*********lchen:
Okay, wie lernst Du das denn ganz locker und natürlich... wenn es unter Umständen schon jahrelang nicht geklappt hat?
Ich sprach nirgends von "locker". Was glaubst du, warum mein Nickname so lautet, wie er lautet?
Persönlichkeitsentwicklung - und das schreibt sich ja PUA (neuerdings?) auf die Fahne - dauert, zumindest meiner Meinung nach, ein Leben lang. Persönlichkeitsentwicklung ist ein (Selbst-)Erfahrungsprozess. Bücher können dabei helfen, andere Menschen können dabei helfen. Was davon als hilfreich wahrgenommen wird, steht auf einem anderen Papier.
Mein "Problem" ist nicht mal das Wissen, was bei PU vermittelt wird. Denselben Scheiß lernst du problemlos, wenn du dir ein Buch über Psychologie schnappst, deine Umgebung beobachtest und halbwegs in der Lage bis Querlinien/Parallelen zu ziehen und die für dich nützlichen Sachen zu adaptieren. Ich würde sogar behaupten, dass mein Umgang mit Frauen/Menschen stellenweise als "Pick Up" gesehen werden kann.
Der wesentliche Unterschied ist in meinen Augen die Haltung. "Inner Game" vs. "Outer Game", wie's die PUAs ja so schön nennen. Heißt: Ich frage mich nicht "Wie muss ich mich verhalten, damit die Frau höchstwahrscheinlich mehr Zeit mit mir verbringen möchte?" sondern "Wie möchte ich mich verhalten?". Beziehungsweise verhalte ich mich (mittlerweile) einfach. Und entweder passt das für meinen Gegenüber oder nicht. Und wenn es nicht passen, können wir über die Nichtpassung reden. Und wenn wir das nicht können, finde ich das (möglicherweise) schade, aber kann damit leben.
Lernmöglichkeiten gibt's viele, angefangen von Filmcharakteren (Einfach mal extrapolieren.), Archetypen bis hin zu - ganz simpel - Menschen in meinem Umfeld, die das können, was ich gerne können will. Und mit denen rede ich dann. "Wie machst du das eigentlich, dass..."
Und wenn gar nichts geht, würde ich mir professionelle Unterstützung suchen. Betonung auf professionell. Ausgehend von meinem (Selbst-)Verständnis sind bzw. verhalten sich die ganzen "PUA-Ich zeig's dir wie du's besser machst" nicht professionell. Wannabes und Stümper, die anscheinend davon ausgehen, dass alles, was bei ihnen und für sie funktioniert auch bei anderen funktioniert & funktionieren muss. Heißt: Jemandem dabei helfen sein Bestes aus sich (!) herauszuholen statt ihm von außen etwas zuzugeben, was ohnehin nicht oder nur sehr eingeschränkt funktioniert.
Aber das ist wie gesagt eine Frage der inneren Haltung.
*********lchen:
Tango... ein nahezu perfektes Stichwort. Ich würde Dich gerne auf eine Tanzfläche stellen und mal sehen, wie Du eine Frau zum Tanz aufforderst und von ganz alleine (ohne fremde Hilfe) anfängst Tango zu tanzen... Welche Frau glaubst Du, will sich von Dir bei (angenommen) völliger tänzerischer Unfähigkeit auf die Füße treten lassen.
Die Verantwortung hierbei liegt eindeutig beim Mann, da er führt. Die Rolle der Frau besteht darin sich auf den Mann einzulassen und ihm zu folgen. Es gibt kaum etwas, wo die Rollenverteilung klarer und eindeutiger ist als beim Tango.
Du denkst ich habe ein Problem mit Hilfe von außen. Habe ich nicht. Ich unterscheide nur zwischen "gut" und - bestenfalls - "gut gemeint".
Oder anders: Nicht der Klient muss sich nach dem Berater/Therapeuten richten, sondern der Berater/Therapeut nach dem Klienten. Sicherlich gibt es auch in der Psychologie Schulen, die das (immer noch) anders sehen und deren Vertreter sich ähnlich allwissend geben/halten wie der ein oder andere PUA. Und für manche Menschen mag das auch passen. Ich finde ein anderes Modell der Welt wünschens- und lebenswerter und mache - selbstverständlich - dafür Werbung.
Ob der Werbung jemand folgt, liegt nicht in meinem Verantwortungs-/Entscheidungsbereich.
Wenn ich Tango übrigens richtig verstanden habe, geht es um ein "sich aufeinander Beziehen". Nicht darum, dass der Mann per se/immer/überhaupt führt. Und im Sportunterricht - damals
- hatte ich eine herausragende Tanzpartnerin. Die geführt hat. Für die das in Ordnung war und die, natürlich, mir in Grundzügen vermittelt hat, wie es gelingt mir zu führen. Dass ich führen darf.
Aber auch das ist vielleicht eine Haltungsfrage. Wer einen perfekten Tänzer ("Wie ist ein perfekter Tänzer?") haben möchte, würde nicht mich wählen. Wer an einer gemeinsamen, spielerischen Entdeckung interessiert ist wohl eher. That's fine for me - und erweitert den Horizont der Frauen. Soll sogar welche geben, die darauf stehen
*********lchen:
Du glaubst die Antwort also schon zu kennen.
Nein. Ich sage lediglich, dass die Antwort nicht "Nein" lauten muss oder "Nein" die bessere Antwort ist.
Meine Antwort auf diese Frage lautet "Nein". Und als "Nein"-Antwortender gehe ich davon aus, dass mir PUA nichts bringt. Was nicht heißt, dass ich sage es dürfte oder könnte anderen "Nein"-Sagern nichts bringen. Aber ich gehe davon aus, dass es für diese ("Nein"-Sager) bessere/geeignetere Ansprechpartner gibt. Welche, die nicht nur passender sind, sondern zeitgleich noch weniger Geld kosten
*********lchen:
Schließlich braucht man ja einen Sündenbock für die Schlechtigkeit all der fiesen Typen.
Wer sagt, dass ich kein fieser Typ bin?
Wegen mir können so viele Leute zu PU rennen, wie sie wollen. Ich sensibilisiere lediglich für "Jungs, wenn ihr wirklich mit zu/für euch passenden Menschen/Frauen/euch selbst in Kontakt kommen wollt, gibt es aus meiner Sicht geeignetere Möglichkeiten als diese". Was nicht heißt, dass dem so ist. Vielleicht ist PU für den ein oder anderen genau das Richtige. Ich weise lediglich darauf hin: Es gibt auch Alternativen. Alternativen, die aus meiner Sicht eher zielgerichtet für jene sind, die den Umgang mit sich selbst statt den mit Frauen/anderen Menschen verbessern wollen. Letzterer kommt durch ersteres von ganz allein, bzw. ist sicherlich Bestandteil. Der Fokus ist jedoch ein ganz anderer und einer, der zumindest mir ganz gut/besser gefällt.
*********lchen:
Zum Glück gibt es Menschen, die fest davon überzeugt sind, dass man an sich arbeiten kann, Schüchternheit abbauen und sich positiv verändern kann. Die ersten Grenzen, die wir überschreiten müssen, sind die in unserem Kopf. Somit: Man kann auch noch wachsen... und immer wieder gibt es Menschen, die über sich hinauswachsen.
Als wäre Schüchternheit etwas Schlechtes. Da fängt's doch schon an. Ich sehe das - als Betroffener
- beispielsweise nicht so. Und es gibt Frauen, die meine Schüchternheit und unsicheren Facetten ausgesprochen zu schätzen wissen. Was nicht heißt, dass ich sie um jeden Preis behalten muss, gehe ich davon aus/hoffe ich, dass sie mich auch selbstsicherer immer noch zu schätzen wissen. Aber ich kann.
PU: "Du musst so und so sein, um erfolgreich zu sein. Erst dann bist du okay."
Die Haltung, die ich vertrete: "Du bist okay so, wie du bist. Was möchtest du ändern?"
Man(n) muss Frauen nicht immer souverän und "alpha"-like ansprechen. Ich erinnere mich noch gut an einen Ägyptenurlaub mit meinem besten Freund, wir waren 18/19, vor uns im Reisebus saßen - nach einer Geschichte für sich - zwei sympathische Mädels aus unserem Hotel, und ich habe "gegen Ende"/auf der Rückfahrt den Kontakt mit einem Zettel aufgenommen auf dem stand, dass ich, wenn sie will, einen mp3-Ohrstecker abzugeben hätte, Musik auf Wunsch oder wie sie kommt.
- geht eigentlich gar nicht (und bin ich damals allein schon bei dem Zettel fast gestorben), aber sie fand es anscheinend charmant, hat mit Musik gehört und haben wir dann (als Vierergruppe) darauf aufgebaut.
Von demher...
*********lchen:
Der Grundgedanke ist es, eine Frau eben da abzuholen (to pick up), wo sie gerade steht, sie zu schnappen und mit ihr in den Sonnenuntergang zu reiten...
*********lchen:
Du gefällst mir, willst Du nicht mit mir kommen
In meinen Augen sind das zwei ganz unterschiedliche Sachen. Nicht, dass ich nicht Frauen schnappen würde, wenn sie geschnappt werden will (und ich sie schnappen will). Aber ich gehe erst einmal davon, dass sie alt genug ist und für sich selbst entscheiden kann. Sicherlich gibt es Frauen, die können/wollen das nicht, aber die sind für mich eher uninteressant. (Ich vermutlich auch für sie.)
****on:
Ich verstehe, warum Frauen sich immer in "Arschlöcher" verlieben
Weil sie "Arschlochsein" mit Selbstsouveränität verwechseln. Auch hier ein (immenser) Unterschied. Die Kunst - und das ist dann wohl wirklich Kunsthandwerk - ist es auf der einen Seite zu sagen "Hier stehe ich, da drüben stehst du." und auf der anderen Seite zu sagen "Hier schaffe ich dir Raum und würde mich freuen, wenn du ihn füllst". Wenn das einen PUA ausmacht, möge man mir bitte einen derartigen Stempel aufdrücken oder mich zumindest als Aspirant sehen. Mein Eindruck, basierend auf der Außendarstellung und den Einblicken, die ich in die Materie irgendwann mal gewonnen habe, vermittelt mir, dass dem nicht so zu sein scheint. Eine Frage der Haltung, nicht der Technik, wie gesagt.