@krebs9778
Hallo,
Ich denke da genauso wie Du. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Greift die Industrie erst einmal etwas auf und es wird zum Massenphänomen, dann plötzlich wird es "in"!
Das mit dem "very british" stimmt total. Nur ich finde es immer sehr schade, dass die meisten Leute erst ein Werbeplakat benötigen, um etwas gut zu finden oder um etwas Neues auszuprobieren. Meinst Du nicht auch? Es ist doch eigentlich viel besser, wenn Menschen sich mal selbst über ihre Persönlichkeit, ihre Figur, etc. Gedanken machen und sich somit viel bewusster und individueller kleiden. Schade, dass das bei den meisten nicht funktioniert und sie sich ganz nach dem Motto der Schafsherde einem Trend anschließen, statt selbst mal einen (persönlichen) zu setzen. Dennoch - ich finde diesen Trend gut, denn er kommt meiner modischen Sicht der Dinge näher. Stiefel sehen einfach besser aus als Halbschuhe und Röhrenhosen besser als z.B. die sog. "Schnellfickerhosen"
(Kleiner Seitenhieb auf eine Klientel, die mir gegenüber peinlicherweise die Klappe am meisten aufreist).
Deswegen sage ich ja, dass es zum Thema Männer und Absatzschuhe viel zu diskutieren gibt. Vielleicht merkt dann die Modeindustrie mal, dass Ihnen durch diese Geschlechterrollen-Engstirnigkeit einiges an Valuta durch die Lappen geht. Ich wünsche es Ihnen.
Was die Begriffe "tuntig" und "Fetisch" angeht, das sind sehr vergängliche Worte. Du glaubst gar nicht, wie viele modische Dinge ihren Ursprung in irgendeiner "Fetischecke" haben (Lederarmbänder, Gürtel, Piercings, etc.). Heute weiß niemand mehr, dass diese Artikel aus fetischistischen Bereichen stammen. Tuntig ist auch nur so ein Begriff, der durch Halbwahrheiten geprägt wurde. In einer Industriegesellschaft war es einfach unangebracht, wenn ein Mann (Arbeiter und Ernährer) sich für Schöngeistiges interessiert hat. Er hatte dazu schlichtweg keine Zeit. Daraus hat sich dieser Begriff entwickelt. Heute ist dieser Begriff genauso überkommen, wie die Industriegesellschaft. Der Mann sollte sich eigentlich in seiner Einstellung da geändert haben, denn er ist nicht mehr 12 Stunden im Stahlwerk und hat zu Hause Frau und sieben Kinder. Er hat Zeit für Schöngeistiges, für etwas das ihn intellektuell weiter bringt. Manche haben das begriffen, viele leider nicht! Sie spielen in der Gruppe oder vor Frauen immer noch den harten "Kerl", um auf penetrante Art und Weise seine Männlichkeit auch für den letzten Idioten klarzustellen. Leider merkt er dabei gar nicht, wie sehr er sich selbst veralbert, denn vieles ist reines Gehabe. Folglich stellen die meisten Männer ein Pseudo-Idealbild ihrerselbst dar, dass es nicht gibt. Und so etwas ist schwach und vor allem dumm! Alles was nicht in die Männlichkeitsmanie passt, wird starr unterdrückt. Die Leute engen sich dadurch nur selbst ein und werden nie intensiv leben, weil sie immer auf das "Wohlwollen" der Anderen bedacht sind und ihre Stärke darüber definieren. Meiner Meinung nach ist so etwas einfach nur traurig und zeigt, welche Schwäche und Planlosigkeit hinter vermeintlicher Stärke steckt. Ganz platt: Viele Typen kann man in der Pfeiffe rauchen! Deswegen tut sich der hochhackige Schuh beim Mann sehr schwer. Es kommt noch erschwerend hinzu, dass viele Frauen Männer, die aus der Reihe tanzen zusätzlich durch den Kakao ziehen. Oft ist dies aber nur Neid oder persönliche Begrenztheit, Intoleranz und vor allem Ignoranz. Ich spreche da aus Erfahrung.
Ein Mann sollte aber mittelfristig die Konsequenz an den Tag legen, sich über solche Niederungen von Beschränktheit, Schwäche und Spießertum hinweg zu setzen. Das wäre mal angebracht, oder haben sich etwa bis heute nur manche Frauen emanzipiert? Emanzipation heisst dabei nicht nur, für sich alle Rechte einzufordern sondern diese Rechte auch anderen zuzugestehen. Ergo, wenn Frauen Absatzschuhe tragen, darf ich das auch - undzwar mit dem gebührenden Respekt meiner Umwelt.
Leider musste ich erst heute wieder die Erfahrung machen, dass speziell junge Leute mit niedrigeren Bildungsniveaus einfach zu blöd für sowas sind. Denen muss man immer erst mal den Spiegel vorhalten, damit Ihnen ihre "flotten" Sprüche im Hals stecken bleiben. Ältere Leute mit einer gewissen Bldung stehen meiner Erfahrung nach meinem Stil dagegen sehr aufgeschlossen gegenüber. Da siehst Du, es hat alles was mit dem persönlichen Horizont zu tun. Deswegen trau dich auch auf hohe Hacken und in Feinstrumpfhosen rein. Das ist einfach eleganter, auch wenn viele das dogmatisch nicht sehen wollen oder können. Die können Dir das Wasser eh nicht reichen.
So, bevor ich jetzt hier noch hochphilosophisch
werde, mach weiter so und lass dich von Neidern, Kleinbürgern und Proleten nicht stoppen. Die helfen Dir nicht, wenn Du dich nicht wohl fühlst. Du hast die Ausfüllung deines Lebens selbst in der Hand. Also nutze die Zeit! Leute, die an Dir wirklich interessiert sind, werden Dich auch in roten Lackoverknees ansprechen. Sie sind ja an Deiner Person interessiert.
Liebe Grüße
André