Mein Buch
Das Buch, das ich einst zu lesen begann,
vereinnahmte mich von Anfang an.
Ich konnte nicht mehr ohne sein
und wuchs tief in mein Buch hinein.
Ich reiste um die halbe Welt,
mal war ich arm, mal hatte ich Geld.
Lebte in so vielen Zeiten
und durfte Menschen eine Weile begleiten.
Habe die Liebe gelebt
und gespürt, das der Boden bebt.
Sah Menschen kommen und wieder gehen
und konnte weinend der nächsten Seite nicht widerstehen.
Viele Tränen benetzten mein Gesicht,
drum schrieb ich euch dieses Gedicht.
Es waren Tränen der Freude, der Liebe und auch der Trauer
doch sie alle waren nicht von Dauer.
So viele Kapitel sind noch offen
und das lässt mich stets wieder hoffen.
Mein Buch kann ich an euch nicht weitergeben,
denn dieses Buch, das ist mein Leben.
Doch eines weiß ich ganz genau,
denn Lesen macht bekanntlich schlau:
Auch mein Buch endet irgendwann,
doch dann fängt gewiss ein neues an.