Secretary - BDSM im Büro

Nette Bilder, die Ironie dürfte allerdings an 99% der Betrachter völlig verschwendet sein.

Wirklich mit den Klischees gespielt hätte der Fotograf, wenn er die Rollen vertauscht hätte. Aber nackte Weiber verkaufen sich wohl besser als Männer an Hundeleinen.
So bleibt's meiner Meinung nach beim blossen Perpetuieren ebendieser Klischees.

Bilder find ich teilweise Klasse vor allem finde ich die Requisiten (Deutsche Bundespost ) absolut geil

mit dem Rest kann ich nix anfangen sorry

dasw themen-hauptfoto find ich persönlich sehr gelungen und hebt sich da deutlich von den anderen ab

vorallem ist kein billiger osteuropäischer (Schmink-)Stil zu erkennen

die bilder schauen wir uns garantiert alle an : http://catonium-fans-und-freunde.joyclub.de/

Die Rollenverteilung ist vom Klischee belastet ???... Minirock, Nagellack und Terminkalender verwalten ... fehlen nur noch die Blumen für die Geliebte und der Blowjob zur Entspannung

Wie gut, dass man es den Sekretärinnen auch mal mitteilt ... als Sekretärin des Geschäftsführers einer großen Verwaltung bin ich zum Glück von meiner Umgebung noch nie mit diesem Klischee konfrontiert worden ...ich glaube, ich müsste herzhaft lachen ...

Mich stört der Hund auf dem Foto. Für mich haben Tiere auf solchen Bildern nichts verloren.

Den Hund finde ich ganz witzig, stellt er neben der Blickführung doch einen schönen Gegensatz (wohliger Pelz gegen bloßgestelle nackte Haut) dar und bricht das erstarrte Setting etwas auf.

Mich stören v.a. die übertriebenen Gesichtszüge der Darsteller, das wirkt sehr comichaft. Wahrscheinlich ist das beabsichtigt, aber auf meinen ästhetischen Geschmack wirkt dieser Bruch zwischen Person und Umgebung unharmonisch und deplatziert. Im krassen Gegensatz dazu ist restliche setting der Werke durchgehend steril und erstarrt. Insbesondere die immergleiche Blickführung (die seit 100 Jahren in der Werbung langweilt), tut mir im Auge weh, und den Puppenstil vertrage ich auch nur einige Bilder lang. Selbst wenn man Klischees dar-/ bloßstellt, können gern noch ein bißchen Inspiration und Experimentierfreude durchklingen. Vielleicht finden andere das fesch, aber mir geht der Provokationsstil des Künstlers zu sehr auf Kosten des Zuschauers, letztendlich wird er hier mehr bloßgestellt und veräppelt als das vermeintliche Klischee. Leute ohne devote Veranlagung werde sich daran wohl stören.

Nun, ich gebe ja gerne zu, dass ich diesem ganzen BDSM Thema nicht wirklich viel abgewinnen kann. Daran konnte bisher weder "Shades of Grey" noch solch eine Photoserie etwas ändern.

Und auch wenn die Bilder optisch sehr schön sein mögen, kann ich selbst beim besten Willen weder Ironie noch Augenzwinkern darin erkennen. Irgendwie scheinen die Klischees an dieser Szene zu haften wie Kaugummi an der Schuhsohle.

Warum werden die Rollen nicht mal vertauscht - eine fesche Chefin, die den karrieregeilen Poser im x-ten Praktikum an seinem Schreibtisch festkettet - DAS wäre mal wirklich witzig und ironisch!

Es ist sehr interessant das Feedback hier zu lesen. Um eines klar zu stellen: Natürlich kann man die Klischees auf den Kopf stellen und eine Chefin mit jungem männlichen Praktikanten darstellen, aber das Ganze ist nun mal eine Hommage an den Film "Secretary" und da sind die Rollen nun mal wie sie sind

Ein paar zusätzliche Bilder finden sich übrigens auf meiner Hompage:
www.giorgio-zambelli.com

Wer mehr Bilder sehen will ist natürlich herzlich zur Ausstellung im Catonium, Hamburg eingeladen (ab kommenden Samstag).

Den Katalog zur Ausstellung gibt es zB bei Amazon (Giorgio Zambelli, Hommage à Secretary").

Ciao,
Giorgio Zambelli

Die Rollenverteilung eine Rolle spielt. Vlt. sollte Frau mal Emanzipation außen vor lassen und lediglich ein potentielles Machtgefälle (geschlechterunspezifisch) betrachten und akzeptieren. Und dann spielt es keine Rolle ob es ein Mr. oder Mrs. Grey ist. Wie engstirnig man alles betrachten kann

Und vielleicht sollte man die Fotos einfach für sich sprechen lassen und nicht mit einem Ironieanspruch unterlegen.
Das hinterlässt - zumindest bei mir - nämlich immer den etwas schalen Nachgeschmack, dass hier mehr angepriesen wird, als tatsächlich in der Verpackung ist.