Ja, ich gehe fremd - und ich liebe meine Partnerin
Ach herjeh, nun werde ich wahrscheinlich einen Sturm der Entrüstung und des Unverständnisses lostreten. Wahrscheinlich werde ich geteert und gefedert und an den Pranger gestellt, wie schon manch andere Mitglieder im Rahmen von anderen Beiträgen. Trotzdem (oder gerade deswegen) aber schreibe ich hier, denn ich habe das Gefühl, das ich mit meiner Geschichte nicht eine totale Ausnahme bin (auch nicht auf Frauenseite), sondern es einige gibt, die ähnliches denken und handeln - sich halt nicht (mehr) trauen aus Angst vor einseitiger Verurteilung statt Kritik.
Denn ich bin jemand, der nach Eurer Definition fremd geht. Nicht oft, aber schon das eine oder andere mal. Auch wenn es für die meisten von Euch wahrscheinlich "wurschd" ist, ich gehe immer mit der gleichen Frau fremd. Wir beide sind in einer absolut glücklichen Beziehung zu unseren jeweiligen Partnern - und zwar uneingeschränkt.
Aber wir haben beide insofern ein Problem, dass unsere Partner bzgl. unserer sexuellen Phantasien nicht alles mitmachen wollen. Und bevor jetzt die üblichen Ratschläge von wegen "Redet doch mal miteinander", "Schlag doch mal Swingerclub vor" oder ähnliches kommt: wir haben beide sehr viel mit unseren Partnern geredet, unsere Wünsche offengelegt, aber unsere Partner können/wollen bestimmte Dinge nicht. Und - bevor jetzt noch jemand auf die Idee kommt, uns zur Partnerberatung zu schicken: auch das haben wir beide mit unseren Partnern gemacht. Wir haben jeweils verstanden, was die Ursache für die Nicht-Vorlieben unserer Partner jeweils ist und wir akzeptieren dies auch. Es ist nun mal so, wie's ist.
Und trotzdem wir lieben unsere Partner heiß und innig!!!
Und nichts desto trotz ist es so, dass wir einfach bestimmte sexuelle Dinge unendlich vermissen, uns dannach verzehren. Und dies sind jetzt nicht die ungewöhnlichen Sexpraktiken, sondern eher banale Dinge - für die meisten von Euch selbstverständliche Praktiken.
Wir sind zufällig als "Affaire" zusammengekommen, obwohl wir uns schon einige Jahre gekannt haben. Und wir treffen uns einfach ein- oder zweimal im Jahr und genießen den gemeinsamen Sex, das sich gegenseitig geben was benötigt wird. Wir kämen nie auch nur auf die Idee, dass da mehr draus werden könnte.
Und - Ihr habt natürlich alle recht, wenn Ihr das als Verletzung des Partners beschreibt, es als moralisch verwerflich anseht usw.
Ehrlich gesagt geht es mir und auch ihr sogar genau so - wir haben beide jedes mal ein unglaublich schlechtes Gewissen, aber die Lust ist einfach immer wieder größer. Es ist wie eine Sucht!
Tja - es ist, wie's ist!