***an:
Kann man denn nicht auch einfach akzeptieren, dass es nicht kompatibel ist?
Die Voraussetzung wäre ja, dass man nicht kompatibel ist. Ausgehend von der Musterbeschreibung passen "verschüchtertes Mädchen" und "selbstaufopfernder Märchenprinz" wunderbar zusammen. (Ich überzeichne ein wenig.) Diese Kompatibilität droht jetzt zu bröckeln und treten anderen Rollen auf die Bühne oder klopfen zumindest an die Tür.
Die essentielle Frage lautet: "Kann ich meinem Gegenüber zugestehen, dass er so ist, wie er ist?" Wenn die Frage mit "Ja" beantwortet wird, wäre eine mögliche Lösung, dass er den Sex (nach Rücksprache mit der Frau) "outsourced". Eine andere, dass sie durch seine (Eigen-)Aktivität/Bedürfnisäußerung selbst aktiv wird, weil... warum auch immer. Eine andere, dass sie erkennen, dass sie (jetzt) nicht mehr zueinander passen, sich (jetzt) nicht gemeinsam, jeder für sich, entwickeln wollen und einvernehmlich trennen. Oder mit Rosenkrieg. Oder, oder, oder.
Unzählige Möglichkeiten, bei dem ich professionelle Hilfe nur empfehlen kann, ermöglicht diese vielleicht Lernerfahrungen, ohne, dass nebenbei die ganze Welt untergeht und alles explodiert bzw. das passieren könnte. (Was nicht heißt, dass das in dem Fall ausgeschlossen wäre, aber es würde wohl die Wahrscheinlichkeit reduzieren.)
Zumindest für mich macht es einen Unterschied, ob ich mit Anfang zwanzig eine unbefriedigende Beziehung, in der ich immer und immer wieder das Gefühl habe mein Gegenüber trägt nicht zu (meiner) Entwicklung bei, beende oder ein gemeinsam aufgebautes Leben (Denn das besteht nun mal seit unzähligen Jahren.) übereilig über den Haufen werfe.
Was nicht heißt, dass das keine mögliche Lösung ist. Ich hielte sie nur für unüberlegt, unnötig und schade. Am Ende obliegt es dem TE, was er für sich aus/mit der Beziehung macht. (Der Beziehung, nicht den Hemmungen.)