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******_nw Frau
563 Beiträge
Meines Erachtens ist die Bereitschaft, an der Beziehung und an sich zu "arbeiten" nichts, was nur zutiefst submissive Personen tun können. *zwinker*

Das ist etwas, zu dem Menschen entweder bereit sind - oder eben nicht.
Hab ich früher auch nicht gemacht, weil mir die Beziehungen nicht wichtig genug waren.
Heute hab ich was, das es wert ist, aber deswegen bin ich nicht submissiver als vorher.

Nur, weil jemand sagt, ich hab' die Freiheit zu gehen, wenn die Beziehung nicht mehr stimmt, bedeutet daß doch nicht, daß er nicht bereit ist, sich um die Beziehung zu bemühen (um nicht immer "arbeiten" zu schreiben).
Trotzdem kann das doch dann im Endeffekt dazu führen, daß man erkennt, es passt eben nicht (mehr).

Das andere, da bleiben, wenn es schon "die Hölle auf Erden ist", und immer noch versuchen, daran zu arbeiten... das kenne ich von meinen Eltern auch und ich persönlich bin soooo leidensfähig nicht, daß ich so was drei Jahre aushalten wollte.
****kja Frau
579 Beiträge
Mist.... Jetzt bin ich doch glatt durch dein Schwarz-weiss-Raster der Devotheit durchgefallen... Und das nur weil ich bevor ich mich jemand verschenke mir genau angucke wer das ist und ob ich mit diesem Mann Glücklich werden kann. Was ich danach noch zu wollen habe ist eine ganz andere Geschichte. Aber darum ging es nie.

Keine Bange, ich habe über deine Beiträge nachgedacht, kann und will sie aber nicht für mich akzeptieren.
D/s
Das was manche drunter verstehen, kapier ich auch nicht *g*

Aber mei, jeder soll so leben wie er/sie meint das es richtig ist ...
***ra Frau
523 Beiträge
@ Taj Mahal

ich kann dir bei dem Beitrag "Sektenmentalität" nur zustimmen, ich gehe Beziehungen zu Menschen ein, weil ich Bedürfnisse habe, sei es sexueller Lust, Kommunikation, Freundschaften aufzubauen. Ich sehe dies als sehr menschlich und normal an. Im Bereich von BDSM gibt es keine klare Grenzen, kein eindeutiges schwarz/weiß-Raster. Ich habe auch meine Schwierigkeiten, wenn es um Begriffe wie SM-Szene, Zirkle, ect. geht, wo ein Einheitsbrei meistens vorherrscht.

Ich lebe diese Form der Sexualität mit einem Partner aus, weil wir beide harmonisierende Neigungen haben und uns in diesen ergänzen, weil es einfach herrlich geil und versaut ist, weil es unsere Phantasien die Möglichkeit gibt aus einem Gedanklichen eine Realität zu gestalten.

Ich weiß, wie ich empfinde und wie ich mich diesem Mann hingebe, es ist mir bewußt, dass es bei einem anderen Partner auch wahrscheilich sich anders gestalten würde, jedoch immer aufgebaut auf meine Neigungen und dem Wunsch mein Devotismus ausleben zu können in der Form einer solchen Beziehung
*********r_nw Frau
14 Beiträge
ich versuche mal zu beschreiben, wie ich das sehe...
Hallo Kauz!

Ich glaube verstanden zu haben worum´s Dir geht bzw hoffe es zumindest...
Hmmm, also...ich denke das ist sehr schwer zu beschreiben, da es sehr oft passiert, dass die einzelnen Elemente des BDSM also B/D D/S und S/M innereinander überschwappen oder ineinander "zerlaufen", ohne das man sich dessen wirklich so bewusst ist...


ich versuch jetzt einfacdh mal die Basics (so, wie ich sie sehe) aufzuschlüsseln und dann Parallelen zu ziehen...ich hoffe, das Dir das helfen wird...

Fangen wir mit dem SM an:
Ich kenne viele Paare, die gerade in ihrer Anfangszeit Schwierigkeiten haben, den Lustschmerz des Nehmenden und die Macht bzw das Gefühl des Schmerzgebenden auf eine Linie zu bringen, da es ja sehr viel Vertrauen und sich kennen bzw einander einschätzen und "lesen" können voraussetzt...
Und auch beim SM gibt es ein Maß an Hingabe, gemessen an der Sicherheit, die Dir dein Dom vermittelt. Ich gehe davon aus, daß Du nur soviel an Schlägen und Quälerei zulässt, wie du selber auch verkraften kannst,bzw will ich hoffen, dass Dir Dein Dom nur soviel zutraut, wie er sich selbst zutraut auch selbst wieder auffangen zu können...

Und ich denke das ist die Parallele, die ich zum D/S ziehe...

Bei beidem, sowohl beim S/M als auch beim D/S ist es ein Geben und Nehmen, nur auf andere Weise...

Nur beim D/S geht ja es der/dem Sub ja eher darum,der Person, der sie sich unterwirft /verschenkt mehr zu geben als Lustschmerz, mehr als nur Macht über sich.
Es ist vielmehr auch das Geben seines Selbst, den inneren Teil deines ich´s, (ich lehn mich jetzt etwas weit aus dem Fenster, ich weiss), aber auch sogar einen grossen Teil Deiner Seele (wer jemals in einer Session schonmal "kopfgefickt" wurde, weiss was ich meine...)
Beim SM benutzt der Dom Dein Erlebtes Leid zum Ergötzen, geniesst dabei, wie du dich unter seiner Knute windest, im Kampf mit Dir und Deinem Mix aus "ich kann nicht mehr, bitte hör auf- und diesem "nein, füg mir mehr Schmerz zu, ich ertrage das" - wobei das beim D/S einfach ein viel weiteres Spektrum ist...
Hier spielt der Dom mit allem was Du bist und darstellst, mit Deinem Ganzen ich...
er erzeugt nicht nur Ängste oder Lust, er lässt dich auf Wellen der Gefühle reiten, die gehen von himmel-hochjauchend bis zu Tode betrübt (ich meine keinen Absturz !) nur um dich aufzufangen und erneut auf den nächsten Wellengang zu schicken...

Es gibt ja diese bekannte Aussage, wo Sub sagt: wenn mein Dom sagt spring, dann springe ich ohne nachzudenken!
Dazu mal ein Beispiel:

Er hat sie vor sich knien und befiehlt ihr ihm die Hände entgegenzustrecken und lässt sie beobachten, wie er ein Stück Metall zum glühen bringt.Er erklärt ihr, er wolle nu testen wie tapfer sie sei und ihr das richtig heisse Stück Metall auf die Handinnenflächen drücken (sie wird den Drang verspüren die Hände fortzuziehen, ein ganz natürlicher Schutzmechanismus des Körpers) und befiehlt ihr dann dies mit geschlossenen Augen zu erleiden....was sie dann nicht sieht ist, wie er einen kalten Löffel nimmt und ihr diesen harmlosen Löffel auf die Haut drückt...aber sie wird zucken und den Schmerz erwarten

• ein Spiel mit der Angst-

aber ist ist eben weit mehr als sich nur verschenken oder das sich verschenken anzunehmen...

So, ich hoffe ich hab nun nicht noch mehr Verwirrung gestiftet und konnte die Dinge- aus meiner - Sicht so schildern, dass man meinen Worten auch folgen konnte...

Also so long... *smile*

Dein_Luder
****_nw Mann
404 Beiträge
Themenersteller 
Danke für den ausführlichen Beitrag Dein_Luder *g*

Hm, ich gestehe ich kann( oder besser "möchte") Dir nur bedingt folgen/zustimmen. Ist garnicht böse gemeint, vielleicht erlebe und interpretiere ich nur einiges anders als Du... Ich versuch mal es zu sezieren schnipsel :

Zum SM ( wo ich mich ja "zu Haus" fühle):
Ich kenne viele Paare, die gerade in ihrer Anfangszeit Schwierigkeiten haben, den Lustschmerz des Nehmenden und die Macht bzw das Gefühl des Schmerzgebenden auf eine Linie zu bringen

Hm, ich bin hier in unserer fröhlichen 2er-Kiste( Huhu, Salted *huhu* ) der mit der Gerte in der Hand und, jetzt ganz ohne Spaß und Jux, ich hab dabei nicht im geringsten das Gefühl, da Teil irgendeines Machtgefälles zu sein. Weder in die eine, noch die andere Richtung.
Auf "eine Linie" sind wir im Grunde von ganz allein gekommen, vorsichtiges "try and error"-Austesten eben und werden sicher weiter hier und da gucken was uns wieviel gibt, was wir "ins Repertoire aufnehmen" und was vor der Tür im allgegenwärtigen Regen ersaufen lassen *zwinker* Kann aber auch sein, dass ich und Salted da auch wieder in die Kategorie "Sonderfälle" zu sortieren sind, weil wir "unser SM" praktizieren, ohne dem etwas von dem hier schon als "sektenartig" bezeichneten Anstrich zu geben oder zu behaupten oder erwarten, dass uns "unser SM" zu neuen, besseren, schöneren, klareren oder klügeren Menschen macht. Eine Erwartung, die man im D/S-Rahmen durchaus häufiger anzutreffen scheint.

Zum D/S:
Nur beim D/S geht ja es der/dem Sub ja eher darum,der Person, der sie sich unterwirft /verschenkt mehr zu geben als Lustschmerz, mehr als nur Macht über sich.
Ich stell jetzt einfach mal ganz provokant hier die Fragen, die vielleicht mein Unverständnis dieses "mehr geben" ausdrückt. Bitte die Fragen nicht böse auffassen, ist garnicht böse gemeint und ich will bestimmt niemandem D/S madig machen!
-Was gibt Sub denn "mehr"? Der einzige Unterschied zwischen einer "StiNo-Beziehungskiste" und einer D/S-Beziehungskiste ist doch im Grunde das wieauchimmer ausgeprägte Machtgefälle...? Vertrauen kanns nicht sein, die sollte als Basis in jeder Beziehung vorhanden sein. Die Erfüllung der Wünsche/Phantasien des/r Dom? Gibts so im Vanilla ohne Machtgefälle auch, da sind nur die Wünsche und Phantasien andere. Ich bin ratlos. an seinem Flügel zupf und dösig guck
-Und zu meiner Eingangsverwirrung: "Gibt" Sub( wär für die klassische Sub-Darstellung zu aktiv), oder "erlaubt" Sub Dom zu nehmen was Dom paßt( auch wieder nach weit verbreiteter, Laien-Feld-Wald- und Wiesenbeschreibung: Sub hat eh nichs zu verbieten), nimmt Dom sich einfach so was Dom will( da bliebe dann ein Konsens auf der Strecke).

Ehrlich: Soweit ich mich auch ums Thema drehe, ich ralls nicht... Vielleicht bin ich da wirklich minderbemittelt, oder vom eigenen Charakterbau so weit vom D/S weg, dass es mir da unmöglich ist Zugang zu finden.

Auch nach viel Gegrübel, Interpretieren, Rumreflektieren, usw.: Abseits des eher "rollenspielerisch gelebten/nachempfundenen" Machtgefälles, was ich als Kick für Beteiligte durchaus nachvollziehen kann, ist es mir nicht wirklich möglich an die Existenz eines reelen Machtgefälles innerhalb einer Beziehung zu glauben. Was für eine Macht denn? Aufgrund von was? Was will Dom denn tun, wenn Sub ( im Ernst) sagt "Nee, weißte was, FU"?

Und so komm ich wieder zu dem Punkt, dass es in meiner kleinen Interpretationswelt danach aussieht, dass die, bei denen D/S in einer langfristigen Partnerschaft funzt, sich einfach auf "ihre Spielregeln und Szenarios" was beide wollen, vielleicht auch erreichen wollen( um den Punkt mit Ängste/Hemmnisse beseitigen aufzunehmen), geil finden oder einfach mal erlebt haben wollen geeinigt haben. Aber das ganze sog. "Machtgefälle" nichtsdestotrotz mehr oder weniger bewußt "spielen". Ist meiner Meinung nach auch nichts gegen zu sagen, klingt wohl nur "cooler" wenn man martialische Unterwerfungen u.Ä. als "real" stattgefunden darstellt, statt zu sagen "wir tun so als ob"... Das als "real" gegenüber Dritten darzustellen hat natürlich auch zur Folge, dass sich für die "Spielenden" der Grad der Immersion in ihr Szenario steigert und damit das ganze an gewünschter Intensität zunimmt.
Jetzt werden mich sicher einige als "Ketzer" steinigen wollen, aber ich bitte um Nachsicht für mein Unverständnis... Das ist jetzt wirklich ausschließlich, wonach es für mich aussieht und erhebt keinerlei Anspruch auf absolute Richtigkeit oder gar Allgemeingültigkeit...
***ra Frau
523 Beiträge
oder du interpretierst zu viel hinein..bei allem , was ich bei dir lese, kann ich nur sagen,..Ja, das eine existiert, das andere auch, ebenso die folgenden Konstellationen, die du aufgezählt hast....eben so, wie es jedem gefällt. Es kommt dabei weniger um das Verstehen, wie auf das Akzeptieren und Annehmen an. Es gibt da nicht die berühmten 2 Seiten, es ist nicht schwarz oder weiß, alles ist möglich.
****_nw Mann
404 Beiträge
Themenersteller 
***ra:
oder du interpretierst zu viel hinein

Hm, ich hab eher den Eindruck, das es ein vielverbreiteter Wunsch ist DAS eben mehr hineininterpretiert wird als tatsächlich da ist. Wobei die Betroffenen ja mit dem was da ist glücklich sind, also warum nur sollte es "mehr" sein...?

***ra:
Es kommt dabei weniger um das Verstehen, wie auf das Akzeptieren und Annehmen an. Es gibt da nicht die berühmten 2 Seiten, es ist nicht schwarz oder weiß, alles ist möglich.

Hmjaiiin... *janein* ( ich wollt den Smiley immer schonmal bringen *ggg* )
Ich akzeptiere sehr viel, was meine Mitmenschen so tun. Im Grunde alles, wobei weder diese selber, noch andere zu ernsthaftem Schaden kommen. Um etwas "wirklich" zu akzeptieren, müßte ich aber wissen, wie es "wirklich" ist. Und da hüllen sich viele (sicher nicht alle, gottseidank) D/Sler in Schwaden aus Wortgeklinge ohne reelen Informationsgehalt und/oder Wahrheitsgehalt. Oder wie Taj_Mahal so schön gemein schrieb "romantisches Blabla"...
Es gibt eben eine Menge Stories allein hier im JC zu lesen, die ich so wie sie da stehen nicht glauben kann. Und manche auch aufgrund [gestrichen, damit sich keiner auf den Schlips getreten fühlt] nicht glauben möchte...

Zwei Seiten seh ich an der ganzen Sache ehrlich gesagt garnicht. Ob jetzt das Paar, dass mit Bekannten eine D/S-Session betreit, bei der Sub vorgeführt, "dressiert", geteilt( ob "untenrum" oder nur als Beistelltisch), und gewasweißichnichtwast wird, also ob die sich jetzt wirklich als "Master & Servant" ( Ui, Dpeche Mode! *walk* ) sehen, oder nur überzeugend so tun macht für mich im Grunde keinen Unterschied, so lang alle Beteiligten das Geschehen in welcher Weise auch immer(vorher/nachher/währenddessen, körperlich, geistig, sexuell, intelektuell) genießen. Nur ich bin eben neugierig und wills wissen, auch wenns im Resultat wenig/kaum Unterschied macht. *nixweiss*
"wie es wirklich ist ..."


mmmh

jeder hier kann dir doch nur eine momentaufnahme der bestehenden beziehung aufschreiben

das was du daraus ziehst ,musst du selbst entscheiden ob es dich anspricht oder ehr abstößt


ich unterscheide auch noch sehr viel

teile in maso und devot

mein maso herz ist auf adrenalin aus
meine devote seite auf schutz ,geborgenheit
beides hat sich bisher noch nciht zusammengefügt
aber das muss es vielleicht auch nicht
ich lerne nicht nur viel über mich selbst sondern auch über die wechselwirkung
die all das auslöst

es muss nicht in starren bahnen laufen
links,rechts,mal stehen bleiben,mal davonlaufen
all das findet man aber auch ohne den bdsm kontex

ich selbst gebe mir keine definitionen über das was ich empfinde
ich kann es nur mit meinen worten beschreiben
sortiert haben bisher immer andere


jede beziehung lebt davon sich weiterzuentwickeln
und da sind immer beide (oder mehrere ,jenachdem) beteiligt
egal in welchem kontex

ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen das nur ein part die beziehung fördert
aber wenn es nur der glaube ist, daß einer allein die beziehung formt ist es auch in ordnung

ob es nun "mehr"ist weiß ich nciht

für mich ist es mehr
da es intensiver ist und ich für mich einen neuen,anderen weg gefunden hab


lg
*******rlin Frau
2.548 Beiträge
Aber das ganze sog. "Machtgefälle" nichtsdestotrotz mehr oder weniger bewußt "spielen". Ist meiner Meinung nach auch nichts gegen zu sagen, klingt wohl nur "cooler" wenn man martialische Unterwerfungen u.Ä. als "real" stattgefunden darstellt, statt zu sagen "wir tun so als ob"... Das als "real" gegenüber Dritten darzustellen hat natürlich auch zur Folge, dass sich für die "Spielenden" der Grad der Immersion in ihr Szenario steigert und damit das ganze an gewünschter Intensität zunimmt.
Jetzt werden mich sicher einige als "Ketzer" steinigen wollen,

Ich hab nicht vor zu steinigen.
Ich schreib nur ein paar weitere Gedanken hin.


Ich denke,
beim S(adismus) und M(asochismus) stellt sich - zum Glück-
seltener die Frage :
"Spielst du noch oder lebst du schon "

SM ist greifbarer. Sichtbarer von den Aktionen her.
Ganz platt gesagt :
Sad haut Maso = Aua
Handlung ist nicht "gespielt", Aua auch nicht.

Die Frage .
"Spielst du noch oder lebst du schon ?"
beinhaltet an sich ja schon eine Abwertung .
Heißt ja letztendlich nichts anderes als :
"Mein BDSM ist der einzig richtige und deiner ist falsch"/"nicht echt".

" Du bist ja nicht devot" - so devot wie ich und außerdem verstehst du unter Devotion nicht dasselbe wie ich, also bist du nicht devot ,
ist gerade unter D/s er ein sehr beliebtes, immer wiederkehrendes Geplänkel.
Heißt nichts anderes als :
Ich respektiere dich nicht und meine Wahrheit ist die einzig richtige Wahrheit auf diesem Planeten. Diesen Umstand und "Meiner Wahrheit"
müssen sich jetzt 7 Milliarden Menschen unterordnen.

Auf Dauer eine müßige Angelegenheit.

Ist so als wenn sich SMèr darüber streiten würden:

Das war ja gar kein Aua, Du hast gar kein " richtiges Aua" gehabt,
Du hast dein Aua ja nur vorgespielt, dein Aua war gar nicht echt
und darum bist du auch nicht authentisch.

Und schon kann man sich ewig darüber streiten oder sinnieren,
was denn " echtes Aua" ist und was nicht.
Und ob man " Aua" spielen kann oder nicht.
Und dass Aua nur dann echt ist, wenn es auch echt Aua gemacht hat.

Eignet sich hervorragend zum Karrussel fahen
oder um " täglich grüßt das Murmeltier" zu spielen oder zu leben.



Auch nach viel Gegrübel, Interpretieren, Rumreflektieren, usw.: Abseits des eher "rollenspielerisch gelebten/nachempfundenen" Machtgefälles, was ich als Kick für Beteiligte durchaus nachvollziehen kann, ist es mir nicht wirklich möglich an die Existenz eines reelen Machtgefälles innerhalb einer Beziehung zu glauben.

Im Stinoleben" gibt es den Ausdruck:
Er/sie hat die Hosen an.
Oder auch
Er/Sie steht unter dem Pantoffel.

Der D/s glorifiziert und romantisiert das ganze
und zuweilen macht diese Glorifizierung und Romantisierung einen
echt euphorischen Eindruck.

Was für eine Macht denn?

"Liebe" oder " Ich bin verknallt in meinen Gegenüber"

Aufgrund von was?

Persönliches Kopfkino und Emotionen

Was will Dom denn tun, wenn Sub ( im Ernst) sagt "Nee, weißte was, FU"?

Also nach "strenger D/s Sitte", nach nicht festgeschriebenen Regeln,
müßte dann Sub/Sklavin bei ihrem Herrn um Freigabe bitten
oder der Herr seine Sub/Sklavin frei geben.

Ist mensch aber so richtig schon tief im , nicht verächtlich gemeint!,
Kopfwichskino drin, dann darf der Herr sein Eigentum
auch einfach verkaufen oder verschenken oder im Wald vergraben.

Würde letzteres ein Mensch tatsächlich tun,
einen anderen Menschen verschenken,verkaufen
oder im Wald vergraben, kann er zwar sagen:
" Ich habe meine persönlichen Wichsvorstellungen von D/s gelebt",
aber er dürfte sich dann nicht wundern,
wenn ihn andere Menschen als krank im Kopf empfinden
und wenn er dann , ganz der Realität nah, in den Knast wandern muß.

Weil nun mal " im realen Leben" sowas wie Menschen verkaufen,
verschenken, im Wald verbuddeln - zumindest in D, verboten ist.


Generell denke ich,
wenn Mensch verknallt ist oder liebt,
dann hat er eben intensive und euphorische Gefühle.
Wenn der Sex gut ist hat er das auch.
Auch bei Schmerz erleben kann Euphorie auftreten.

Euphorie ist toll, wenn sie gemeinsam erlebt wird.
Ansonsten, wenn man gerade nicht in einem solchen Rauschgefühl steckt
und eher "nüchtern" ist, kann so Euphorie auch mal als Realitätsverlust empfunden werden und eher nerven.

BDSM ist so ein bißchen wie Raumschiff Enterprise.
Mensch fährt seinen eigenen Film
und schafft sich dabei sein eigenes "Raum-Zeit Kontinuum".
Bis der Film vorbei ist und die "schnöde Realität" einem wieder guten Tag sagt.
*******rlin Frau
2.548 Beiträge
Ich lebe diese Form der Sexualität mit einem Partner aus, weil wir beide harmonisierende Neigungen haben und uns in diesen ergänzen, weil es einfach herrlich geil und versaut ist, weil es unsere Phantasien die Möglichkeit gibt aus einem Gedanklichen eine Realität zu gestalten.


Ketzerei.
BDSM ist doch mehr als "banale und sündige" Sexualität.
Das muß eine Lebenseinstellung sein, eine Religion.


Irgendwas, was Sexualität nicht mehr so sündhaft
und schmutzig erscheinen läßt. So verderbt.
Ein Deckmäntelchen, welcher erlaubt die eigene Sexualität auszuüben.
Es kann doch nicht sein,
dass BDSM einfach nur auf (unerlaubten) sexuellen Fantasien basiert.

Die hehre selbstlose Liebe reinigt und heiligt natürlich Alles.
Liebe und selbstlose Hingabe..
so sauber und rein wäscht nicht mal Persil
Es nützt wenig, ...
... wenn du weißt, wie man D/S definieren könnte, denn wenn du wissen wolltest wie D/S ist, müßtest du dementsprechend ticken.

Hier ist S/M bestenfalls ein Puzzle vom ganzen Bild. Es geht also weniger um körperlichen Schmerz oder hilflose Situationen in einer Bondage, sondern mehr um Macht und Ohnmacht, auch um das Recht, erniedrigen, ausliefern und unterwerfen zu können.

Und um die gemeinsame Freude daran.
Bereit um Facesit
*******rlin:
Ketzerei.
BDSM ist doch mehr als "banale und sündige" Sexualität.
Das muß eine Lebenseinstellung sein, eine Religion.

Ich hoffe doch sehr, das meinst du ironisch?
*********asure Frau
1.686 Beiträge
Ein Deckmäntelchen, welcher erlaubt die eigene Sexualität auszuüben.

Was? Darf ich nicht mehr unbedeckt ficken? Muss da ein Mäntelchen drüber? Immer?

Es nützt wenig, ...
... wenn du weißt, wie man D/S definieren könnte, denn wenn du wissen wolltest wie D/S ist, müßtest du dementsprechend ticken.

Also etwa so, wie ein Psychiater selber eine Borderline-Störung haben muss oder ein Lehrer eine Leseschwäche?
****_nw Mann
404 Beiträge
Themenersteller 
Auch hier nochmal ein dickes THX an Lina für die ausführlichen Erläuterungen! *g* Jap, das reines SM "greifbarer", weil physischer ist als D/S, zu dem Schluß kam ich auch. Hm, wenn es so rum kam, als wolle ich mit der Fragestellung nach dem "tatsächlichem Realitätsgehalt" von D/S eine Abwertung vornehmen tut mir das leid. Das war sicher nicht mein Ziel. Hm, für Außenstehende, die mit dem Thema so null zu tun haben oder davon wissen hätte die Aussage "Die spielen dass so, weil die das Szenario geil finden" wahrscheinlich sogar eher eine Aufwertung, weil es so für viele nachvollziehbarer wird. Gibt ja auch genug Nicht-BDSMler, die in ihrem Schlafzimmerchen( und anderenorts) allerlei "Rollenspielchen" (eigentlich ne unpassende Verniedlichung an dieser Stelle) verschiedenster Coleur betreiben. Na, gut, wenn juckt das schon... *zwinker* Nein, das war nicht abwertend gemeint. Genausowenig wie ich es nicht als abwertend empfinde wenn jemand sagt ich würde meine Salted nicht "richtig verprügeln". Natürlich tu ich das nicht, hab sie doch lüüüp...

Was die "Hackerei" auf dem D/S-Leben anderer angeht, dass Du, Lina, ansprachst: Ich denke, oder bin mir recht sicher, dass die meisten Menschen dieses "Hacken" starten, wenn sie das Gefühl haben, das könnte ihr eigenes "Ding" irgendwie "schlechter dastehen lassen". Beispiel: Ein Ex-Kollege hat sich mal den Brüller gebracht ERNSTHAFT die These in den Raum zu stellen "Intelligente Frauen blasen nicht". D.h. er hat mal eben eine ganze Masse an Frauen für "blöd" erklärt. Warum? Konnte man einfach gegenschießen... SEINE Frau hat eine rein akademische Beziehung zu Sexualität und ist auch sonst nichts als Akademikerin, kurz: Die bläst nicht. Seine Schlußfolgerung/Schutzbehauptung: Wenn seine hochheilige und hochgebildete Frau nicht bläst, muss ja was mit den anderen Frauen die das im Gegensatz zu ihr tun nicht stimmen... facepalm Und ich denke in ähnlichen Rahmen lüppt das mehr oder minder überall.... => "Eine "echte Sub" macht diesunddas..."( "...weil ICH mach das und ICH bin eine "echte Sub", also ist das was ICH tue ein MUSS für alle, die eine "echte Sub" sein wollen.)

*******rlin:
BDSM ist so ein bißchen wie Raumschiff Enterprise.
Mensch fährt seinen eigenen Film und schafft sich dabei sein eigenes "Raum-Zeit Kontinuum". Bis der Film vorbei ist und die "schnöde Realität" einem wieder guten Tag sagt

Tja, öhm, das ist eigentlich, was ich auch meinte, wenn auch schöner formuliert *zwinker*
"The art of creating comfortably uncomfortable worlds..."

*******uss:
Ich hoffe doch sehr, das meinst du ironisch?

Meine Einschätzung ist: Ja das war es... *zwinker*

****oma:
... wenn du weißt, wie man D/S definieren könnte, denn wenn du wissen wolltest wie D/S ist, müßtest du dementsprechend ticken.

Hm, nee, es geht mir ja nicht um eine "Definition", die bekäme ich wahrscheinlich schnell und wahrscheinlich ebenso emotionslos wie tiefenfrei via Wikipedia. Grad das, was hier derzeit an teils sehr ausführlichen Beiträgen kommt, in denen jeder seine Sicht/Empfinden so gut es eben geht verbalisiert hilft meinem Verständnis glaub ich mehr als der Anderthalbsätzer, der im Wiki z.B. zu "Dominanz" zu finden ist. ( Zitat, Wikipedia: "Im Bereich des BDSM bedeutet Dominanz, dass jemand durch die Anwendung bestimmter physischer oder psychischer Methoden die Kontrolle über andere Menschen oder eine Situation erlangen kann oder es tatsächlich tut, soweit der Andere die Kontrolle freiwillig soweit abgibt. In diesem Kontext ist das Gegenstück zum dominanten der devote Part.")

Das es nicht wirklich "leicht" ist mir(oder überhaupt jemandem, der da keinen "heißen Draht" zu hat) "die Essenz des D/S" zu erklären, ja, das scheint wohl unbestritten. Aber mein Eindruck ist, dass das sich hier( zumindest für mich) langsam abzeichnende Bild garnicht schlecht ist. Vielleicht aufgrund der Tatsache, dass hier (noch) nicht die totale Verklärung in den Beiträgen einsetzt auch für den ein oder anderen Neu-Dom oder Neu-Sub zumindest interessant zu lesen.

****oma:
Es geht also weniger um körperlichen Schmerz oder hilflose Situationen in einer Bondage, sondern mehr um Macht und Ohnmacht, auch um das Recht, erniedrigen, ausliefern und unterwerfen zu können.

Joa, das ist mir ja klar. Wobei ich es immer noch so empfinde, dass dieses "Recht" Dom mehr oder minder explizit von Sub gegeben wird. Hm, das führt wieder in diese "Geschenke-Richtung", verdammt... Vergeßt das *zwinker* Also, die Frage ist da meinerseits immer noch nach dem Realitätsgrad dieser "Unterwerfungen, Erniedrigungen und Auslieferungen". Die meisten Subs würden wohl sagen, dass sie dies alles nur im D/S-Rahmen genießen können, sonst würden sie sich einfach abends nackt auf den Bürgersteig im sozialen Brennpunkt legen. Das tun sie aber ( hoffentlich *zwinker* ) nicht, also ist da eine Differenz zwischen dem "Erleben im D/S" und dem "Erleben in der brutalen Realität". Soweit hier beschrieben liegt die Differenz natürlich darin, dass man zum einen einen Partner hat, dem man vertraut, dem die eigenen Möglichkeiten wie auch Grenzen( oder warens Tabus? Also, das was definitiv NICHT angetatscht werden sollte *zwinker* ) bewußt sind. Damit wird es für mich wieder zu einem "Abbild der Realität mit bestimmten, abgesprochenenen oder sonstwie darauf geeinigten Reglements und Beschränkungen"... Also im tiefsten Grunde ein Spiel( mit einem je nach Gangart des D/S-Szenarios hohem bis enorm hohem Immersionsgrad)...

Nachtrag: painispleasure, LOOOOL, das war der Holzhammer, aber im grunde stimme ich mit Dir darüber überein: Man muss nicht alles selber leben um es verstehen zu können. Ich versteh ja auch sagen wir polyamouröse Menschen, auch wenn ich selber mono gepolt bin. Ich versteh auch im Ansatz den Reiz der D/S den D/Slern bringt, aber eben nur im Ansatz und rall die "Mechanismen" die da zum tragen kommen, wie eben insbesondere den Realitätsgrad der ganzen Geschichte nicht wirklich. Auch wenn sich mein Eindruck des "extreme Roleplayings" langsam verfestigt.

Nachtrag: Im weiteren Philosophieren kam bei uns hier noch was am Rande auf. Also, das, was ich so als "gespielt" bezeichne bezieht sich auf das Szenario, nicht und in keinster Weise darauf, dass der "Wille" oder die "Lust" daran zu dominieren oder dominiert zu werden gespielt wäre. Nicht das sich da jemand als "Pseudo" bezeichnet fühlt... *angsthab*
****kja Frau
579 Beiträge
Es ist ein ziemlich schwieriges Unterfangen Ds erklären zu wollen. Zum einen weil "es" für jeden etwas anderes ist, zum anderen weil so viele verschiedene Ebenen reinschwingen können. Es kann sich sexuelle Neigungen mit Persönlichkeitsstrukturen mit Lebensgestaltung mit Selbstfindung und vielem mehr vermischen. Und für jeden ist es anders. Die Diskussion und gerade die Verbissenheit mit der teilweise argumentiert wird, hat meiner Meinung viel damit zu tun, dass es für einige eben nicht nur eine sexuelle Neigung sondern eine Lebenseinstellung und ein Weg zu sich selber darstellt, der nie einfach war und man immer wieder gegen Konventionen kämpfen musste.

Ich selbst habe den Einstieg in BDSM eher durch meine masochistische Neigung gefunden. Irgendwann habe ich mir jemanden gesucht, der mir mein Kopfkino erfüllen sollte und mich das erste Mal schlug. Ich wollte wissen, ob sich eine Peitsche genauso toll anfüllt, wie ich es im Kopf hatte. Sie tat es und noch viel mehr. Ich hatte das Gefühl angekommen zu sein und zwar bei mir. Es war nicht nur der sexuelle Kick, sondern zum ersten Mal fühlte ich mich vollständig. Merkte ich, ich habe etwas gefunden was mir bisher immer gefehlt hat. Und schnell merkte ich, dass das nicht nur die Peitsche war. Meine Masoseite habe ich sehr schnell akzeptiert, meine devote Seite nicht. Die bereitete mir ziemliche Schwierigkeiten. Ich als emanzipierte Frau, die ihre Selbständigkeit hart erarbeitet hat, hatte das Bedürfnis mich einem Mann unterzuordnen?

Über die sexuelle Ebene ist das schnell erklärt. Es kickt mich einfach die Rechte über meine eigene Sexualität abzugeben und jemanden die Macht zugeben, darüber zu bestimmen. Es kickt mich befohlen zu bekommen, ohne Slip spazieren zu gehen. Es kickt nicht zu wissen, ob und wann etwas passiert, weil er entscheidet darüber. Es kickt einen Orgasmus als etwas besonderes anzusehen, weil ich nicht mehr darüber entscheide, ob, wann und wie ich einen bekomme. Und vieles mehr...

Aber das ist es nicht allein. Dieses Rechte abgeben kann sich auf den sexuellen Kontext beziehen, kann aber auch viel umfassender werden. Und dann ist es eben nicht mehr nur sexuelle Neigung, sondern deutlich mehr. Und prägt auch das eigene Leben deutlich mehr.
Ich habe erlebt, dass sich zwischen dom und sub ein sehr starkes Vertrauensverhältnis und eine sehr starke Verbundenheit entstehen kann, eine Tiefe in der Beziehung auf einer sehr emotionalen Ebene, die ich in Stino-Beziehungen so noch nie erlebt hatte (nein ich spreche es Stino-Beziehungen nicht ab, sondern spreche von mir). Und vor allem ging es sehr schnell, den der dominante Part lernt einen sehr schnell sehr gut kennen. Jemand der mich schlägt, muss sehr schnell meine Körpersignale lernen, um mich in der Session einschätzen zu können. Jemand der mit meiner Psyche spielt (und genau das lasse ich beim Ds noch viel stärker zu), der muss sich sehr auf mich einlassen, um mich führen zu können. Um zu wissen, wie er mich zu was bewegen kann. Welche Knöpfe er drücken muss, um mich seine Überlegenheit spüren zu lassen. Kontrolle abgeben auf physischer, psychischer und emotionaler Ebene.

Und hier sind wir bei der Dominanz. Ich muss bei jemandem, dem ich mich unterwerfe eine Überlegenheit spüren. Er muss mir intellektuell die Stirn bieten können, mich ab und an gegen eine Wand rennen lassen können. Mir immer mal wieder zeigen wo mein Platz ist - und zwar zu seinen Füßen. Hier finde ich sehr oft meine innere Ruhe. Ein Gefühl der Sicherheit, der Geborgenheit. Viele Dinge im Ds sehen ach außen recht einfach aus. Natürlich kann ich mich einfach vor jemanden hinknien. Solche Gesten wirken nach außen beliebig und werden durchaus auch in der Szene durch solche Dinge wie "eine gute sub hat vor ihrem Herrn zu knien" verunklipft. Aber für mich ist wesentlich, was in mir passiert in dem Moment und das können Außenstehende gar nicht bemerken. Das hier Momente der absoluten Hingabe entstehen können. Das sind Gefühle die man entwickelt, die nicht beschreibbar sind. Eine kleine Veränderung in der Stimme meines Herrn oder ein bestimmter Blick der mich in den Bann zieht und mich in ihm versinken lasse, können mich innerlich ganz klein werden lassen. fesseln mich, mein ganzes sein und machen mich teilweise sogar bewegungsunfähig...und ich genieße es so eine Verbindung zu jemandem haben zu können.

Und das macht ganz schön abhängig und hat durchaus nicht nur seine positiven Seiten. Manchdann muss man Aber es reizt mich ungemein.

Mein Weg im BDSM und vor allem Ds war und ist immer auch ganz viel ein auf mich selbst zurückgeworfen werden, ein am Dom zum ich werden, Selbstreflexion, Selbstfindung. in authentisches in mir gefestigt werden. Ich muss mich dem anderen öffnen, ihm mich erklären, damit er meine Fäden so ziehen kann, dass er zu dem von ihm gewünschten Ergebnis kommt.

Und das macht ganz schön abhängig und hat durchaus nicht nur seine positiven Seiten. Manchmal braucht es viel Kraft und wenn das Gegenüber sich als doch nicht stark genug erweist, dann muss man sich auch schon mal selbst am Schopf aus der Sch... ziehen können. Es ist immer auch ein psychischer Umgang mit den eigenen Grenzen und oft auch ein Überschreiten der selbigen. Und genau das reizt mich umgemein. Grenzen über die ich alleine nicht gehen würde - für ihn aber schon.

Jetzt kann gerne wieder der Vorwurf kommen, es scheint ja nur um dich zu gehen, wo bleibt da die Devotheit? Klar geht es um mich, denn ich beschreibe hier meine Perspektive und mein Erleben. Klar geht es um mich, denn ich kann einem anderen nur dann sehr viel geben, wenn ich viel zum geben habe.

Und jede Ds-Beziehung hat auch ihre Entwicklung. Je tiefer so eine Beziehung geht, umso mehr verspüre ich den Wunsch für diesen Menschen, der mir so viel ermöglicht, in mir so viele Gefühle frei setzt alles zu geben, was ich ihm geben kann und ihn glücklich macht. Mich von ihm immer bedingungsloser zu führen und auch formen zu lassen, in der Gewissheit ich gebe mich nicht selbst auf sondern werde immer mehr zu mir selbst. Will ich ihm immer mehr gefallen, es ihm recht machen. Und dabei eben nicht meinen eigenen Willen abgeben, sondern dies mit der Gewissheit tun, ich will das so, weil es meine Bedürfnisse befriedigt, wenn ich mich ihm unterordne. Und das hat dann irgendwie gar nix mehr mit sexuellem zu tun...oder doch *zwinker*
*******rlin Frau
2.548 Beiträge
Es kann sich sexuelle Neigungen mit Persönlichkeitsstrukturen mit Lebensgestaltung mit Selbstfindung und vielem mehr vermischen. Und für jeden ist es anders.


dass es für einige eben nicht nur eine sexuelle Neigung sondern eine Lebenseinstellung und ein Weg zu sich selber darstellt, der nie einfach war und man immer wieder gegen Konventionen kämpfen musste.

Jepp.
Es ist auch immer eine Frage der Sichtweise.
des "wie Mensch was einordnet", sich selbst erklärt.
Ich erklär mir selber Dinge gern, hmm..ich sag mal,
in unromantischer und praktischer Art u.Weise. .
Meine sexuelle Neigung ist ein Teil meiner Persönlichkeitsstruktur.
Entspringt halt meinem Sexualtrieb.
Je nachdem was meinen Sexualtrieb befriedigt
und meine persönlichen Vorstellungen kickt,
hat das eben auch Einfluß auf mein Leben.
Da ich aber aus mehr als nur aus einem Sexualtireb
und sexuellen Fantasien bestehe,
gibt es eben noch andere Dinge und Bedürfnisse die mich zu befriedigen vermögen.Die mind. genauso wichtig und notwendig sind wie meine Sexualität.
Gefühle und erleben wollen von Geborgenheit, Anerkennung, lieben und geliebt werden wollen.
Das sortiere ich nur nicht als " devote Sehnsucht"
oder "devoten Neigungsanteil " ein. Oder sehe das als Devotion.
Die Bedürfnisse hätte ich auch, wenn meine Sexualität anders gelagert wäre.
Weil einfach nur mal ganz stinonormale Grundbedürfnisse.
Dass diese mittels und im D/s intensiv erfahren und gefühlt werden können,
ist ein Teil davon der D/s so faszinierend macht.

Weil ich das so sehe/einsortiere ,
fällt es mir immer schwer meine Sexualität als Lebenseinstellung zu begreifen.

Eher ist es so, dass meine Einstellung zum Leben
direkte Auswirkungen auf meine Sexualität hat.


In Punkto Selbstfindung.
Das finde ich so spannend am Leben.,
dass sich Mensch in jedem Lebensthema/Lebensbereich "zu sich selbst finden kann" oder "sich selbst er- finden" kann.
Sexualität macht da keine Ausnahme.
ich denke Sexualität eignet sich da eher sehr gut,
da eben auch ein sehr emotionaler Lebensbereich.

Am BDSM insgesamt finde ich die ganzen Paradoxen spannend,
die auftreten können.
Genau diese "zwingen" einen oder "ziehen magisch an", sie sich genauer zu besehen, zu entdröseln und sich selbst Fragen zu stellen
oder zuweilen auch sich selbst in Frage zu stellen.

Durch meine persönliche Sexualität,
das was ich darin bevorzuge, was ich an da an Fantasien habe,
stellen sich mir eben auch sogenannten " Lebensfragen".
Sowas wie :
Was ist Sexualität für mich ?
Warum mag ich das eine und das andere nicht ?
Was sind Grenzen für mich und was Tabus ?
Was könnte mir meine Fantasien über mich selbst verraten ?
Was für einen Hintergrund könnte die eine oder andere Fantasie haben ?
Was bedeutet Macht ?
Was ist Liebe ?
Was ist für mich Demut ?
Was ist und bedeutet für mich Hingabe ?
Was ist Sehnsucht ?
Was sind Interessenskonflikte und wie damit umgehen ?
Wie funktioniert das Wechsel"spiel"lvon Nähe und Distanz ?
Wozu ist Nähe und Distanz wichtig ?
Welche Bedürfnisse kann Nähe befriedigen und welche Distanz ?
Wo und wie sind die genauen Unterschiede zwischen Träumereien/Fantasie
und Realität ?
Wie kann ich meine Träume/Fantasien/Ideen so in die Raslität umsetzen,
dass sie weder mir noch meinen Mitmenschen Schaden zufügen ?
Die Liste an ( Lebens-)Fragen läßt sich ellenlang weiter fortsetzen.

Sicher hätte ich mir die Fragen auch ohne meine persönlichen sexuellen Neigungen gestellt. Und habe das auch, bevor ich den Mut fand meinen
persönl. Fantasien nachzugehen und "in BDSM einstieg".
Von daher ordne ich " Selbstfindung"auch nicht unter "Devotion"" ein,
sondern unter "voll Stino".

Mich haben 2 Dinge irritiert, die ich immer wieder erlebte
als ich in den "BDSM Bereich" einstieg.

Aussagen die da leuteten :
Du bist so nett, du mußt devot sein .
Oder
Du bist so fies/so gar nicht nett, du mußt dominant sein.

Immer wenn ich so eine Aussage gehört habe, dachte ich :
Will der/die mich verarschen ?

War aber nicht der Fall.
Bis heute frage ich mich noch, wie man da Verbindungen herstellen kann.
Ich bin Mensch, ich kann voll nett sein und kann voll ätzend sein.
Das könnte ich auch, wenn ich gar keine BDSMerin wäre.
Hat damit also nichts zu tun.
Und nur weil ich mal nett bin und jemanden ne Tassee Kaffee einschenke, erhaschen mich doch keine "devoten Gefühle"
oder befinde ich mich automatisch in "devoter Position".
Diese Aufteilung die da zuweilen gemacht wird:

Sub = nett, (brav, lieb , artig)
Dom = böse ( fies und gemein)
oder eben auch
Sub= Engel
Dom = Satan, dem zur Beruhigung geopfert werden muß
oder fieser, übelgelaunter, oberstrenger Gott, den es zu besänftigen gibt.
Persönlich stelle ich aber eines fest.

Je länger ich im BDSM bin, desto weniger mag ich die "Szenesprache".
****kja Frau
579 Beiträge
Ja, das sind Fragen, die ich mir auch gestellt habe und mir eventuell auch ohne BDSM gestellt hätte. Allerdings mit einem Unterschied: ohne BDSM hätte ich versucht sie nur mit dem Kopf zu bearbeiten. Mit BDSM habe ich dieAntworten auch gespürt, empfunden, mit allen Sinnen.
Demut ist etwas, das man versuchen kann rational zu erklären, aber wenn man sie mit allen Fasern seines Körpers und seiner Seele fühlt..,
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
Demut verbinde ich nicht mit Subsein. Demut ist eine in mir wohnende Erfahrung, Emotion, ein Fühlen, das sich auf mein Ganzes bezieht.
Demut allein einem dominanten Mann gegenüber empfinde ich als mir zu wenig, Demut dem Leben gegenüber beinhaltet auch Demut dem Menschen, der mir begegnet zu empfinden. Davon bekommt derjenige dann was ab *g*

Demut steht auch einem dominanten Mann gut, Demut gegenüber dem Leben und damit auch mir gegenüber.

Ich kann mit dem einseitigen Demutsgefühl einem Mann gegenüber wenig anfangen.

Hingabe ist für mich da eher ein Empfinden, das sich deutlich auch im D/s bei mir zeigt, allerdings ist auch das nur eine Facette der Hingabe. Hingabe empfinde ich immer dann, wenn ich etwas mit Leidenschaft betreibe. Ob das nun auf der sexuellen Ebene ist oder bei völlig anderen Dingen.

Und auch Hingabe steht einem dominanten Mann ausgesprochen gut, wie ich finde.

Devotion ist ein Teil meiner Sexualität, meine Sexualität ein Teil von mir, aber nicht mein Lebensinhalt. Jepp, sehe ich genauso wie Lina.
*******rlin Frau
2.548 Beiträge
Demut verbinde ich nicht mit Subsein.


Nicht unbedingt, ja.

Wenn ich mit einem Menschen zusammen sein kann, für den ich Zuneigung
und innige Gefühle hege, der mich fasziniert , mit dem ich meine sexuellen Fantasien erleben und ausleben kann, dann empfinde ich Dankbarkeit
und insofern auch Demut.

Heißt natürlich: Ich empfinde Dankbarkeit/"Demut" dann, wenn
Gefühle von Zuneigung, Faszination, Fantasieerfüllung,Wertschätzung über
"gemeinsam erleben können" nicht nur einseitig empfunden werden,
sondern auf Gegenseitigkeit beruhen.
Ich bin dann " dem Leben an sich Dankbar", dass mir " das Glück geschenkt wurde, einen passenden Partner/Gegenpart zu finden
und empfinde dann auch Dankbarkeit meinen Partner gegenüber.
Im Idealfalle lernen ja 2 Menschen aneinander und miteinander.
Und für all das lernen und empfinden, das was " mir beigebracht wird"
und für die Gefühle, Zeit und Lebensernergie die mein Gegenüber für mich aufbringt, bin ich dann halt dankbar, empfinde ich Dankbarkeit.

Dann kommt mir in meiner Sexualität auch so ein satz über die Lippen wie :
Demütig knie ich vor Euch nieder , mein Herr
und werd dabei ganz kribbelig in den Lenden.
Aber auch nur, weil es halt der passende Partner ist.
Sonst würde da nix bei mir kribbeln.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
@*******rlin

Klasse ge- und beschrieben *blume*

Das empfinde ich sehr sehr ähnlich.

Gerade diese tiefe Dankbarkeit, die mich dann erfüllt. Schön..
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