Interessantes Thema. Hier wurde schon viel Treffendes geschrieben, ich erkenne mich in einigen Aussagen wieder.
Das erwähnte Muster "stark im Alltag, schwach im Bett" ist für mich aber nur die halbe Wahrheit. Auch ich stehe privat und beruflich "meinen Mann", bin in beiden Bereichen selbständig und unabhängig. Wegen meines entschlossenen Auftretens halten mich viele gar für eine verkappte Domina oder einen arroganten Eisblock, und ich genieße diese Wirkung auch. Umso aufregender sind dann Begegnungen mit Männern, die mich durchschauen und mir zeigen, dass sie auch eine starke Frau "bändigen" können.
Sicher ist es schön, bei einem Leben mit Verantwortung diese auch mal abgeben zu können. Meine devote Ader liegt aber wohl mehr an dem, was ShadowDarkness angesprochen hat: Triebe und Instinkte. Die werden bei den ständigen Diskussionen zum Rollenverständnis von Mann und Frau sowieso viel zu sehr vernachlässigt, man kann ja fast von einem Tabu sprechen.
Männlichkeit heißt für mich in erster Linie: Stärke, Durchsetzungsvermögen, Souveränität. Das macht mich an, das will ich spüren. Bin überzeugt, dass es vielen Frauen im tiefsten Innern genauso geht, ihnen die Emanzipationswelle der letzten Jahrzehnte diese Sehnsüchte aber so madig gemacht hat, dass sie verdrängt wurden. Gleichberechtigung ist für mich selbstverständlich, Gleichmacherei ein Graus. Wissenschaftler gehen sowieso schon lange davon aus, dass die weibliche Faszination für männliche Dominanz im simplen Instinkt begründet liegt, einen starken Ernährer und Beschützer für die Familie zu finden. Ich meine, dass man sich kaum was Schlimmeres antun kann, als gegen seine eigenen Triebe und Instinkte zu leben (es sei denn, sie schaden anderen). Zivilisation hin oder her - was nützt der angebliche Fortschritt, wenn man sich damit selbst verleugnet?
Es klingt hart, aber nachdem ich intensiv in mich hineingehorcht habe, bin ich zu der Erkenntnis gekommen: Männer, die kein dominantes Naturell haben, langweilen mich. Eigentlich kann ich sie nicht mal ernst nehmen, als Sexpartner schon gar nicht. Da kann man mir noch so oft vorwerfen, das sei primitivste Steinzeitmentalität, ich empfinde nun mal so und stehe dazu. Seitdem ich damit im Reinen bin, ist mein Sexleben jedenfalls ein anderes und x-fach besser geworden als zu Zeiten meiner bisher einzigen Ehe, in der ich diese Phantasien nicht ausleben konnte.
Wie ein Erweckungserlebnis war dann kurz nach der Trennung von meinem Ex die Begegnung mit einem Mannsbild, das mir schon äußerlich imponierte: Groß, in jeder Hinsicht stark gebaut, markante Gesichtszüge. Dazu ein souveränes Auftreten und eine meinungsstarke Persönlichkeit, die sich nicht darum scherte, was andere von ihm hielten. Allein die Wortwahl gefiel mir: Kein blumiges Rumgeseire, keine schlaffen Konjunktive, sondern klare, selbstbewusste Sätze. Schon bei der ersten Unterhaltung war mir klar: Ein Alphamännchen, wie frau es leider viel zu selten trifft.
Der Sex mit ihm war dann die entsprechende Bestätigung. Der Kerl hatte meine Neigung durchschaut und ging ungerührt das Risiko ein, mit seiner Einschätzung falsch zu liegen. Griff entschlossen zu, packte mich an den Haaren, gab mir mit forderndem Tonfall Anweisungen. Benutzte mich quasi wie eine Puppe, ohne zu fragen oder zu bitten. Gerade das war für mich der eigentliche Kick: Zu spüren, dass er mich einfach so nahm, wie es ihm passte. Kein "Bitte blas mir einen", sondern nur ein kräftiger Griff nach meinem Kopf, durch den ich seinem Schwanz nicht entkommen konnte. Keine romantischen Liebesspielchen, sondern einfach nur harter, animalischer Sex, ausgiebig und schweißtreibend. Feministinnen würden mich für diesen Satz wahrscheinlich am liebsten kreuzigen: Nie hatte ich mich mehr als Frau gefühlt wie in diesen Momenten. Aber damit stehe ich wohl nicht allein, denn Lissy34 hat hier ja schon Ähnliches geschrieben.
Deftiger Dirty Talk gehört natürlich auch dazu. Ob ich dabei als Hure, Stute oder Miststück bezeichnet werde, ist mir egal, solange es nicht lächerlich wirkt. Es kommt einfach auf den passenden Moment und den richtigen Tonfall an, dann haben solche Worte den aufgeilenden Effekt, der das Ganze noch mehr anheizt.