Angst vor dem Allein sein ...
... muss sich ja keineswegs auf unmittelbare Zukunft beziehen. In der Gegenward fühlt man sich ja offenbar mit seine Wünschen und Bedürfnissen allein gelassen.
Aber was ist das gegen die Einsamkeit im Alter, der man mit einer langfristig angelegten Beziehung zu entkommen gedachte?
Wenn Dich des morgens zum Frühstück nur Dein Toaster und abends vor'm ins Bett gehen nur Hr. Gottschalk aus der Glotze anlächelt? Kennt nicht jeder so einen alten Menschen, dessen Altersdepressionen keineswegs als Psychokrimskrams abgetan werden können sondern einem ganz realen, grausamen Alltag entspringen? Muss sich nicht jeder damit "anfreunden", dass die Gesundheit einem einem Streich spielen kann und zumindest phasenweise der Sex wirklich das Letzte ist, was dem Wohlbefinden fehlen wird? (Und schon angesprochen: mit diesen Hormonen kann das früher und zunächst unauffälliger einsetzen, als gedacht! Übrigens bei beiden Geschlechtern.)
Bei aller Lust an der Erotik und mehr oder wenig langfristigen Abenteuern - die dauerhaft Beziehung geht doch weit, weit darüber hinaus. Da kommen auch noch Zeiten, die man mit gemeinsamen Erinnerungen an Bessere leichter überstehen wird. Warum sollte es uns anders ergehen, als unseren Eltern?
Filme wie "Wir ziehen zusammen", Wohnprojekte und anderes lassen auf einen Wandel hoffen. So kann man die berechtigte Angst vielleicht in den Griff kriegen. Mit der Erkenntnis z.B. aus diesem Portal, dass das kein Einzelschicksal ist und die Suche nie aufhören muss kann man sich dann doch leichter in Neues schmeißen. Und dafür sind wir doch immer jung genug. Aber muss man das Alte dafür wirklich wegschmeißen? Es kann sich doch auch ändern, das tut es sowieso.