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Wenn kein Lebensentwurf mehr passt

Wenn kein Lebensentwurf mehr passt
Hallo.

Ich habe ein ernstes Thema: Lebensentwürfe. Hat nicht viel mit Sex zutun, aber schon auch.

Meine Frage ist: Seid ihr mit eurem Lebensentwurf zufrieden? Habt ihr überhaupt einen?

Ich wollte immer Kind, Hund, Kombi, Ehering, Eigenheim. Klassisch also.
Dann kam die Zeit des Austobens, in der ich mir sagte: Nichts soll mich jemals binden, Freiheit ist das oberste Gebot. Aber irgendwann wurde das schal...beliebig. Es erfüllte meine Seele nicht.

Also quasi verschiedene Lebensstile ausprobiert.

Tja, als ich noch Kombi und Kind wollte, war die Welt noch einfach. Sie war auch einfach, als ich entschied: Jetzt nur noch Unverbindlichkeit.

Aber jetzt, jetzt stehe ich hier und weiß irgendwie gar nichts mehr. Was will ich denn? Will ich Treue? Meinem jetzigen Partner möchte ich sehr gerne treu sein, aber wenn ich mir vorstelle "für immer"? Da kriege ich Angst. Ich möchte Kinder haben, aber kann ich mir ein ganzes Leben mit einem Kindsvater vorstellen?

Ich möchte nicht ewig Miete bezahlen sondern irgendwo fest ankommen (meine Bausparer sind längst zuteilungsreif), gleichzeitig weiß ich, dass ich furchtbare Ängste bekäme in meiner ersten Nacht im eigenen Heim.

Ich bin jung, klar. Ich habe noch Zeit. Aber so langsam kriege ich doch Panik, dass ich nie wissen werde, was richtig für mich ist.

Um mich herum heiraten sie plötzlich alle (oder gefühlt alle). Ich beneide sie, heule bei der Trauung in der Kirche (am meisten wohl um mich selbst), bekomme Neidgefühle bei den ganzen Babyfotos (und denke gleichzeitig: Gottseidank, ich bin frei).

Ich weiß gar nicht mehr, was ich will. Außer eines: Einen respektvollen Umgang mit dem Partner. Heißt respektvoll, dass ich ihn verlasse, wenn ich mich wieder austoben will (ich habe sehr den Drang zum Ausbrechen...), oder heißt respektvoll, dass ich das unterdrücke und mich "um Liebe bemühe", wie meine konservative Mutter mir immer wieder gebetsmühlenartig eintrichtert.

Es gibt eine Mitte, klar: Offene Beziehung, wo man sich respektvoll einander gegenüber verhält und Sex mit anderen haben darf. Aber will ich das? Ich glaube, nicht mal das passt richtig zu mir. Da will ich dann irgendwie doch mehr Verbindlichkeit.


Könnt ihr mir Hoffnung machen, dass sich das Chaos legt? Dass ich mich irgendwann entscheiden kann für irgendwas?
NEWFACE
****AR Mann
1.629 Beiträge
Gaaaaaaanz ruhig bleiben
ist ja schon schlimm wenn drum herum der Heiratsvirus ausbricht.
schreib mal auf WER wann geheratet hat .....
in 3 bis 5 AJhren sind sie es nicht mehr.
Sorry !!! das ist nicht negativ , das ist realität.

Lebensmodell und Irritation
Ich denk dir gehst so , weil das was du dir vorgenommen hast
hast du auch gemacht udn gelebt.
NUn kommst ins schleudern weil die anderen Mitstreiter auf einmal auf
konventinelle schiene fahren.....

KLaro fragt man sich da , TICK ich noch richtig.

Ich würd mal so sagen, mit deinen 26 bist einfach noch sehr jung.
Du hast noch toll viel Zeit dinge zu probieren.

Wichtig ist nur das du dich in dir drinnen wohl fühlst.
Nicht was andeee machen ist wichtig, was du für dich machst ist wichtig.
HAus bauen...... usw..
schau dir die demografischen Kurve an udn überleg was in 30 jahren sein wird.
dann bist 56 und ganz viele Menschen in dem Alter (mit Besitztum HAus) werden gestorben sein. Die jungen erhalten dann die Häuser.....
udn ganz viel Wohnraum wird es geben.
Die Preise für Immobilien werden fallen.

Wozu also selber bauen?

Nee neee ich denk leb deine leben JETZT udn freu dich das es dir gut geht.
MAch nur dinge die dir gut tun.
Wenn du auf andere hörst , hörst du nicht dich.

Geh lieber auf Entdeckungsreis in dich hinein.
Sodele genug psycho
machs gut
bye
Ich bin nicht sicher, ob das hier das richtige Portal ist, um über Lebensentwürfe zu diskutieren, weil viele hier auf der "Durchreise" sind, was ihren Drang zur Freiheit angeht, den temporären Zustand aber für endgültig halten.

Lebensplanung halte ich für eine Illusion.Letztlich kann man nur zulassen, was sich richtig anfühlt und dann eben Glück oder Pech haben.

Der gemeinsame Hauskauf von Paaren gehört z.B. zu den größten finanziellen Risiken, die man überhaupt eingehen kann( mit statistisch enormer Wahrscheinlichkeit zur Katastrophe), und nicht selten eskalieren zunächst unproblematische Trennungen aufgrund von gemeinsamem Besitz.

Wer ein Haus möchte, sollte so clever sein, es alleine zu kaufen , zum Schutz beider.
Statistisch ist die Wahrscheinlichkeit einer späteren Trennung einfach groß und die menschliche Größe, die nötig ist, um dann einseitig auf das Erreichte zu verzichten, besitzen Wenige.

Mit Kindern ist das deutlich einfacher, aber auch nicht unproblematisch,je nach Verlauf der Trennung und Mentalität der Beteiligten.Die kann aber oft erst abschließend beurteilt werden, wenn es bereits zu spät ist.

Offene Beziehungen scheinen sich auch nur für ganz wenige dauerhaft zu eignen.
Wir haben vor Jahrzehnten die sexuelle Revolution erlebt und eine ganze Jugendkultur schien die Monogamie zu verpönen("wer zweimal mit der selben pennt...").
Daraus hätte eine Generation erwachsen müssen, die in der Folge die Gesellschaft umkrempelt.Ist irgendwie ausgeblieben und abgesehen von anderer Mode und neuen Ernährungsgewohnheiten leben die 68er heute so "spießig" wie ihre Eltern zuvor.

Vermutlich gibt es dafür Gründe, die über den Einfluß der ohnehin schwachen Kirche hinausgehen.

Im Grunde kann man nur versuchen, sich der Lebensrisiken bewußt zu werden, die mit manchen Entscheidungen einhergehen und und eine Abwägung treffen, in der dem möglichen Scheitern eine ernstzunehmende Rolle eingeräumt wird.

Das kann trotzdem bedeuten, daß man Risiken bewußt eingeht.
Lebensplanung halte ich für eine Illusion.Letztlich kann man nur zulassen, was sich richtig anfühlt und dann eben Glück oder Pech haben

manchmal kommt alles anders wie geplant und wehe, wer dann nicht flexibel im Handeln und Denken ist ...
**st
Was hilft eine minutiöse Planung, wenn sie von so vielen Faktoren abhängig ist, dass man selbst die Steuerung kaum in der Hand hält, sondern von schicksalhaften Begegnungen zehrt, von Zufällen geleitet wird, gar unausweichlichen Ereignissen gegenübersteht, oder gesellschaftlichen Entwicklungen nur schwer ausweichen kann?

Ist es am Ende nicht eher die Wahrnehmung institutioneller Vorgaben, bzw. die Konfrontation mit aktuellen Anforderungen aus diesen heraus, die die Lebensplanung am nachhaltigsten beeinflussen? Mal ganz davon abgesehen, dass man die gesamte Planung und Entwicklung aus der Genderperspektive betrachten müsst, geschlechtsneutral kommt man nur zu einem eindeutigen Ergebnis, oder muss sich konkret an etwas orientieren, bspw. am Erwerbssystems… und ja, Veränderungen der Planungen sind oft unausweichlich, oder werden der eigenen Risikoverarbeitung geschuldet. Will man bis zu einem gewissen Grad autonom bleiben, selbst das Steuer halten und nicht aus der Hand geben, muss man Risiken in Kauf nehmen, ein Scheitern einplanen, wenn allerdings Fehlentscheidungen und verpasste Gelegenheiten die Planung bestimmen, muss man auch in der Lage sein, offen zu reagieren, von den eigenen Mustern abzuweichen.
Meine Meinung
Im "hohen Alter" von 54 kann ich sagen, dass alles SEINE Zeit hat, also klassisch monogam mit Heirat, Haus, Kindern etc., irgendwann änderte sich das (ebenso klassisch mit Ende 30), also nochmal ganz neu anfangen (im meiner 2. Heimat Griechenland), seitdem immer noch auf der Suche, aber nicht hektisch und nervös, sondern mit einer gewissen Gelassenheit.

Meine Erfahrung: Das Leben ist so bunt, dass es sich unmöglich planen lässt, also bin ich jeden Tag wieder neugierig auf das, was sich mir bietet, ohne dabei planlos durchs Leben zu gehen, die Zeiträume für Planungen werden nur erheblich kürzer.

Emotional wird es mit zunehmendem Alter für mich immer wichtiger, einen festen Dreh- und Angelpunkt zu haben, von dem aus ich in die Welt ziehen kann mit spannenden, aufregenden, interessanten Begegnungen mit meinem Partner zusammen, der all das genauso genießt wie ich und dabei keine Verlustängste hat, weil wir diesen Lebensentwurf eben teilen *freu*.

Ich wünsche Dir ein gaaaanz spannendes Leben, mit Hochs und Tiefs, mit Schönem und Traurigem, mit Berührendem und Lustigem *blume* ohne zu viel Planung *zwinker*

Bi_Paar_nw (sie)
wenn du weißt was du willst, wirst du den weg dorthin einschlagen. solange das wissen aber fehlt ,dreht sich dein leben ebend immer wieder im kreis von vielleicht das? vielleicht das? oder vielleicht das? oder vielleicht was ganz anderes?.....am ende kommt wohl jedes ding zu seiner zeit
*******oney Paar
184 Beiträge
Du kannst so viele Pläne und Entwürfe haben...
Aber das Leben macht eben doch mit Dir, was es will.
Es geht nicht darum, seinen Plan zu verfolgen, sondern das Beste aus seinem Schicksal zu machen und es anzunehmen.
In Deinem Alter sah ich es fast genau so, wie Du. Und wenn ich heute bedenke, ich wäre noch mit meinem damaligen Mann verheiratet... *headcrash*
Wie oft habe ich mich zu dieser Zeit gefragt "War das alles, was das Leben Dir zu bieten hat...?" Nein, das war es nicht. Es kam und kommt noch soooo viel mehr. Du kannst Dich drauf freuen!

Du wirst Dich mit jedem Jahr weiter entwickeln. Und nächstes Jahr andere Wünsche haben, als das Jahr davor.

Mein Tip: einfach mal laufen lassen und flexibel sein *zwinker*

Achja: Und bei Trauungen muss ich auch immer *heul* - mach Dir keinen Kopf - das liegt an den Genen *smile*


Meint Frau Bunny
*********ean_x Frau
100 Beiträge
Hallöchen *g*

Erstmal muss ich sagen, dass es mir ähnlich geht wie dir! *ja*

Ich kann mich meinen Vorrednern anschließen: tue, was sich gut und richtig anfühlt und handle nach deinem Bauchgefühl. Planen kannst du eh nix. Für mich habe ich allerdings festgestellt, dass es wichtig ist meinen Partner über das, was mich beschäftigt zu informieren, denn sonst könnte er bei meiner wirren Persönlichkeit schnell "Angst" bekommen im Sinne von "Die ist unberechenbar!". Das ist der einzige Rat, den ich dir hier geben kann und möchte *g* bei weiteren Fragen kannst du mit gerne eine PN schicken.

LG Jelly
*******_rum Mann
15 Beiträge
Auch auf die Gefahr hin, dass ich hier jetzt wie ein alter Philosoph klinge, aber ich habe durchaus meine Erfahrungen in meinem bisher mittellangen Leben gemacht.

Sicherlich kennst du das Spiel Monopoly. Und vielleicht warst du schon einmal in der Lage, dass du gerade auf einem Feld stehst, und 7 oder mehr Felder vor dir, von den 12 die du im nächsten Zug erreichen kannst gehören einem Mitspieler. Einem Mitspieler der so nett war ein Hotel dort zu bauen.

Du kannst jetzt Glück haben und irgendwie drum herum kommen, oder es passiert, und du musst die 20 000 zahlen. Es ist egal, ob du die Würfel 10 Minuten lang geschüttelt und beschwört (und du natürlich geplant hast auf dem Feld mit der Gemeinschaftskarte zu landen) hast, oder sie sofort dahin geworfen hast. Was passiert ist, kannst du dann nicht mehr ändern. Du musst dich an die Situation anpassen. Und genau dieser Pragmatismus, das ist eine der Eigenschaften die uns Menschen auszeichnet. Wir überleben - und wir passen uns an.

Aber um etwas näher an dein Thema zu kommen: ich denke, es ist durchaus normal wenn wir ab und an nicht wissen was wir wollen, was vielleicht ein Zeichen dafür ist, erst einmal Abstand zu gewinnen.

Zudem vertrete ich auch die Ansicht, dass es nicht richtig oder falsch gibt. Nicht bei der Partnerwahl. Es ist für uns immer eine Erfahrung, ob diese dann mit positiven oder negativen Erfahrungen verknüpft ist, ist eine andere Geschichte.

Du solltest dir selbst treu sein, dich nicht verbiegen, nicht für deine Eltern, nicht für deinen Partner, nicht für deinen Chef. Es ist dein Leben, du hast die Fäden in der Hand. Manchmal treffen wir Entscheidungen die für den Moment richtig sind, zu denen wir hinterher aber nicht mehr stehen können oder wollen. Das machen wir alle.

Du musst nicht der Konvention folgen unbedingt zu heiraten und Kinder zu bekommen. Allerdings solltest du dich auch nicht davon beeinflussen lassen, dass du hier Menschen kennst, die offen mit ihrer Sexualität umgehen. Du musst heraus finden, was für dich das Richtige ist. Und zu erkennen, welcher Mensch du selbst bist, ist nicht einfach. Es kann unangenehm sein und es ist sehr viel Arbeit sich selbst zu erkennen, zu akzeptieren und gegegebenfalls an sich zu arbeiten.

Mein Leben ist auch überhaupt nicht mehr so linear wie ich mir das mal vorgestellt habe. Es ist kompliziert, teils anstrengend, viele Dinge hätte ich besser machen können. Ich kann dem jetzt hinterher trauern, oder ich ziehe meine Konsequenzen und treffe Entscheidungen die mein weiteres Leben in eine für mich angenehmere Bahn lenken. Ich glaube, das ist wohl das, was man als erwachsen werden und ständiges lernen bezeichnet. *zwinker*

Ohne dir nahe treten zu wollen, aber wenn du nicht weißt, was du im Augenblick willst, dann solltest du keine tiefgreifenden Entscheidungen treffen. Manchmal kommt die Inspiration für das weitere Vorgehen durch den Kontakt zu anderen Menschen, neue Interessen / Hobbies, Kunst, Musik, Erfahrung.

Was für dich respektvoller Umgang mit dem Partner ist, musst du entscheiden. Vielleicht findest du einen Partner und er hält nichts von einer offenen Beziehung, aber du bleibst ihm treu. Wenn du dann fest stellst, dass es für dich in Ordnung ist, dann wisst ihr beide woran ihr seid. Wenn du feststellt, dass es tief in dir drin, doch noch ein Verlangen nach Abwechslung gibt, dann musst du das kommunizieren, auch wenn es nicht angenehm ist. Und wenn dein Partner sich darauf nicht einlässt... nunja... vielleicht ist mein Ansatz etwas egoistisch, aber dann hast du diesen Menschen gebraucht um das zu erkennen, und dann war er für eine Zeit lang der richtige für dich. Aber in der Zukunft nicht mehr.

Ich fühle mich übrigens auch oft so wie du. Mehr als mir lieb ist. *zwinker*
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
man kann es spießig nennen.....
...aber ich plädiere durchaus für Pläne und Lebensentwürfe. Natürlich erst dann, wenn man weiß, was man will. Heute in der Rückschau mit Mitte 40 kann ich sagen, dass der Status quo ohne solche Ziele und dahin führende Pläne sicher nicht erreicht wäre. Der Job, den ich immer wollte, keinen Vorgesetzten mehr, keinen Vermieter mehr, das sind heute Dinge, die sehr zu meiner Zufriedenheit beitragen. Natürlich kann alles mal wieder anders kommen, die Dinge können einem um die Ohren fliegen, aber aus Angst davor überhaupt nichts mehr planen? Das hielte ich für übertrieben.

In Sachen Liebe, Partnerschaft etc. geht es aus meiner Sicht weit weniger planbar zu. Da passieren immer wieder überraschende Dinge, das System ist ständiger Veränderung unterworfen und genau das macht es bei den passenden Menschen stabil.
*******exe Frau
2.648 Beiträge
Als Hauseigentümer mit 54 tot??? Welch eine grausame Aussicht!!! *panik* ... Sollte ich schon mal die kleine Holzkiste anpassen lassen, nur so als parallele Lebensplanung, falls .... *nono*

Mit 26 ist man noch sooo jung. *smile* Eigentlich ein schönes Alter. Warum machst du es dir so schwer mit diesen ganzen Lebensplanungen, - überlegungen und -entscheidungen? Wenn du offenen Auges durch dein Leben gehst, ganz bei dir bleibst und deinen Einstellungen, wirst du von Fall zu Fall auch richtig entscheiden können - oder auch eben mal nicht. Dann kannst du aus deinen Fehlern lernen und es das nächste Mal anders machen (anders heißt dann wieder nicht zwangsläufig richtig, aber zu 50% besteht die Möglichkeit, dass du dann richtig liegst *zwinker*).
Niemand ist perfekt; wir alle machen Fehler - in jeder Richtung! Damit umgehen, daraus lernen, hinfallen und wieder aufstehen ist wichtig!!

Es gibt keinen geraden Weg zum Ziel. Du wirst immer wieder am Scheideweg stehen, mehrere Alternativen oder Optionen haben und dich dann entscheiden können oder müssen. Also immer mit der Ruhe und lass alles auf dich zukommen - um dann im aktuellen Moment zu entscheiden - ohne Angst, dass es falsch sein könnte - in DIESEM Moment wird es die für DICH richtige bzw. notwendige Entscheidung sein.

Nur weil andere heiraten, Kinder kriegen, Kombi fahren und ein Haus bauen, muß das gleiche nicht für dich gelten. Wenn DU das JETZT haben möchtest, schau was davon möglich ist und verfolge dein Ziel. Du bist da eher wankelmütig? Ok, dann behalte diese Planungen im Hinterkopf und beschäftige dich mit dem Leben, das nunmal zur Zeit aktuell ist. Step by step. Planungen werden meistens über den Haufen geworfen (anderer Partner, andere Erfahrungen und wechselnde Einstellungen; schließlich entwickelt man sich im besten Falle immer weiter und lernt dazu, verändert sich...).
Denn erstens kommt es anders, zweitens als man denkt - so war es bisher und wird es auch immer bleiben. Sage ich dir als 50jähriges "altes Eisen" *zwinker*. Das Leben hat mich ziemlich gebeutelt (jeder hat seine eigenen Päckchen zu tragen) und daraus habe ich gelernt. Träumen hinterher jagen und Planungen machen um sie dann doch wieder verwerfen zu müssen? Nein danke. Heute geht das entspannter. Gewisse Lebenseinstellungen geben per se schon mal eine gewisse Richtung vor, vieles ist einfach nicht machbar und manche kleine Träume werden vielleicht dann wahr, wenn du gar nicht mehr damit rechnest. Dann freu dich, aber hadere nicht mit dem ganzen Leben oder deiner Planung, wenn es nicht sofort funktioniert was du dir vorstellst!

Weißt du was? Was das Kind betrifft, so habe ich mir damals gesagt: Wenn ich mit 30 Jahren noch nicht Mutter bin, lasse ich es. Das war Fakt und für mich unumstößlich. Manchmal gibt es sowas.... Mit 29 wurde ich dann schwanger und auch Mutter. Tja - kurz vor Toresschluß.

Heiraten? Kann ganz schön sein, aber auch furchtbar in die Hose gehen. Aber: Auch diese Erfahrung habe ich gemacht (nichts gegen die Ehe und ehrlichen Glückwunsch an die glücklichen (Ehe-)Paare unter uns! *smile*) und kann nun ein Häkchen dran machen. Mitreden kann ich da also auch und bin nicht mehr ganz unbefleckt.

Heute sehe ich das mit einer Beziehung locker und möchte mich nicht mehr komplett verpflichten lassen. Möglichst noch 24 Std. an 7 Tagen in der Woche jmd in meinem Leben rumwuseln lassen? Nein danke, nichts mehr für mich; trotzdem bin ich für eine Beziehung offen - aber eben nicht für Klammeraffen...

Der Kombi *zwinker* ... Feine Sache das. Besonders wenn du einen Kinderwagen transportieren, 1000x umziehen willst oder eben große Tüten Windeln etc. einkaufen mußt.
Bist du ein Kombityp, würdest du einen Sportwagen dafür eintauschen oder doch lieber ein kleines Auto fahren, das gut zu dir paßt und in dem du dich wohlfühlst? Ein Kombi ist keine Lebensplanung, sondern ein Auto! Wenn du nicht der Typ dafür bist - lass es! Du wirst dich nur ärgern.
Übrigens hatte ich meinen ersten Kombi mit 28 - und für mich gibts nichts besseres; ist eben mein Liebling... Siehste - hast also noch mindestens 2 Jahre Zeit dich da zu entscheiden! *zwinker*

Diese Unzufriedenheit und Getriebenheit hat man manchmal in jungen Jahren - aber das legt sich irgendwann. Mach dir nicht den Kopf verrückt, das wird schon! Alles kommt zu seiner Zeit und irgendwann reifen deine Entscheidungen soweit, dass du sie guten Gewissens treffen kannst und nicht mehr unsicher dabei bist. Manche Entscheidungen brauchen eben ihre Zeit!

Kleines Beispiel von mir: Ich will im Garten etwas verändern und habe eine grobe Vorstellung im Kopf. Aber eben nur eine grobe.... Immer wieder schaue ich mir das alles an, aber so eine richtige Entscheidung will da nicht kommen - ergo lege ich das erstmal beiseite. Es scheint noch nicht an der Zeit zu sein.
Was mein Garten mit deiner Lebensplanung zu tun hat?
Es geht um das Prinzip des "keine Entscheidungen erzwingen müssen" und abwarten. Alles zu seiner Zeit....
****54 Mann
3.850 Beiträge
Assoziationen
Pläne sind ganz hilfreich. Nur ...
... Konsequenz ist Irrsinn, ...
... denn manchmal verschwimmen Ziele ...


*****ida Frau
17.864 Beiträge
@TE

was für wunderbare weise, wahre, berührende Ratschläge. Denen habe ich kaum entwas hinzuzufügen. Und rein rational weißt Du das auch alles, habe ich den Eindruck.
Nur fühlt es sich für Dich grad eben nicht so an.
Daher wünsche ich Dir Gelassenheit und Vertrauen.
Gönn dem Kopf mal ne Pause und lebe einfach.
Danke
Danke für all die Ratschläge, die ich mir sehr zu Herzen nehme.

Ich finde sie zum großen Teil weine und annehmbar. Aber ich muss etwas hinzufügen:

Ich hatte diese Phase des "Laufenlassens" schon. Dieses "Ich lasse alles kommen, wie es kommt, planen kann man ja doch nicht." Ich habe mich wohl darin gefühlt, irgendwie befreit. Habe mir mit der Zeit ein Wertesystem aufgebaut, das mir wichtiger erschien als ein Eigentumsverzeichnis.

Ich weiß, welche Werte ich vertrete, die einen roten Faden durch mein Leben bilden sollen. Ich will zum Beispiel niemanden gegen seinen Willen einengen (das passiert in so vielen Ehen). Ich will "freie Liebe", dass der andere glücklich mit mir ist. Nicht dass uns der Trauschein verbindet sondern eher die regelmäßig neugetroffene Entscheidung, beieinander bleiben zu wollen.

Meine Mutter sagt, ich klinge wie ein Hippie und dass das Leben so nicht läuft. Keine Ahnung, vielleicht hat sie Recht.

Ich will Kinder, mein Körper schreit förmlich danach, gleichzeitig weiß ich, dass ich mir eine derart feste Bindung zu einem Mann gar nicht vorstellen kann.

Mein Problem ist also: Dieses "Ich lasse es auf mich zukommen" befriedigt mich nicht mehr. Es beunruhigt mich. Ich fühle mich verloren und sehne mich nach etwas Konkretem.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich beruflich jetzt am Endpunkt angekommen bin. Bin verbeamtet auf Lebenszeit (schrecklich!)...was kommt jetzt noch?

Also kurz gefasst: Ich will mich absolut auf nichts festlegen, fühle mich in gleichem Zuge aber auch völlig lose im All rumhängen. Ich bin zufrieden mit mir und meinem Körper, habe Freunde, einen guten Beruf, einen Kombi vor dem Haus, Geld auf dem Konto, einen absolut liebenswürdigen, meinen Geist vögelnden Partner...und trotzdem fehlt da was. Aber je länger ich über eure Ratschläge nachdenke, umso mehr glaube ich, dass das mit den anderen zusammenhängt: Mit meiner Erziehung und mit meinen Freunden, die jetzt alle heiraten. Wenn ich mir vorstelle, keiner um mich herum würde heiraten, dann wäre ich wirklich relaxter.
*********irgit Paar
7.399 Beiträge
Kommt mir iwie bekannt vor. Genau das waren meine Gedanken als ich mit 29 auf die 30 zusteuerte.

Heute bin ich einige Lenzen älter und kann dir nur sagen: Das ist Torschlußpanik.

Du hast noch so viel Zeit und das Leben ist kein Stafettenlauf, bei dem man zum Zeitpunkt X ein bestimmtes Ziel erreicht haben muss.

Geh es langsam an und versuch, Deine Träume Stück für Stück zu leben.

In Deinem Tempo und nicht weil andere grad haben.

Jedes Leben hat sein eigenes Tempo.

Mach das, was sich für Dich gut anfühlt und nicht das, was andere Dir grad vorleben.

Was für die grad richtig ist, das muss für Dich nicht richtig sein.
Rechtschreibkorrektur
Ich finde eure Ratschläge weise und annehmbar, nicht "weine und annehmbar"
*******sher Frau
38.889 Beiträge
*troest* nicht tragisch
die sind hier zu finden wie Sand am Meer *zwinker*
**st
Warum misst du der Aussage deiner Mutter so eine Bedeutung bei? Es ist dein Leben, die Summe deiner Erfahrungsvielfalt, auch kann ich die leichte Unsicherheit im Status nicht nachvollziehen, du bist glücklich mit deinem Leben, es bedarf also keiner Änderung. Auch ist jede neue Generation einer Modernisierung der Lebensläufe ausgesetzt, dessen solltest du dir bewusst sein und eine Norm dabei gibt es nicht, für niemanden *zwinker*
****54 Mann
3.850 Beiträge
Mein Körper schreit nach Kindern
Na, dass ist doch eine klare Linie und im Deinem Kopf angekommen ist sie auch.

Was brauchst Du, um diese Perspektive verantwortungsvoll zu leben?

  • Nicht DEINEN Partner (OK, in dieser Eigenschaft stört er auch nicht) sondern einen Vater Deiner Kinder. Am einfachsten es ist der Gleiche. Ist er soweit?
  • Eine ewige Partnerschaft kann Dir niemand versprechen. Aber wie sieht Eure Streitkultur aus? Würdet Ihr ein 20-Jahres-Projekt gemeinsamer Kinder auch nach einer Trennung ggf. noch weiterleben können?
  • Eine gewisse wirtschaftliche Sicherheit, die i.d.R. zumindest zeitweilig eine finanzielle Abhängigkeit mit sich bringt oder die Bereitschaft, künfig bescheidener zu leben. Könnt Ihr beide damit umgehen oder ist das der Sprengsatz für Eure Beziehung?

Also mündet alles in die Frage, zu der Du neben Mutters Ansprüchen, Haus und Bausparvertrag verblüffender Weise noch Nichts angedeutet hast:
Was will er den eigentlich? Spielt er in Deinem Lebensentwurf keine Rolle, hat zu spuren oder suchst Du Dir den passenden Legostein?

Zugegeben eine männliche Sichtweise von Außen. Auf den Lebensentwurf 'alleinerziehend' habe ich aber auch keinen Hinweis gefunden und das wäre dann wohl die Alternative.
.und trotzdem fehlt da was.

na das ist doch mal intressant!! ein punkt mit dem du dich auseinandersetzen kannst. wenn du willst. nimm zeit für dich ,ganz alleine, ohne ablenkung..am besten in freier natur und ergründe in dir drinn was dir fehlt,was die leere sein könnte, welche körperlichen signale dabei ausgeschüttet werden, wies dir innerlich geht..und wie es wäre wenn dir die innere leere fehlen würde,wie du dich dann fühlst.

aber nicht erschrecken über die gedanken die dabei hoch kommen können. so manch einer hat sein leben komplett mal umgekrempelt und sicherheit und konventionen über bord geworfen,zum riesen kopfschütteln seiner mitmenschen, um sich dann aber in "seiner" lebensrolle einzufinden.
Ich hatte diese Phase des "Laufenlassens" schon. Dieses "Ich lasse alles kommen, wie es kommt, planen kann man ja doch nicht.

Ich glaube gar nicht, daß das der mehrheitliche Ratschlag war.
Natürlich hat man Wünsche, bestimmte Werte und gewachsene Bedürfnisse.
Man muß nur wissen, daß sie sich nicht immer zu den Bedingungen erfüllen lassen, die man für angemessen hält.

Sofern dein Partner damit konform geht kannst Du Kinder haben, wenn Du die willst.Das geht sogar ohne Partner.
Du mußt nur damit rechnen, daß Du sie evtl. nicht bis zum Ende in der jetzigen Beziehungskonstellation großziehst.
Mußt Du aber auch nicht.Das sind nur gesellschaftlich geprägte Konstellationen und verantwortungsbewußte Menschen ziehen auch mit Brüchen in der Biographie glückliche Kinder groß.

Du kannst auch ein Haus haben, wenn Du genug verdienst.Das ist ja nicht der schlechteste aller Wünsche.
Dummerweise kettet juristisch nichts mehr Menschen aneinander als gemeinsamer Besitz/Schulden.
Eine Ehe kann man scheiden, selbst gegen den Willen des Partners.Verbindlichkeiten nicht.Da ist Vorsicht geboten.

Vermutlich leben deine Freunde nach außen etwas vor, das nach gefundenem Lebenssinn aussieht.Tatsächlich haben sie aber nur eine andere Art Alltag als Du.
Nach meiner Erfahrung bekommt man stets einen Satz neuer Bedürfnisse geschenkt, wenn die alten gestillt sind.
Das wertet aber weder die alten noch die neuen ab.
****rna Frau
6.195 Beiträge
Nimm Dir mal einen Nachmittag frei, kauf Kuchen, und besuch eine Runde Damen im Seniorenheim bei Dir um´s Eck.
Frag sie nach ihrer Lebensplanung, und ob das alles so geworden ist, wie sie sich das seinerzeit schöngeträumt haben.
Das wird spannend. Du erfährst Dinge über das Leben, die Du nie wissen wolltest, die Omis freuen sich, weil sich jemand für sie interessiert uund ihr betreibt gemeinsam Erinnerungspflege. Am Ende diesen wundervollen, bezaubernden Nachmittages kommst Du geläutert aus dem Heim raus, mit dem sicheren Vorsatz nie mehr auf lange Sicht zu planen. Kommt eh anders.....
Es ist immer relativ..
...was natürlich jetzt 0 % an Aussage beinhaltet.

Mensch Mädel,Du bis 26 Jahre jung ... die Krise kann ausbrechen, wenn Du 36 bis und mit Haus und Kind allein da stehst. Eine ehemalige Freundin hat mit 25 ihr Haus gekauft,ist jetzt mit 36 immer noch hoch verschuldet,sie hat ein Kind mit 28 bekommen und ist jetzt alleierziehend bzw. die Partner wechselten relativ oft.Aber bei alldem...sie ist nicht immer glücklich - aber sie hat was sie wollte und wird es auch weiter schaffen. Sie ist zufrieden und das ist es was zählt. Ergo : All diese Berechnungen und Theorien die hier auftauchen,alles relativ - das Ein oder Andere kann man daraus ziehen - aber Dein Leben und Deine Liebe lassen sich nicht planen / nicht berechnen...schon gar nicht durch externe Ratschläge.

That's Life - lebe es. Erzwinge es nicht - das endet im Chaos.
*********frau Frau
1.946 Beiträge
Lebensplanung oder Planungsleben
Man kann versuchen sein Leben zu planen - oder will man es zementieren? Du kannst hier die Ansichten anderer Leute erfahren, aber Ratschläge?
Es ist Dein Leben, Du musst es leben und möglichst so, dass es kein Muss für Dich ist.
Beamtin, Kinder, Hausbau - wichtig ist doch, was Du daraus machst! Du ganz allein!
Im Moment bist Du Dir doch in keiner Sache sicher, also tue nichts, was Dir nicht gefällt.
Ich habe einige Deiner Sachen durch. Ich war Beamtin auf Lebenszeit. Ich habe es aus Gründen aufgegeben, die die "Vernunftbegabten" nicht nachvollziehen können - anders gesagt: Ich habe das Bauchdenken vor das Kopfdenken gestellt.
Ich habe Kinder und wäre gern mit dem Kindesvater zusammen geblieben, gegangen bin dann ich, weil ich eher verlässliche Mutti im Hause war statt auch mal ruchlose Geliebte sein zu dürfen. Und so glücklich wie er jetzt ist, werde ich auch meine Fehler gehabt haben.
Unser Leben ist doch gerade deshalb so interessant, weil es keinen Garantieschein gibt. Unser Leben ist gerade deshalb so schön, weil es nicht vorhergesagt wurde. Und manchmal könnte man wirklich alles in die Tonne treten...
Ja, auch ich wollte noch vor sechs Monaten keine Verbindlichkeiten. Es gab da so einen liebevollen Tritt in den Arsch, der mich dazu brachte, selbst aufzustehen und Verantwortung für mein ureigenstes Leben zu übernehmen und die Frage: "Was kommt denn noch?" in ein "Ich will, ich tue" umzuwandeln. Nicht ganz leicht, nicht automatisch - aber über meinen Schatten bin ich schon mal gesprungen...
Es gibt keinen allgemein gültigen Lebensentwurf. Du bist für Dich am Zweifeln, dann gehe Deinen Zweifeln auf den Grund und finde heraus, was für Dich am besten ist.
Und auch das, was ich geschrieben habe, ist keine Hilfe für Planung und Entwurf...
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