**C:
Und sei mal ehrlich, wenn Du an einem Tag oder einem Abend x-mal den gleichen ausgeleierten Spruch hörst und dann kommt Jemand mit einem Spruch, der Dich eventuell irritiert oder Dich lachen lässt, dann hat dieser Jemand doch schon mal Dein Interesse geweckt.
Der Unterschied ist wohl, ob es ein Spruch oder eine Aussage ist. Es macht einen Unterschied, ob mein Ziel ist natürlich zu wirken oder natürlich zu sein.
Wenn ich natürlich bin (oder danach strebe es zu sein) und auftrete, schrumpft natürlich die Masse an Frauen, die an mir Interesse haben. Gleichzeitig wächst die Masse derer, von denen ich möchte, dass sie an mir Interesse hat. Ein wesentlicher Unterschied in meinen Augen ist darüber hinaus:
**C:
Sinn der Übung ist doch, Interesse beim anderen Geschlecht zu erwecken.
Ich bekunde (!) Interesse. Ob mein Gegenüber umgekehrt Interesse hat... sicherlich nicht irrelevant, aber (für mich) erst einmal sekundär. (Nicht zuletzt bleibt offen, woran der Gegenüber Interesse hat: An mir (Wenn ja, welchen Anteilen/Facetten, wie lange?) oder meinem Interesse?
)
*********lchen:
Ich vermute auch nicht, dass der Psychotherapeut abends mit in Diskos, Clubs oder Bars geht. Gerade schüchterne Menschen haben eine riesengroße Angst vor Ablehnung oder Ignoranz und vermeiden deshalb ganz bewusst entsprechende Situation. Die erste Enttäuschung kommt aber ganz gewiss und dann ist man mit dieser möglicherweise (emotional) alleine.
Ah ja. Nicht nur, dass ich das Mitnehmen einer Krücke (Psychotherapeut/Coach) in entsprechende Kontexte suboptimal finde, viel wichtiger: Ein schüchterner Mensch findet möglicherweise gar nicht die passenden Menschen in Diskos, Clubs oder Bars. Wieso sollte ein Mensch, der schüchtern ist, fischen lernen, wenn er gar kein Fisch mag/haben will sondern lieber Beeren essen möchte?
Da fängt's doch an. Ich mag Beeren lieber. Also lerne ich, dass es a) okay ist lieber Beeren zu wollen und b) wie ich Beeren sammele. Wenn ich in Bezug auf zwischenmenschliche Interaktion dann noch die Annahme teile, dass es zwei zum Tango braucht, kann ich 50% des Verantwortungsballs der Beziehungsgestaltung der Frau an den Kopf werfen. (Zumindest ich sehe mich nicht per se als Bespaßungsprogramm/Alleinunterhalter an.) Meinetwegen 30%, wenn man wie ich gerne die Illusion hat das (zwischenmenschliche) Spiel zu bestimmen
*********lchen:
Selbst wenn man dann feststellen sollte, dass der jeweilige Coach und dessen Herangehensweise eigentlich nicht zu einem passt, aber man hat einen Schritt gewagt und im besten Falle etwas über sich gelernt.
Haltung. Und zumindest ich gebe keinem Menschen Unsummen in die Hand, nur um "im besten Fall etwas über mich gelernt zu haben". Außer es ist als Selbsterfahrungsseminar deklariert.
Die PUAs bieten eine Dienstleistung an. Eine, bei der scheinbar nicht mal eine Auftragsklärung (Beeren/Fisch) gemacht wird, sondern ein stumpfes Allheilmittel zum Schlucken gegeben wird. "Wenn du dich so und so verhältst, dann finden dich die Frauen unwiderstehlich."
Will ich mich überhaupt so verhalten?
Will ich überhaupt, dass die Frauen mich unwiderstehlich finden?
Will ich mich verstellen, um mit Frauen ins Bett zu gehen, die mich eigentlich einen Scheiß interessieren?
Die Antworten darauf können - natürlich - ja lauten, und ist PUA dann sicherlich ein wundervolles Spielzeug um kleine Mädchen jeden Alters mit nach Hause zu nehmen, auf dass sie sich danach in ihrer Opferrolle bei ihrer besten Freundin oder ihrem verständnisvollen Freund ausweinen.
Emanzipierte und eigenverantwortliche Menschen bzw. die, die es werden wollen... kommt drauf an, wie gut es jemand spielt. Im Businesskontext kann ich das ja noch verstehen (Wenngleich ich mir auch da mehr Offenheit wünsche.), im Privaten wäre/ist es zumindest mir (spätestens "mittlerweile") zu anstrengend und habe ich die Erfahrung gemacht, dass mich Menschen (Männer wie Frauen) so schätzen, wie ich bin. Zahlen steigend.
Von demher sehe ich Maskeradenspiele als natürlich an, halte das Abnehmen, die Begegnung von Menschen allerdings wünschenswerter als Maskenbälle. (Wobei ja letztendlich jeder für sich entscheidet, wer er ist oder meint zu sein.)