so eine Aussage gehört habe, dachte ich :
Will der/die mich verarschen ?
War aber nicht der Fall.
Bis heute frage ich mich noch, wie man da Verbindungen herstellen kann.
Ich bin Mensch, ich kann voll nett sein und kann voll ätzend sein.
Das könnte ich auch, wenn ich gar keine BDSMerin wäre.
Hat damit also nichts zu tun.
Und nur weil ich mal nett bin und jemanden ne Tassee Kaffee einschenke, erhaschen mich doch keine "devoten Gefühle"
oder befinde ich mich automatisch in "devoter Position".
Diese Aufteilung die da zuweilen gemacht wird:
Sub = nett, (brav, lieb , artig)
Dom = böse ( fies und gemein)
oder eben auch
Sub= Engel
Dom = Satan, dem zur Beruhigung geopfert werden muß
oder fieser, übelgelaunter, oberstrenger Gott, den es zu besänftigen gibt.
Persönlich stelle ich aber eines fest.
Je länger ich im BDSM bin, desto weniger mag ich die "Szenesprache".