@ CoraW
Aber für den Fall der Fälle kann ich heute nicht sagen, was ich tun würde.
Diese theoretischen Abhandlungen im Vollbesitz meiner geistigen Fähigkeiten lösen sich bei wirklich existierenden Problemen und Situationen schneller in Rauch auf, als ich A sagen kann.
Genau so ist es!
In Bezug auf Deine persönliche Situation möchte ich anfügen: ich denke, daß man in solchen Fällen zwei Möglichkeiten hat:
1. Akzeptieren und sich damit abfinden, daß der andere nicht so ist, wie man ihn gerne hätte. (und das scheint, wenn ich Deine Zeilen und Dein Profil richtig gelesen habe, Dein Weg zu sein)
2. Versuchen, die als unerträglich empfundene Situation zu ändern. Wie gesagt, sobald eine andere Person ins Spiel kommt, ist das leichter gesagt als getan...
Man muß sich entscheiden, ob man mit seinem Partner zusammenbleiben will, obwohl er sich manchmal nicht so verhält, wie man/frau es gerne hätte. Aber dann muß man auch aufhören, sich darüber zu ärgern bzw. deshalb die Beziehung in Frage zu stellen.
Falls man/frau die Tatsache, daß sich der Partner nicht so verhält, wie man/frau es gerne hätte, allerdings nicht (mehr) ertragen kann und keine Aussicht auf Besserung der Lage besteht, bleibt meiner Ansicht nach nur die Trennung.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß auch in dieser Hinsicht nicht alle Männer gleich sind. Mein neuer Freund ist auf jeden Fall das genaue Gegenteil meines Noch-Mannes: verständnisvoll, einfühlsam, empathisch. Mit ihm kann ich über alles reden, was mich beschäftigt oder bedrückt, auch - oder gerade -, wenn es dabei um uns geht. Er hat immer ein offenes Ohr und versucht, mit mir gemeinsam Lösungen zu finden. Deshalb glaube ich nicht, daß wir in näherer Zukunft einen Paartherapeuten brauchen. Aber sollte es einmal so weit kommen, daß wir selbst nicht mehr weiter wissen, wäre er vermutlich der erste, der vorschlagen würde, sich Hilfe von außen zu holen.
Ohne Dir oder Deinem Partner zu nahe treten zu wollen (bei Dir bin ich überzeugt, daß das nicht zutrifft; und Deinen Partner kenne ich nicht, noch nicht einmal virtuell): ich glaube, daß die Fähigkeit, sich Hilfe von Dritten zu holen, nicht unbedingt mit dem Geschlecht zu tun hat. Es ist auch Ausdruck einer gewissen Reife und eines gewissen Selbstbewußtseins. Und es setzt voraus, daß beide Partner die Beziehung aufrecht erhalten WOLLEN. Erotische Liebe ist, zumal, wenn sie für sich beansprucht, exklusiv zu sein (d.h. sich auf eine Person beschränkt), immer ein Akt des Willens. Eine Beziehung aufrecht zu erhalten, setzt deshalb Arbeit voraus... Arbeit an der Beziehung, vor allem aber auch Arbeit an sich selbst.