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Liebe Frauen, wie würdet ihr euch entscheiden?

Wie würdet ihr euch entscheiden?

Dauerhafte Umfrage
*****_by Frau
3.069 Beiträge
lustbaer
vielleicht gäbs weniger trennungen, wenn auch männer eher den mut hätten einen neutralen dritten miteinzubeziehen...
Wenn man sich an solch einem Punkt professionelle Hilfe sucht, hat das wenig mit dem fehlenden Vertauen in einen selbst zu tun. (Gut, manchmal kann in solchen Krisensituationen auch das Selbstvertrauen leiden.)

Hilfe von außen, von einer neutralen Person kann bewirken, dass man Dinge, die sich im Lauf der Jahre eingeschliffen haben (man wird betriebsblind), vorgehalten bekommt. Vorhalten jetzt mal nicht im negativen Sinne, sondern im Sinne von Feedback. Wenn eine Beziehungskiste derart verfahren ist, dass man sich nur noch im Kreis dreht, keinen Anfang und kein Ende mehr sieht, kann dieser Spiegel von außen ganz hilfreich sein.

Eine Paartherapie kann und sollte aber erst erfolgen, wenn man selbst alles ausgeschöpft hat, versucht hat, in mehr oder minder (ja, auch die gibt es) konstruktiven Gesprächen Lösungsansätze zu finden. Manchmal reichen schon diese Gespräche, um sich wieder selbst zu finden. Manchmal aber eben auch nicht.
Ich stimme euch beiden völlig zu, wunderte mich nur, warum dann der Punkt:
Ich würde weiterhin das Gespräch suchen, mich dabei aber vorher informieren, wie das am besten geht
bei den Männern eher angeklickt wurde, als bei den Frauen...
Reden habt ihr versucht, das hat nicht geklappt, entweder weil es falsch angepackt wurde oder weil der Partner sofort blockt und kein Problem sehen will.
Eben, weil eingangs von Dir geschrieben wurde, dass das Reden unter vier Augen nix mehr gebracht hat. Das heißt, man ist mit seinem Latein am Ende und sucht nach neuen Wegen.
@*****aer

Ich weiß du hast mich hier nicht gerufen, trotzdem hat der Nordmann ein interessantes Beispiel:

Ist es die Einsicht oder die Hoffnung, das nur ein neutraler Dritter die Probleme am Besten lösen kann?
Oder woran liegts?

Seit vielen Jahren betreibe ich eine Sportart, die durchaus jeder mal so eben auch betreiben kann, sobald ihm das Equipment zur Verfügung steht. Damit kam ich immer gut voran, merkte allerdings seit einiger Zeit, dass ich über bestimmte Grenzen nicht weiter hinauskam.
Bücher oder mehr Mühegeben bringen im Selbstlauf keinerlei zusätzliche Effekte.
Da war ich erst ein wenig ratlos, was man(n) nun tun könnte - lösen konnte ich es nur dadurch, dass ich mich an erfahrene Trainer gewandt habe, und den Stand meiner Fähigkeiten objektiv beurteilen ließ.
Daraus resultierten von den Trainern einige Schlußfolgerungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte.
Dass ich etwas nicht optimal machte wußte ich sogar, nur nicht wie es bei mir richtig funktionieren konnte.
Seitdem gibt es ein paar Stunden Theorie und Trainingseinheiten unter Anleitung, ergänzt um viele eigene Übungen. Angefangen allerdings ganz vorn bei den Grundlagen. Und ich mache die gewünschten Fortschritte.

Hilfe durch Dritte überall normal bei: Sport, Autofahrstunden, Nachhilfeunterricht, Kochen usw, usf.

Was nutzt diese Erkenntnis hier?
Auch Liebe, Lust und Leidenschaft sind anspruchsvolle Betätigungen und wenn es damit gravierend klemmt, bricht Mann sich keinen "Zacken aus der Krone", Frau schon gar nicht, sich kompetente(!) Hilfe zu holen.
Ich denke, Frauen sind demgegenüber in der Mehrzahl aufgeschlossener. Der Mann hält bei Annahme von Hilfe seine "Ehre" für gefährdet und versucht diesen Schritt zu umgehen...
Sehr anschaulich geschildert!
Wahrscheinlich konnte ich das mit meinen Worten nicht so rüber bringen.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Paartherapie - ja oder nein?
@ lustbaer69

Konkrete Zahlen sind uns leider nicht bekannt, aber die überwiegende Zahl der Paare geht zufrieden und bereichert aus einer guten (!) Therapie. Auch wenn die Ehe letztlich trotzdem nicht aufrecht zu erhalten war, haben beide eine Menge für die Zukunft gelernt. Und wenn die Beziehung bestehen bleibt, funktioniert sie danach, auch sexuell, meist deutlich besser (was nicht bedeutet, dass nun keine probleme mehr bestehen, aber das Paar kann nun wesentlich besser damit umgehen und sie meistens auch allein lösen).

@ rubia

Therapeuten, die sich auf die Seite eines Partners stellen, sind schlicht und ergreifend beschissene Therapeuten. Das darf einfach nicht sein, die haben dann leider (wie viele Therapeuten) selber ein massives Problem. Der/die Therapeut(in) muss neutral bleiben und das Paar die Lösungen selbst - natürlich mit seiner Hilfe und seinen Anregungen - erarbeiten lassen. Eine Einmischung ist absolut unprofessionell und darf den zuständigen Kontroll-Gremien gemeldet werden.

Warum Männer vor dergleichen oft Angst haben? Das liegt daran, dass sie von klein auf darauf getrimmt werden, dass Jungs und später Männer keine Gefühle haben und vor allem nicht zeigen dürfen - und dass Frauen eher auf coole Typen stehen, die keine Miene verziehen (und folglich auch mit Gefühlen nicht umgehen geschweige denn darüber reden können).
*****_by Frau
3.069 Beiträge
nordmann
dem stimme ich voll zu.
beispiel aus industrie und sozialen einrichtungen, auch hier wird häufig die möglichkeit der superversion angeboten...warum wohl?
weil ein aussenstehender neutraler dritter und, wie nordmann richtig sagt kompetenter berater, ganz andere denkanstösse geben kann.

lg
rubia
@antaghars
Danke euch,
auch an den Nordmann und lara_max und überhaupt...
Klingt alles sehr einleuchtend und nachvollziehbar...

*blume*
und dass Frauen eher auf coole Typen stehen, die keine Miene verziehen (und folglich auch mit Gefühlen nicht umgehen geschweige denn darüber reden können)
Na, das ja nun gerade mal nicht. Ein Kerl, der seine Gefühle nicht zeigen kann ist sowas von schwierig und muss wirklich nicht sein. Das kann nicht die Mehrheit der Frauen sein, die das wirklich will.

Sorry für´s off topic.
****ne Frau
8.378 Beiträge
Leider ist es sehr oft so das Männer allein schon beim Wort "Therapie" zurückschrecken.
Dann geben sie ja offen zu das es ein Problem gibt.
Unter vier Augen in den eigenen Wänden reden ist was Anderes, bekommt ja keiner mit.
Sie müßen sich sozusagen vor einem unbekannten Dritten "ausziehen" und zugeben das sie Hilfe brauchen (Der starke Mann braucht Hilfe? LÄCHERLICH!).
Mein Mann wollte auch nicht. Ich muß dazu sagen das er selbst Mediator ist (O-Ton: ich weiß wie man mit Kriesensituationen umgehen muß). Obwohl er sehr genau weiß das man als Beteiligter nicht neutral ist!
Ich habe ihm deutlich gesagt das ich SO nicht weiter machen will und die Therapie als letzten Versuch sehe. Und wenn er nicht mitgeht es wohl oder übel zur Trennung kommen wird.
Ich habe ihm dann noch Zeit gelassen und schließlich ist er mit.
Und war sehr angenehm überrascht.
Im Prinzip sagen wir uns dort nichts anderes wie hier zu Hause auch. Nur das jemand bremst wenn es droht das die Emotionen hochkochen. Oder beleuchtet Sichtweisen wenn sie recht festgefahren sind.

Ich hatte mir ja zu Anfangs, als ich merkte das was nicht stimmt bzw. ich darauf gekommen bin was nicht stimmt das Buch "Frauen sind Anders, Männer auch" gekauft. Ist zwar ganz nett, aber leider zu lau.
Es lösen sich keine Probleme wenn sich einer ganz in sich zurück zieht. Mag sein das man dort zum Nachdenken kommt.
Leider ist es wohl so das Männer ihre Probleme anscheinend mit sich selbst abmachen. (hatte mal nachgefragt) Sie reden kaum bis gar nicht mit Freunden oder Familienmitgliedern. Warum sollten sie sich dann also Hilfe von jemand Fremden holen?

Kelene
... viele Männer fragen ja noch nicht mal nach dem Weg, wenn sie sich verfahren haben ... sieht aus wie off topic, passt aber gut finde ich.

Schade finde ich immer den Gedanken der eigenen Unzulänglichkeit, wenn man sich Hilfe holen will.

Man schlachtet doch auch nicht selbst ein Schwein, wenn man ab und zu Fleisch essen will, sondern man geht zum Fachmann, zum Metzger.
****ne Frau
8.378 Beiträge
Doch Adalie, das passt sehr gut!
Und fast schon wieder in den Emanzipations-Tread.
Komischerweise scheinen die Frauen dann doch mehr Selbstbewußtsein zu haben weil sie den Mut haben sich Hilfe zu holen.

Kelene
Geeignete Therapeuten erkennen?
@******ars

sind schlicht und ergreifend beschissene Therapeuten. ... Eine Einmischung ist absolut unprofessionell

Wie unterscheidet man als Unbedarfter und in Notlage befindlich zwischen guten und schlechten Therapeuten. Woran kann man die Guten erkennen? Und wie sie finden?

Das alles am besten schnell und bevor die Therapie beim Falschen angefangen hat oder sich als Fehlschlag erweist.
Stelle ich mir nicht einfach vor, solange man selbst keinerlei Therapieerfahrungen hatte und keinen einzigen Therapeuten kennt.
****ne Frau
8.378 Beiträge
@*********frau: wir haben unseren Therapeuten duch Empfehlung gefunden.
Ich gebe euch Recht, es ist schwer einen guten zu finden. Vergleichbar wie einen anderen guten Arzt zu finden.
Übrigens gibt es in größeren Städten Familienberatungszentren die meist öffentlich sind und somit nicht wirklich viel kosten.
Bei uns ist es so das wir in unserem möglichen Rahmen Spenden überweisen.

Kelene
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ nordmann_frau
Es ist in der Tat nicht einfach, geeignete Therapeuten zu erkennen. Selbst wenn einem mal einer sympathisch erscheint, sagt das noch lange nichts über seine therapeutischen Fähigkeiten aus. Aber es ist schon wichtig, dass man auch spürt, der Mann oder die Frau hat das Herz auf dem richtigen Fleck und strahlt eine gewisse Warmherzigkeit aus.

Wer "professionell" nur seine Ausbildung runterbetet - unbedingt meiden!

Aber einen zu finden, ist gar nicht so schwer: Es gibt Beratungsstellen und Ärzte, die man um ihre ehrliche Meinung bitten kann (und die haben ja mit den nahezu allen Therapeuten in der Umgebung so ihre Erfahrungen), es gibt das Internet (in dem man so manches zu verschiedenen Therapeuten finden kann oder um Tipps bitten kann - und dann noch die Erfahrungen von Freunden und Bekannten (die meist am wertvollsten sein dürften).

Wie "jens90_99" schon schreiben: Auch einen guten Arzt zu finden, kann ziemlich schwierig sein.

Leider gilt bei uns in Deutschland noch immer, dass man für ein bestimmtes Studium vor allem gute Noten braucht. Wer aber in der Schule gute Noten hat, mag ein exzellenter Schüler sein, aber noch lange kein guter Arzt oder Therapeut. Im Gegenteil, nach unserer Erfahrung schließt sich das meistens fast gegenseitig aus. Und deshalb sind die Eindrücke und Erfahrungen anderer einfach Gold wert.
*******albe Mann
2.460 Beiträge
Wenn der Albe ne Frau wäre würde er sich trennen und sein Glück woanders versuchen
wenn das...
....soo einfach zu entscheiden wäre, dann wär ich auch schon ein ganzes Stück weiter *lol*. Der Meinung der meisten, die sich an der Umfrage beteiligt haben, dass 'ne Paartherapie helfen soll, kann ich mich jedenfalls nicht anschließen.
Paartherapie!!!!!
wenn man alleine ( b.z. zu zweit ) nicht mehr weiterkommt, sollte man als letzte möglichkeit die Paartherapie wählen.
Ein aussenstehender beurteilt und beobachtet ganz anders.

versucht euch doch beide mal an euer erstes Treffen, eure erste Verliebtheit zu erinnern, dass muss aber gemeinsam passieren,
versucht aus diesem schönen Gefühl herraus einen sehr netten Abend zu gestallten. Vieleicht kommt das kribbeln dann auch wieder hoch.
Erzählt euch gegenseitig wie die Empfindungen damals waren.
Vieleicht hilt es. Wir wünschen euch auf jeden Fall ganz viel Glück dabei und drücken fest die Daumen.

L.G.
Uschi & Peter
Paartherapie...
... lautet meine spontane Antwort (und die der meisten Frauen, die sich bisher an der Umfrage beteiligt haben). Leider ist die Realität, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, etwas komplizierter.

"Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg" - das war früher einer meiner Leitsprüche (und ist es in mancherlei Hinsicht auch noch heute). In einer Partnerschaft gilt leider: Wo nur ein Wille ist, bleiben auch nur getrennte Wege.

Für eine Paartherapie ist es unabdingbar, daß sich beide Partner des Problems bewußt und bereit sind, an dessen Lösung zu arbeiten. Mein Mann weigerte sich - trotz 15jähriger Beziehung und trotz zweier gemeinsamer Kleinkinder - beharrlich. Und da auch Gespräche nicht weiterhalfen, sind wir inzwischen getrennt.

Unter der Voraussetzung, daß Sex ursprünglich beiden Spaß gemacht hat, sind dauerhafte Unlust, mangelnde Quantität und Qualität des Sexuallebens meines Erachtens nur Symptome für tieferliegende Probleme. Ich kenne zumindest kein Paar, das sich nicht mehr versteht, weil es keinen Sex mehr hat. In allen mir persönlich bekannten Fällen ist es genau umgekehrt: das Paar hat keinen Sex mehr, weil es sich nicht mehr versteht. In solchen Fällen kann es durchaus hilfreich sein, professionelle Hilfe von außen anzunehmen, um die Probleme, die von innen heraus nicht mehr gelöst werden können, mit Hilfe eines Therapeuten gemeinsam anzugehen.

Wünsche allen, die gerade diesen schwierigen Weg gehen, viel Erfolg!
*****_st Frau
386 Beiträge
Ich denke, das "Problem" an sich ist, daß in den meisten Partnerschaften nunmal Männer und Frauen leben.

Und Männer und Frauen haben bei fast allen Dingen im Leben verschiedene Herangehensweisen. Löst mal gemeinsam eine Textaufgabe! Männer werden immer anders an die Lösung herangehen. In den optimalen Fällen kommt man trotzdem auf ein gleiches Ergebnis.

So ist es dann auch in der Partnerschaft.

Dann kommen noch jahrtausende "eingebrannte" Verhaltensweisen dazu. Der Mann mußte eben auf der Jagd alleine mit dem Wildschwein klarkommen, da gab es keine Hilfe. Die Frau konnte schon mal zum Feuer nebenan gehen und fragen, ob sie sich mal Wasser borgen kann. Das steckt tief in uns drin, das läßt sich nicht so leicht abstellen. Auch wenn es uns nicht paßt. Und deshalb fragen die wenigsten Männer nach dem Weg oder holen sich Hilfe.

Ich oute mich jetzt mal hier als Supernanny-Fan. Dort geht es eigentlich um die "Zähmung unerträglicher kleiner Terrorkids". Aber wenn man sich die Sendung mal ganz unvoreingenommen anschaut, merkt man schnell, daß die Probleme zu 99% immer die Eltern haben. Und dann wird fast ausschließlich mit den Eltern gearbeitet. Ein schönes Beispiel ist immer, wenn den Eltern ein Video über ihre häusliche Situation vorgespielt wird. Die meisten erschrecken vor sich selbst oder brechen in Weinkrämpfen zusammen. Ihnen war das bis dahin nicht bewußt. Die letzte sagte "wie die Assis" und wurde über ihr eigenes Verhalten nicht fertig. Und man merkt immer, die Kinder sind ein Abbild ihrer Eltern und deren Umgang miteinander bzw. wie es in den Wald hineinruft ...

Was will ich damit sagen? Wer Zweifel an einer Paartherapie hat, sollte sich mal so eine Sendung ansehen. Denn letztlich ist es dort auch nichts anderes. Nur das die Eltern meist den Weg zur Hilfe über die Kinder gesucht haben, weil die ihnen letztlich gezeigt haben, daß was nicht stimmt. Und man merkt dann ganz deutlich, daß ein guter, neutraler Aussenstehender sofort Defizite sieht und Hilfe leisten kann. Und es sind manchmal so lächerliche Kleinigkeiten.

Was hilft mir das privat? Gar nichts! Leider habe ich auch so einen Mann, der nie nach dem Weg fragt. Ich habe auch schonmal die Idee eines Therapeuten anklingen lassen. Da kommt dann aber der gleiche verständnislose Blick wie bei allen Diskussionen. Und die Diskussionen sind eigentlich Monolge. Er versteht mich nicht, meine Probleme nicht und meine Beispiele schon gar nicht.

Ist nur komisch, daß ich hier meißt verstanden werde und für meine einfachen und verständlichen Beispiele eher Lob bekomme. Zu Hause klappt das nicht. Warum auch immer?

Aber noch ist es nicht so schlimm, daß ich nicht damit leben kann. Aber für den Fall der Fälle kann ich heute nicht sagen, was ich tun würde.
Diese theoretischen Abhandlungen im Vollbesitz meiner geistigen Fähigkeiten lösen sich bei wirklich existierenden Problemen und Situationen schneller in Rauch auf, als ich A sagen kann. Und warum ist das so?

Weil dann Gefühle im Spiel sind.
Weil das Herz den Verstand nahezu ausschaltet.

Und das macht es sehr, sehr schwer!
@ CoraW
Aber für den Fall der Fälle kann ich heute nicht sagen, was ich tun würde.
Diese theoretischen Abhandlungen im Vollbesitz meiner geistigen Fähigkeiten lösen sich bei wirklich existierenden Problemen und Situationen schneller in Rauch auf, als ich A sagen kann.

Genau so ist es!

In Bezug auf Deine persönliche Situation möchte ich anfügen: ich denke, daß man in solchen Fällen zwei Möglichkeiten hat:
1. Akzeptieren und sich damit abfinden, daß der andere nicht so ist, wie man ihn gerne hätte. (und das scheint, wenn ich Deine Zeilen und Dein Profil richtig gelesen habe, Dein Weg zu sein)
2. Versuchen, die als unerträglich empfundene Situation zu ändern. Wie gesagt, sobald eine andere Person ins Spiel kommt, ist das leichter gesagt als getan...
Man muß sich entscheiden, ob man mit seinem Partner zusammenbleiben will, obwohl er sich manchmal nicht so verhält, wie man/frau es gerne hätte. Aber dann muß man auch aufhören, sich darüber zu ärgern bzw. deshalb die Beziehung in Frage zu stellen.
Falls man/frau die Tatsache, daß sich der Partner nicht so verhält, wie man/frau es gerne hätte, allerdings nicht (mehr) ertragen kann und keine Aussicht auf Besserung der Lage besteht, bleibt meiner Ansicht nach nur die Trennung.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß auch in dieser Hinsicht nicht alle Männer gleich sind. Mein neuer Freund ist auf jeden Fall das genaue Gegenteil meines Noch-Mannes: verständnisvoll, einfühlsam, empathisch. Mit ihm kann ich über alles reden, was mich beschäftigt oder bedrückt, auch - oder gerade -, wenn es dabei um uns geht. Er hat immer ein offenes Ohr und versucht, mit mir gemeinsam Lösungen zu finden. Deshalb glaube ich nicht, daß wir in näherer Zukunft einen Paartherapeuten brauchen. Aber sollte es einmal so weit kommen, daß wir selbst nicht mehr weiter wissen, wäre er vermutlich der erste, der vorschlagen würde, sich Hilfe von außen zu holen.

Ohne Dir oder Deinem Partner zu nahe treten zu wollen (bei Dir bin ich überzeugt, daß das nicht zutrifft; und Deinen Partner kenne ich nicht, noch nicht einmal virtuell): ich glaube, daß die Fähigkeit, sich Hilfe von Dritten zu holen, nicht unbedingt mit dem Geschlecht zu tun hat. Es ist auch Ausdruck einer gewissen Reife und eines gewissen Selbstbewußtseins. Und es setzt voraus, daß beide Partner die Beziehung aufrecht erhalten WOLLEN. Erotische Liebe ist, zumal, wenn sie für sich beansprucht, exklusiv zu sein (d.h. sich auf eine Person beschränkt), immer ein Akt des Willens. Eine Beziehung aufrecht zu erhalten, setzt deshalb Arbeit voraus... Arbeit an der Beziehung, vor allem aber auch Arbeit an sich selbst.
*****_st Frau
386 Beiträge
@pesmoutizitas
Danke für Deine lieben Worte und Zuspruch.

Sicher hast Du Recht, daß die Fähigkeit Hilfe zu holen, nicht vom Geschlecht abhängt. Auffällig ist aber doch, daß Männer weit mehr Probleme damit haben als Frauen. Auch wenn es nicht auf alle zutrifft, genau wie es Frauen gibt, die das nicht können. In den Diskussionen geht es aber meistens um Mehrheitsbetrachtungen. Solche, die Glück mit ihrem Partner haben (so wie Du - Glückwunsch von ganzem Herzen), sollten sich da immer ohne schlechtes Gewissen ausklinken. Also nicht in der Diskussion, sich nur die Jacke nicht gleich persönlich anziehen. Du verstehst mich schon!

Was mich betrifft, ja, vor einem Jahr habe ich noch sehr gelitten. Auf der Suche nach Änderung und was auch ich tun könnte, auch um ihm zu erklären, was falsch läuft, bin ich über viele verschiedene Klicks hier gelandet. Irgendwann war ich der Meinung, ich muß der Welt auch mal was sagen und habe mich hier angemeldet. Irgendwann kamen auch CM und ich liebäugelte dann mit dem Gedanken, man könne sich ja hier holen, was zu Hause u. a. auch fehlt. Aber je eindeutiger die Angebote, desto weiter schob ich den Gedanken weg. Und irgendwann bin ich zu dem Schluß gekommen, daß es für mich nicht der Weg ist.

Ich habe aber auch gemerkt, daß ich mich in manche Sachen nicht mehr so reinsteigern sollte und ihn so nehmen wie er ist. Ich gebe zu, es fällt immer noch sehr schwer und ich könnte ihn manchmal prügeln. Aber Dein 1. Vorschlag trifft schon sehr gut zu.

Ich habe aber auch gemerkt, daß reden (oder hier schreiben) sehr wichtig ist. Nur muß es nicht unbedingt der Partner sein. Ein Therapeut ist sicher gut, nützt aber nichts, wenn sich einer sperrt. Hier habe ich aber mittlerweile einige gute Freunde gefunden, mit denen ich mich austausche. Und wenn ich meine Sicht der Dinge schildere, dann kommt eine Einschätzung zurück. Und dann liest sich das alles ganz anders, als es eigentlich ist. Und da komme ich an den Punkt, daß ich mich immer öfters frage, ob ich nicht auch einiges dazu beitrage. Und das hat bei mir schon einiges bewegt.

Aber letztlich ist jeder Mensch anders und ich denke, es wird kein Patentrezept geben. Was für den einen gut ist, kann für den anderen der Supergau werden. Daher sind Ratschläge immer schwierig. Man kann sich aus einzelnen Berichten nur das Beste für sich raussuchen. Denke ich.

Ach so, was ist, wenn der Partner die Probleme nicht annähernd sieht und bei Erklärungen nicht versteht? Wie soll er dann Hilfe suchen, für ihn gibt es ja keinen Grund. Er ist glücklich und zufrieden und kann nicht verstehen,daß sich was ändern soll. Das was ihn lediglich stört, sind eben die Macken und Mucken, die er aber tolerieren kann. Alles andere versteht er nicht.
Womit wir bei dem Problem im Modell der Antaghars wären... Was, wenn einer der Partner ein "Problem" nicht als "Problem" sieht... und der andere keine Lösung weiß, die Blockade zu lösen..
Klar Paartherapie wäre wohl die bessere Lösung... hinterher ist man immer schlauer..

Danke Cora und *blume* an alle, die sich hier weniger mit dem Problembären, dafür um so mehr mit dem Thema befasst haben..
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ CoraW
Ein Vorschlag:

Wenn Du schon Freunde hast, mit denen Du wunderbar auch über Deine Beziehung und Deine Probleme reden kannst, Dein Partner Gesprächen gegenüber aber nicht gerade sonderlich aufgeschlossen ist, solltest Du das auch in Bezug auf Deinen Partner nutzen. Denn vielleicht hat er einfach nur Probleme mit Deiner Art, Gespräche anzugehen (z. B. weil früher seine Eltern auch so mit ihm gesprochen haben oder so).

Das heißt nicht, daß diese Art schlecht ist, also bitte nicht falsch verstehen. Aber es ist vielleicht nicht der exakt richtige Schlüssel für das Schloß, mit dem er gesprächsbereiter werden könnte.

Und bei solchen Männern (die gibt es ja zuhauf) haben wir erfreulich gute Erfahrungen gemacht, wenn die in fröhlicher Runde mit Freunden saßen - und die haben plötzlich angefangen, über solche Themen zu reden wie wir hier im JC das z. B. tun. Einfach mal ohne ein bestimmtes Ziel darüber diskutieren.

Seltsamerweise reden dann die besagten Männer durchaus mit, andfangs vielleicht etwas zögerlich und noch zurückhaltend, manchmal gleich total begeistert. Und ihre Partnerin guckt sie mit großen Augen an und wundert sich: Er kann ja doch darüber reden.

Und nicht sleten kommt dann von diesen Männern, dass sie auch leiden und gerne darüber sprechen würden, aber nicht so, wie es ihre Frau versucht - das kapieren sie einfach nicht. Und schon beginnt eine spannende Diskussion, in der dann jeder auch mal was von sich erzählt - und schon kommen auch die Frau und ihr mann indirekt ins Gespräch.

Das hat schon Wunder gewirkt und dazu geführt, dass die beiden zu Hause in aller Ruhe weiter diksutieren konnten. Denn Männer lieben es, bei Problemen nach Lösungen zu suchen - es dürfen nur nicht ihre eigenen sein, wenn's um Beziehungen und Gefühle geht. Doch über diesen Umweg kapieren sie manchmal rasch, was ihre Partnerin ihnen - auf die falsche Art - schon seit Jahren vermitteln will.

Dazu braucht man keinen Therapeuten, sondern nur Freunde, mit denen man nicht nur über Urlaub und all die üblichen dämlichen Oberflächlichkeiten redet, sondern auch mal über das, was uns alle wirklich beschäftigt und umtreibt - auch über sich selbst und seine Probleme. Und plötzlich redet der Partner mit ...
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