leidliches Thema
Wie fast alles unterliegt auch das Thema Körperbehaarung einem Zeitgeist, Trends und Mainstream...
Haare sind Natur.
Gerade beim Kopfhaar sind Männer wie Frauen sehr empfindlich. Da wird irrsinnig viel Geld ausgegeben um eine tolle Frisur zu kreieren. Und wenn es weniger wird, dann ist das Gejammer groß.
Was nun das Körperhaar betrifft, so soll das ruhig Geschmackssache jedes einzelnen sein.
Aber ich persönlich verwehre mich dagegen, Menschen mit Behaarung etwa als unreinlich oder ekelig abzustempeln. Das ist völlig überzogen und absoluter Quatsch.
Das Ergebnis einer Rasur (oder sonstiger Haarentfernung) ist abhängig von der Stärke des Haarwuchses auch eher nur ein kurzes Vergnügen.
Will man den Zustand beibehalten, so bleibt in der Folge nur die Rasur für gleichbleibende Glätte.
Das ruft aber natürlich auch Irritationen der Haut hervor, Rötungen, Pickel, Entzündungen usw. Vom unangenehmen Juckreiz solcher Geschichten und/oder des dann folgenden Neuwuchses mal ganz abgesehen (denn das interessiert ja den Betrachter von außen nicht), sieht die Haut dann im Vergleich mit ein paar Haaren wesentlich normaler und gesünder aus.
Da wird immer was von Haaren in den Zahnzwischenräumen geschrieben und gesprochen. Geht zum Zahnarzt und lasst Euch die Lücken schließen! Oder Ihr seht es als Zahnseidenersatz - gemäß einem weitere Trend: Bio...
Machen wir uns nichts vor. Die wenigsten von uns sind Leistungssportler oder stehen permanent nackt vor einem Kameraobjektiv. Also wozu dann das Ganze? Man darf ja nicht aus den Augen verlieren, dass für einen stark behaarten Mann (erst recht für einen bewucherten) eine Ganzkörperenthaarung kein Prozess von einer halben Stunde ist. Hinzu kommt noch die entsprechende Hautpflege. Gerade im Rücken- und Po-Bereich wäre auch mindestens eine 2. Person notwendig.
Wer also betreibt denn tatsächlich einen solchen Aufwand regelmäßig, freiwillig und dann auch noch gern?
Wollen da die Männer nicht einmal mehr den Frauen gefallen und sich ihren Wünschen anpassen, den letzten Rest ihrer Männlichkeit aufgeben, das, was in den 80ern als absolutes Schönheitsideal galt?
Wie viele Frauen schreiben hier in ihren Profilen: "Ich bin ich! Das ist gut so und bleibt auch so!"
Na Glückwunsch!
Und ich bin auch ich, nur eben genau so, wie ich bin, nicht so, wie ich anderen evtl. besser gefallen würde.
An mir muss ja niemand rumlutschen, jeder ist selbst für seine Zahnpflege verantwortlich. Meine Partnerin hat nichts gegen meine Haare, sie verliert selber täglich genug von ihrem Kopf, die ich hin und wieder mal im Mund habe. Verlange ich deshalb, dass sie sich eine Glatze scheren lässt?!
Es gab mal Zeiten, da waren innere Werte gefragt. Heute sagt Frau, wie weich sie einen Kerl gerne hätte, die Mannen modellieren sich nach den Vorgaben und stellen sich in die Reihe in der Hoffnung auserwählt zu werden.
Und irgendwann, wenn selbst Frau erkennt, dass eine glatte Männerbrust nichts mit Gefühl zu tun hat, dass ein blanker Schwanz kein Garant für Liebe ist, ihr ach so schöner jugendlich wirkender Mann (denn Kinder sind von Natur aus glatt) sich einer jüngeren zuwendet, dann wird es ihr selbst mit dem gepflegten Herren zu haarig und sie sucht sich einen Mann, ohne Wenn und Aber...
Alle Welt schimpft über Oberflächlichkeit und falsche Schönheitsideale.
Über mangelnde Intelligenz, Allgemeinbildung, Rechtschreibung usw. wird lange nicht so viel diskutiert...
Fazit: ich habe nichts gegen Pflege, jeder soll den Aufwand betreiben, den er für angemessen hält, jeder soll sich so gestalten wie er sich gefällt.
Aber dumme plumpe Sprüche gegen Körperbehaarung haben gerade bei Menschen, die sich Freizügigkeit und Toleranz auf die Fahnen schreiben, nichts zu suchen